Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Chroniken von Araluen - Der große Heiler: Band 9 (German Edition)

Die Chroniken von Araluen - Der große Heiler: Band 9 (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Araluen - Der große Heiler: Band 9 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Flanagan
Vom Netzwerk:
Eure Gehöfte wurden niedergebrannt oder ausgeraubt. Ist es nicht so?«
    Die Menge gab ihm lautstark recht. Aha, dachte Will, also sind die Erwählten auch hier schon wieder mit bewaffneten Banditen im Bunde, die für sie die Drecksarbeit erledigten.
    »Doch seit ihr Alseiass als euren Gott anerkennt, haben diese Angriffe da aufgehört?«
    »Ja!«, rief die Menge. Manche riefen außerdem noch: »Gesegnet sei Alseiass!« oder »Preiset den Goldenen Gott!«
    »Und ist es nicht an der Zeit, dass wir Alseiass Dank sagen? Ist es nicht Zeit, dass wir ihm den reich geschmückten goldenen Altar bauen, den er verdient  – einen Altar, an dem ihr und eure Nachkommen ihm eure Verehrung zeigen könnt?«
    »Ja!«, riefen die Versammelten, allerdings nicht mehr ganz so enthusiastisch. Doch nun verstärkten die Weißroben um Tennyson stimmgewaltig die Antworten der Menge.
    Zeit zu gehen, dachte Will. All das hatte er schon einmal miterlebt.

D er Eingang ist sehr schwer zu finden«, erzählte Will. »Deshalb benötigen sie auch keine Wachen.«
    Er zeichnete neben dem Feuer mit einem spitzen Stock eine Skizze in die Erde. Walt, Horace und Malcolm standen um ihn herum und verfolgten seine Erklärungen aufmerksam.
    »Dieser erste Eingangstunnel führt ungefähr hierher. Eine leere Höhle, etwa so groß wie ein kleines Zimmer, mit hohen Wänden, Tageslicht und Luftzufuhr.«
    »Also selbst wenn jemand diesen Eingang findet, kommt man erst einmal in diese Vorhöhle und denkt, das sei alles?«, warf Malcolm ein.
    Will nickte. »Auch hier gibt es keine Wachen. Der Eingang zum zweiten Tunnel ist gut verborgen und gerade mal hüfthoch.«
    »Ich freue mich schon darauf«, sagte Horace seufzend.
    Will lächelte aufmunternd. »So schlimm ist es gar nicht. Der Tunnel ist lediglich die ersten paar Schritte so niedrig, dann wird er breiter und höher.«
    »Es sind diese ersten Schritte, die für mich ein Problem darstellen«, sagte Horace. Er blickte hoffnungsvoll zu Malcolm.
»Hast du nicht ein Mittel, das mich von meiner Platzangst befreit?«
    Malcolm schüttelte den Kopf. »Leider nicht. Aber es ist ein recht weit verbreitetes Leiden. Ich denke, die Heilung besteht darin, sich der Angst zu stellen und sie zu überwinden.«
    Horace nickte düster. »Wieso wusste ich, dass du das sagst? Was nützt ein Heiler, wenn er keine Medizin für die wirklich wichtigen Dinge hat?«
    Walt deutete wortlos auf die Skizze, damit Will mit seinen Erklärungen fortfuhr.
    Will nickte. »Der Tunnel biegt hier nach rechts ab und öffnet sich zur Kathedrale.«
    »Zur Kathedrale?«, sagte Walt spöttisch. »Lässt du dich schon von Tennysons religiösem Eifer anstecken?«
    Will grinste. »Es scheint mir ein guter Name dafür, Walt. Die Höhle hat dort gut und gern die Größe eines Gotteshauses. Aber wenn es dir lieber ist, können wir diesen Raum auch die Große Halle nennen«, fügte er hinzu.
    Walt antwortete darauf nicht, aber das hatte Will auch gar nicht erwartet.
    »Und wie viele Leute sind es insgesamt?«
    »Wenn wir die etwa zwanzig Weißroben Tennysons mitzählen…«
    »Weißroben? Was soll das heißen?«, fragte Malcolm.
    »Das sind seine Handlanger und engsten Vertrauten«, erklärte Will. »Diejenigen, die in den Schwindel eingeweiht sind. Also, wenn wir die mitzählen, dürften es insgesamt etwa einhundertundzwanzig Personen sein. Dazu kommt natürlich noch die Bande, die in der Gegend ihr Unwesen treibt.«
    Walt kaute nachdenklich auf einem Zweig. »Die Banditen
sind nicht so wichtig«, sagte er. »Als Erstes müssen wir Tennyson bei seinen neu gewonnenen Anhängern in Misskredit bringen und danach ihn und seine Handlanger unschädlich machen.«
    »Wie soll das gehen?«, fragte Malcolm. Er sah in die drei entschlossenen Gesichter vor sich. Sie waren nur zu dritt, und Will hatte davon gesprochen, dass Tennyson mindestens zwanzig Handlanger hatte.
    »Es wird wahrscheinlich nicht ganz friedlich abgehen«, sagte Walt betont ruhig.
    »Drei gegen zwanzig?«, fragte Malcolm nach.
    Walt zuckte mit den Schultern. »Wenn überhaupt, so sind nur wenige ausgebildete Krieger darunter. Es sind wohl eher Strolche, die daran gewöhnt sind, aus dem Hinterhalt zu töten und unbewaffnete Bauern einzuschüchtern. Es ist immer wieder erstaunlich, wie schnell diese Leute klein beigeben, wenn sie sich Leuten gegenübersehen, die wissen, wie man eine Waffe gebraucht.«
    Malcolm war noch nicht ganz überzeugt, obwohl er bei der Eroberung von Burg Macindaw erlebt hatte, wie

Weitere Kostenlose Bücher