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Die Chroniken von Araluen - Der große Heiler: Band 9 (German Edition)

Die Chroniken von Araluen - Der große Heiler: Band 9 (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Araluen - Der große Heiler: Band 9 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Flanagan
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fertig mit dir.«
    Walt schüttelte den Kopf und seine Augen schienen sich förmlich in die von O’Malley zu bohren.
    »Vielleicht«, sagte er. »Aber ich nicht mit dir.«
    In diesen Worten lagen sowohl eine Drohung als auch eine Herausforderung. Und beides war darüber hinaus noch in einem geringschätzigen Ton vorgebracht. Das war zu viel für O’Malley.
    »Nialls. Dennis. Werft den Kerl raus«, befahl er. »Und
wenn sein kleiner Freund an der Tür seinen Bogen hebt, dann schneidet ihm die Kehle durch.«
    Die beiden gingen auf Walt zu, Nialls rechts, Dennis links. Walt wartete, bis sie fast bei ihm waren, dann sagte er nur ein Wort.
    »Horace.«
    Er war gespannt, was der junge Krieger tun würde. Horace begann mit einem Kinnhaken für Dennis. Es war ein ordentlicher Schlag, aber keiner, der ihn endgültig außer Gefecht setzte. Er sollte Horace nur ein wenig Platz und Zeit verschaffen. Dennis stolperte zurück, und bevor Nialls noch reagieren konnte, war Horace herumgewirbelt und hatte ihm einen heftigen Schlag mit der Linken verpasst. Nialls verdrehte die Augen, klappte zusammen wie ein nasser Sack und schlug bewusstlos auf dem Boden auf.
    Doch jetzt holte Dennis wütend mit seiner Rechten aus. Horace duckte sich weg, hämmerte zwei kurze Linke in die Rippen seines Gegners und gab ihm dann mit einem gezielten Aufwärtshaken unters Kinn den Rest. Dennis sackte auf den mit Sägespänen übersäten Bretterboden und rührte sich nicht mehr.
    Die ganze Vorstellung hatte kaum mehr als vier oder fünf Sekunden gedauert. O’Malley konnte es nicht fassen, dass seine beiden Leibwächter mit solcher Leichtigkeit außer Gefecht gesetzt worden waren  – noch dazu von einem jungen Mann, den er nicht als Bedrohung angesehen hatte. Er wollte aufstehen. Doch ein eiserner Griff umfasste plötzlich seinen Kragen, drückte ihn zurück auf den Stuhl und zerrte ihn gleichzeitig halb über den Tisch. Dazu spürte er noch etwas Scharfes an seiner Kehle.
    »Ich sagte, ich bin noch nicht mit dir fertig. Also sitzen bleiben!«
    Walts Stimme war tief und sehr überzeugend. Noch überzeugender allerdings war das rasiermesserscharfe Sachsmesser, das jetzt ziemlich fest gegen die Kehle des Schmugglers gedrückt war. O’Malley hatte nicht gesehen, wie der Mann die Waffe gezogen hatte. Da erst dämmerte es ihm, dass dieser Graubart blitzschnell war  – genau wie sein junger Gefährte.
    »Also, ich werde die Anspielung mit dem Großvater mal vergessen«, sagte Walt. »Und ich nehme es auch nicht übel, dass du versucht hast, mir deine beiden Schläger auf den Hals zu hetzen. Aber ich werde dir jetzt eine Frage stellen und zwar nur einmal. Wenn du sie mir nicht beantwortest, werde ich dich töten. Gleich hier und jetzt. Will!«, rief er unvermittelt. »Wenn dieses große Kalb dort am Schrank noch einen einzigen Schritt auf mich zumacht, dann durchbohre ihn mit einem Pfeil.«
    »Hab ihn schon gesehen, Walt«, antwortete Will und hob seinen Bogen leicht an. Der stämmige Seemann, der sich unbeobachtet geglaubt hatte, zeigte sofort beide Hände. Wie die meisten anderen in der Gaststube hatte er von dem Angriff auf Nialls und Dennis am Vorabend gehört. Eigentlich hatte er gedacht, es könnte sich für ihn auszahlen, wenn er O’Malley zur Hand ginge. Aber sein Leben wollte er dafür ganz bestimmt nicht aufs Spiel setzen.
    Will gab ihm einen Wink und der Mann sank wieder auf die lange Sitzbank. Die blitzende Pfeilspitze reichte aus, um ihm Respekt einzuflößen. Doch noch mehr beeindruckt war er von der Tatsache, dass der Bärtige nicht einmal in seine Richtung geblickt hatte.
    »Also«, sagte Walt, »wo waren wir gleich noch einmal stehen geblieben?«
    O’Malley öffnete den Mund, schloss ihn aber sofort wieder. Er war gewöhnt, selbst Tatsachen zu schaffen, gewöhnt, dass andere ihm den Vortritt ließen. Er machte sich nicht vor, dass die Gäste im Reiher etwas für ihn übrig hatten. Aber er wusste, dass er gefürchtet war, und das war im Zweifelsfall besser. Das hatte er zumindest bisher gedacht. Nun, da die Leute in der überfüllten Taverne jemand vor sich hatten, der noch mehr Schrecken verbreitete als O’Malley, war er völlig machtlos. Ohne Nialls und Dennis war er ganz auf sich allein gestellt.
    Walt ahnte, was im Kopf seines Gegners vorging. Er sah den Zweifel und die Unsicherheit und wusste, er hatte bereits gewonnen. Alles, was Will ihm über sein gestriges Zusammentreffen mit dem Schmuggler erzählt hatte, deutete darauf hin,

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