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Die Chroniken von Amarid 03 - Das dunkle Herz von Lon Ser

Die Chroniken von Amarid 03 - Das dunkle Herz von Lon Ser

Titel: Die Chroniken von Amarid 03 - Das dunkle Herz von Lon Ser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David B. Coe
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des Gemetzels in Wasserbogen gesehen, die verkohlten Überreste von Häusern und Menschen, die von den Fremden und ihren schrecklichen Waffen zurückgelassen worden waren. Solche Erfahrungen veränderten einen Menschen, sogar jemanden wie Orris. Er mochte Arslan durchaus; der junge Magier hatte eine Leidenschaft, die Orris bewunderte, eine, die sicher eines Tages gezügelt und gezielt eingesetzt werden konnte. Aber im Augenblick ging sie wirklich in die falsche Richtung. Tatsächlich schien jede dieser Fraktionen - die Alten wie die Jungen - im Stande zu sein, den Orden und ganz Tobyn-Ser in den Untergang zu fuhren, sei es durch einen blinden Sprung in den Krieg oder die langsamer wirkende Fäulnis der Untätigkeit.
    Orris hatte das alles an diesem Tag noch ärgerlicher gefunden als sonst, weil die Weise endlich willig schien, etwas zu unternehmen. Sonels Vorschlag, Botschafter nach Lon-Ser zu schicken, gefiel ihm. Das war ein angemessenes Gleichgewicht zwischen Beschwichtigung und Provokation. Und in der Vergangenheit wäre die Zusammenstellung einer solchen Gruppe - selbst Orris, der Baden wirklich nicht mehr die Schuld für das gab, was vor vier Jahren geschehen war, und der zusammen mit Jessamyn und den anderen zum Schattenwald gereist war, konnte es nicht über sich bringen, von einer »Delegation« zu sprechen - von einer bescheidenen Mehrheit akzeptiert worden. Aber diese Tage waren lange vorüber. Feindseligkeit und Tragödien hatten die Fraktionen des Ordens noch weiter auseinander getrieben. Das Problem bestand, wie Orris annahm, nicht darin, dass es keinen angemessenen Kompromissvorschlag gab, sondern dass der Orden nicht mehr im Stande war, sich auf irgendetwas zu einigen. Und obwohl die Debatte dieses Tages ihn zornig gemacht hatte, kannte sich Orris inzwischen gut genug, um zu wissen, was die Basis dieses Zorns war: Er hatte Angst.
    »Diesmal steht auch die Eulenweise hinter uns«, sagte Jaryd gerade mit blitzenden hellgrauen Augen. Er kraulte das Kinn seines grauen Falken. »Das muss doch etwas ändern!« »Vielleicht«, erwiderte Baden zweifelnd. Er trank einen Schluck von seinem dunklen Bier. »Aber ich bin nicht einmal mehr sicher, ob Sonel noch genug Einfluss hat.«
    Trotz des geistigen Netzes, das er mit dem hageren Eulenmeister und den anderen gebildet hatte, und trotz der vier Jahre, in denen Orris und Baden auf dieselben Ziele hingearbeitet hatten, war Orris immer noch überrascht und fühlte sich ein bisschen unbehaglich, wenn er feststellen musste, dass er der gleichen Meinung war wie der Eulenmeister. »Ich fürchte, Baden hat Recht«, sagte er, ohne den Blick von seinem Bierkrug zu heben. »Erland wird nicht nachgeben, und ich glaube kaum, dass wir Arslan auf unsere Seite ziehen können. Er will unbedingt einen Kampf; ich denke nicht, dass er sich mit Verhandlungen zufrieden geben würde.«
    Trahn schüttelte den Kopf. »Das ist schade; ich finde, Sonels Plan ist eine gute Sache.«
    »Mehr als das«, stellte Baden fest. »Wenn ich den Brief, den sie erhalten hat, richtig interpretiert habe - wenn nur eines der Nals für die Angriffe verantwortlich ist -, dann könnte Sonels Plan uns Gelegenheit bieten, uns der Hilfe der beiden anderen Nals zu versichern.«
    »Glaubst du wirklich, dass sie uns gegen ihre eigenen Landsleute unterstützen würden?«, fragte Jaryd.
    »Die Herrscher der beiden anderen Nals würden es nicht in diesem Licht sehen. Sie würden die Feindseligkeiten von Bragor-Nal gegen uns als einen Versuch eines militärischen und wirtschaftlichen Rivalen betrachten, auf ihre Kosten einen gewaltigen Vorteil zu erringen. Sie würden versuchen, diesen Rivalen auf jede erdenkliche Weise aufzuhalten. Aber als Erstes müssten wir sie davon überzeugen, dass wir die Wahrheit sagen. Deshalb wäre eine Delegation so sinnvoll: Sie würde uns Gelegenheit geben, den Herrschern aller drei Nals Beweise unserer Anschuldigungen vorzulegen.«
    »Welche Beweise denn?«, fragte Alayna. »Die Überreste der künstlichen Vögel? Ich glaube nicht, dass das genügen würde.«
    Orris wusste, dass sie Recht hatte. Sie hatten immer noch die Waffen der Fremden und die Überreste mehrerer dieser mörderischen künstlichen Falken. Aber wie Orris' Freund Crob, ein Kaufmann aus Abborij, ihm schon vor mehreren Jahren gesagt hatte, benutzten immer mehr Söldner, die von den Potentaten Abborij s für ihre Kleinkriege angeheuert wurden, solche Waffen. Dass die Magier den Eindringlingen diese Gegenstände abgenommen

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