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Die Chroniken von Araluen - Der große Heiler: Band 9 (German Edition)

Die Chroniken von Araluen - Der große Heiler: Band 9 (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Araluen - Der große Heiler: Band 9 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Flanagan
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schlug ihm wie beim letzten Mal ein Hitzeschwall entgegen, dazu lautes Stimmengewirr und grelles Licht. Hinter sich hörte er einen dumpfen Schlag und ein unterdrücktes Fluchen von Horace, der vergessen hatte, sich unter dem Türrahmen wegzuducken.
    O’Malley, der mit dem Rücken zum Feuer saß, blickte zu den Neuankömmlingen. Er erkannte Will und das lenkte ihn ab, sodass er Walt erst bemerkte, als der mit schnellen Schritten auf ihn zugekommen war, sich einen Stuhl genommen hatte und ihm gegenübersaß.
    »Guten Abend«, hörte O’Malley den bärtigen Fremden sagen. »Mein Name ist Walt, und es ist Zeit, dass wir uns mal unterhalten.«

N ialls und Dennis sprangen auf, doch O’Malley hob abwehrend die Hand. »Schon gut, Leute.«
    Sie setzten sich nicht wieder, sondern stellten sich breitbeinig hinter ihn. O’Malley, der sich von seiner ersten Überraschung schnell erholt hatte, musterte den Mann, der ihm gegenübersaß.
    Er war klein und sein Haar war eher grau als schwarz. Auf den ersten Blick niemand, der dem Schmuggler allzu großes Kopfzerbrechen bereiten würde. Doch O’Malley hatte Jahre damit verbracht, mögliche Gegner einzuschätzen. Der Fremde strahlte ein gewisses Selbstvertrauen aus. Er war gerade in die Höhle des Löwen gekommen und hatte ihn sozusagen einfach am Schwanz gezogen. Und jetzt saß er ihm gegenüber, ruhig wie ein Fels in der Brandung. Gelassen. Ungerührt. So jemand war entweder ein Narr oder ein sehr gefährlicher Mann. Und wie ein Narr sah der Fremde nicht gerade aus.
    O’Malley musterte den Begleiter des Mannes. Groß, breitschultrig und athletisch. Doch das Gesicht war jung  – fast knabenhaft. Außerdem fehlte ihm die selbstbewusste Ausstrahlung des Älteren und er blickte ständig abschätzend zwischen
O’Malley und seinen beiden Freunden hin und her. O’Malley kam zu dem Schluss, dass von dem jungen Mann nichts zu befürchten war. Das war ein Fehler, den schon viele vor ihm gemacht hatten  – und den sie stets irgendwann bereut hatten.
    Der Schmuggler blickte zur Tür und sah den jungen Burschen dort stehen, mit dem er die Nacht zuvor gesprochen hatte. Er stand etwas abseits der Tür und hatte seinen Langbogen in der Hand. Ein Pfeil lag bereits an der Sehne, aber der junge Mann hielt den Bogen gesenkt und bedrohte niemanden. Das konnte sich natürlich in Sekundenschnelle ändern, das wusste auch O’Malley. Dennis und Nialls hatten ihm von den verblüffenden Fähigkeiten des jungen Bogenschützen erzählt. Nialls Ohr war immer noch bandagiert.
    Dieser Kerl namens Walt hatte einen ganz ähnlichen Bogen bei sich. Und er trug auch einen ähnlichen Umhang, gesprenkelt und mit Kapuze. Die gleichen Waffen, die gleichen Umhänge. Das sah fast wie eine Art Uniform aus und das passte O’Malley ganz und gar nicht.
    »Mann des Königs, oder was?«, sagte er zu Walt.
    Walt zuckte mit den Schultern. »Nicht eures Königs.« Er sah das geringschätzige Grinsen des Schmugglers und unterdrückte den Ärger auf seinen verstorbenen Bruder, der das Ansehen des Königshauses so beschädigt hatte. Äußerlich ließ er sich jedoch nichts anmerken.
    »Ich komme aus Araluen«, sagte er.
    O’Malley verzog abfällig das Gesicht. »Jetzt soll ich wohl mächtig beeindruckt sein, was?«, fragte er spöttisch.
    Walt antwortete nicht sofort. Er blickte seinem Gegner in die Augen.
    »Das liegt bei dir«, sagte er kühl. »Mir ist das egal. Ich erwähne
es nur, damit du weißt, dass ich kein Interesse an deiner Schmuggelei habe.«
    Der Schuss saß. O’Malley war kein Mann, der in der Öffentlichkeit über seine Arbeit sprach.
    »Pass auf, was du sagst!«, knurrte er. »Wir mögen hier keine Leute, die reinspazieren und uns beschuldigen, dass wir schmuggeln und so.«
    Walt zuckte unbeeindruckt die Schultern. »Ich sagte nichts von ›und so‹«, erwiderte er. »Ich sagte ganz einfach, dass es mir egal ist, dass du ein Schmuggler bist. Ich brauche nur eine Auskunft, das ist alles. Sag mir, was ich wissen will, und ich lasse dich in Ruhe.«
    O’Malley hatte sich bei seinen letzten Worten vorgebeugt, jetzt lehnte er sich ärgerlich zurück.
    »Wenn ich dem Jungen nichts erzählt habe«, sagte er und deutete mit dem Daumen auf Will, »wie kommst du darauf, dass ich seinem Großvater was erzähle?«
    Walt hob eine Augenbraue. »Großvater ist etwas übertrieben. Onkel käme der Wahrheit schon näher.«
    Der Schmuggler beschloss, dass es reichte.
    »Hau ab hier«, sagte er geradeheraus. »Ich bin

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