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Die Chroniken von Araluen - Der große Heiler: Band 9 (German Edition)

Die Chroniken von Araluen - Der große Heiler: Band 9 (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Araluen - Der große Heiler: Band 9 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Flanagan
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Kutte gebracht hatte. Das war zu dem Zeitpunkt kein großes Geheimnis gewesen. Und nach O’Malleys Tod würden sie ganz schnell anfangen, alles auszuplaudern.
    »Nach Craiskill«, stieß er gepresst hervor.
    »Wie war das?«, fragte Walt, und die Messerspitze bewegte sich hin und her.
    O’Malleys Schultern sackten nach unten und er senkte den Blick. »Zum Fluss Craiskill. In Picta, unterhalb von Kap Linkeith. Das ist einer unserer Treffpunkte, wenn wir Fracht liefern.«
    Walt runzelte ungläubig die Stirn. »Warum zum Teufel sollte Tennyson nach Picta wollen?«
    O’Malley zuckte die Schultern. »Er wollte ja gar nicht dorthin. Er wollte einfach nur weg von hier. Ich musste sowieso dorthin, also habe ich ihn mitgenommen.«
    Walt nickte langsam.
    »Ich könnte euch drei hinbringen«, schlug O’Malley vor.
    Walt lachte geringschätzig. »Oh, ich bin sicher, das könntest du! Freundchen, ich trau dir ungefähr so weit, wie Horace dich mit einem Schlag befördern könnte  – und ich bin in großer Versuchung herauszufinden, wie weit das ist. Und jetzt geh mir aus den Augen.«
    Er löste den Griff um den Hals des Schmugglers und stieß den Mann zurück. Noch während O’Malley versuchte, sein Gleichgewicht wiederzufinden, fügte Walt hinzu: »Nein, warte. Noch eines. Leere deine Geldbörse auf den Tisch.«
    »Meine Börse?«
    Walt sagte nichts, sondern zog nur die Augenbrauen zusammen. Als O’Malley merkte, dass der Waldläufer das Sachsmesser immer noch in der rechten Hand hielt, beeilte er sich, seine Börse hervorzuholen und den Inhalt auf den Tisch zu schütten. Walt stocherte mit einem Finger in den Münzen herum, holte ein Goldstück heraus und hielt es hoch.
    »Ist das deines, Will?«
    »Sieht so aus, Walt«, rief Will fröhlich. Nach der gestrigen Demütigung durch O’Malley genoss er dessen Niederlage umso mehr.
    »Dann sollten wir es uns auch wieder nehmen«, sagte Walt und wandte sich dann mit entschlossenem Gesicht an O’Malley. »Und jetzt sieh zu, dass du verschwindest.«
    O’Malley schaute sich in der Gaststube um und sah nichts als Genugtuung in den Gesichtern. Ohne ein weiteres Wort kam er Walts Aufforderung nach.

D ein Freund sieht nicht allzu glücklich aus.«
    Der Kapitän des Schiffes stieß Will mit dem Ellbogen an und deutete mit einem Grinsen auf die Gestalt, die am Bug des Sperling an der Reling lehnte und die Kapuze hochgeschlagen hatte.
    Es war ein rauer, bewölkter Tag, der Wind wehte stürmisch aus Südosten und peitschte die Wellen auf, die wütend gegen das Schiff schlugen.
    »Er kommt schon klar«, sagte Will. Der Kapitän schien sich darüber zu amüsieren, dass jemand an Seekrankheit leiden könnte. Vielleicht, dachte Will, gibt ihm das ein Gefühl von Überlegenheit.
    »Hab ich schon öfter erlebt«, fuhr der Seemann fröhlich fort. »Die starken, schweigsamen Landratten verwandeln sich an Bord immer in grüngesichtige Jammerlappen, sobald das Schiff unter ihren Füßen sich auch nur ein oder zwei Zoll bewegt.«
    Um genau zu sein, bewegte sich der Sperling beträchtlich mehr als das. Das Schiff hob und senkte sich schwer unter der Wucht von Wind und Wellen.
    »Könnten diese Felsen dort nicht gefährlich für uns werden?
« , fragte Horace und deutete auf eine Reihe von Felsen, die aus dem Meer ragten und immer wieder von schäumenden Wellen überspült wurden. Das Hindernis befand sich etwa eine Viertel Meile voraus, auf der dem Hafen zugewandten Seite, und der Wind trieb das Schiff genau darauf zu.
    »Das ist das Palisadenriff«, erklärte der Kapitän und kniff zum wiederholten Male die Augen zusammen, um die Entfernung abzuschätzen.
    »Wir kommen ihm ziemlich nahe«, stellte Horace fest. »Ich könnte mir vorstellen, dass das nicht gerade gut ist.«
    »Keine Sorge«, antwortete der Kapitän. »Landratten wie ihr werden immer ein wenig nervös beim Anblick des Riffs.«
    »Ich bin nicht nervös«, entgegnete Horace, aber der angespannte Ton strafte seine Worte Lügen. »Ich wollte nur sicher sein, dass Ihr wisst, was zu tun ist.«
    »Tja, mein Junge, deshalb haben wir auch die Ruder rausgeholt, verstehst du? Das Segel gibt uns Schub, aber der starke Wind treibt uns Richtung Riff. Mit den Rudern lenken wir den Sperling so, dass wir die Abdrift mit genügend Entfernung zum Riff ausnutzen können.«
    »Abdrift?«, wiederholte Will. »Was ist das denn?«
    »Siehst du, wie die Rifflinien zum äußersten Rand des Kaps übergehen?«, sagte der Kapitän und deutete auf die

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