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Die Chroniken von Amarid 03 - Das dunkle Herz von Lon Ser

Die Chroniken von Amarid 03 - Das dunkle Herz von Lon Ser

Titel: Die Chroniken von Amarid 03 - Das dunkle Herz von Lon Ser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David B. Coe
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sich Arslan wieder zu Wort, »dass ich Erland in dieser Sache zustimme.« Mehrere Magier, sowohl jüngere als auch ältere, taten ihre Zustimmung kund, und hitzige Streitgespräche brachen rund um den Tisch aus.
    Schließlich breitete Erland die Arme aus und zuckte die Achseln, ein selbstzufriedenes Grinsen auf den Lippen. »Seht ihr? Wir wissen einfach nicht genug, um uns im Augenblick für den einen oder anderen Plan auszusprechen.« »Nimm dir nicht heraus, für mich zu sprechen, Erland!«, rief Trahn über den immer größer werdenden Lärm hinweg. »Ich möchte den Vorschlag der Eulenweisen hören, bevor wir von vornherein alle Möglichkeiten abweisen.«
    »Ich ebenfalls«, schloss sich Orris an.
    »Nun, als ich das erste Mal darüber nachgedacht habe«, begann Sonel, nachdem die anderen Gespräche verstummt waren, »hatte ich nicht die Möglichkeit in Betracht gezogen, dass nur eins von Lon-Sers Nals für das verantwortlich sein könnte, was hier vor vier Jahren geschehen ist. Aber ich bin auch immer noch nicht sicher, ob das wichtig ist.« Sie hielt inne, als wollte sie sich gegen die Reaktion des Ordens auf das wappnen, was sie nun sagen würde. »Ich möchte gerne eine Gruppe von Botschaftern zu diesem Herrscherrat entsenden.«
    Schweigen, gefolgt von einer Explosion von Protesten und Ungläubigkeit, die selbstverständlich wieder von Erland angeführt wurde. »Warum denn das, Eulenweise?«, fragte der weißhaarige Magier beinahe flehentlich. »Was könnte so etwas schon bewirken? Und was würde das Leben derer, die du schickst, wert sein?«
    »Wir haben keinen Grund anzunehmen, dass man diese Botschafter töten würde!« wandte Orris ein.
    »Im Gegenteil!«, beharrte der Eulenmeister. »Wir haben allen Grund, das zu befürchten! Denkt doch an Kaera! Denkt an Wasserbogen! Und dann sagt mir noch einmal, dass eine solche Mission anders als in Blutvergießen enden könnte!« »Erland hat Recht!«, rief ein weiterer Meister. »Wir haben dort nichts zu gewinnen und viel zu verlieren!«
    »Das stimmt nicht!«, entgegnete Baden und musste sich anstrengen, um sich über das Durcheinander hinweg, das Sonels Vorschlag gefolgt war, verständlich zu machen. »Es gibt viel zu gewinnen! Einen Brief aus einem fernen Land abzutun, ist eine Sache; eine Delegation von Magiern zu ignorieren eine andere!« Er bereute das Wort »Delegation«, sobald er es ausgesprochen hatte, und hoffte, es würde niemandem auffallen. Aber er hätte es besser wissen sollen. »Eine Delegation, Baden?«, höhnte Erland in bitterer Ironie. »Erinnerst du dich daran, was geschehen ist, als du uns das letzte Mal überredet hast, eine Delegation zu entsenden? Wir anderen tun es sicherlich. Wir haben Jessamyn, Peredur und Niall nie wieder gesehen.«
    »Das ist taktlos, Erland!«, rief Jaryd zornig. »Wenn du jemandem die Schuld geben musst, dann gib sie Sartol! Baden war nicht verantwortlich!«
    »Mag sein«, gab der Eulenmeister widerwillig zu, »aber die Tatsache, dass diese Dinge immer mit einer Tragödie zu enden scheinen, bleibt.«
    Jaryd setzte zu einer Antwort an, aber es gab nichts zu sagen. Ganz gleich, wer die Schuld daran trug - Jessamyn war tatsächlich tot, ebenso wie die anderen. Und in den vergangenen vier Jahren hatten Erland und seine Verbündeten den Tod der weißhaarigen Weisen wiederholt als Rechtfertigung ihrer Untätigkeit benutzt.
    Von diesem Punkt an verlief die Debatte vollkommen vorhersehbar - Baden hatte Ähnliches schon mehrere Male bestürzt beobachtet. Dieselben müden Argumente jagten einander wieder und wieder rund um den Ratstisch, bis die
    Sitzung an eine von Cearbhalls Farcen erinnerte, bei der jeder Schauspieler eingeübte Zeilen rezitiert und keiner mehr zuhört, was der andere zu sagen hatte. Lange nachdem er sich innerlich aus der Diskussion zurückgezogen hatte, bemerkte Baden, dass er angefangen hatte, Sonel zu beobachten, die durch ihr Amt gezwungen war, alle Ordensmitglieder, die etwas sagen wollten, anzuhören, und die sich nicht einfach - wie Baden - den Luxus leisten konnte, nicht mehr hinzuhören. Sie war immer noch sehr schön, wie sie da aufrecht und hoch gewachsen am Ende des Tisches saß, das helle Haar aus der glatten Stirn zurückgekämmt, die grünen Augen beinahe so dunkel wie der Umhang, den sie trug. Aber Baden, der sie so gut kannte, bemerkte auch die Traurigkeit in diesen Augen, als sie begriff, wie vergeblich die Versammlung sein würde, die sie an diesem Morgen zusammengerufen hatte. Einmal

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