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Die Chroniken von Araluen - Der große Heiler: Band 9 (German Edition)

Die Chroniken von Araluen - Der große Heiler: Band 9 (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Araluen - Der große Heiler: Band 9 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Flanagan
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Schritt nach vorne, sodass sein Gesicht nur wenige Fingerbreit von dem des Waldläufers entfernt war.
    »Dann werde ich Will sagen, er soll darüber dieser Lady Pauline berichten, von der ich schon so viel gehört habe«, sagte er und wurde prompt durch Walts leicht unsicheren Gesichtsausdruck belohnt.
    »Und das werde ich auch tun«, rief Will von der anderen Seite des Lagers, wo er schon eine Weile still dagesessen und das Kräftemessen zwischen diesen beiden sturen Männern beobachtet hatte.
    »Na ja, also gut, ich denke mal, meinetwegen …«, sagte Walt. Er zog sein Hemd aus und setzte sich rittlings auf den Baumstamm. Malcolm begann seine Untersuchung, schaute ihm in den Hals, in die Augen und Ohren, klopfte ihn ab und legte ein Rohr mit einem glockenförmigen Ende erst an seinen Rücken, dann an seine Brust und hatte dabei sein eigenes Ohr immer am anderen Ende.
    »Wofür ist das denn?«, fragte Horace. Er war näher gekommen, als Malcolm sich an die Arbeit gemacht hatte, und stand jetzt ein paar Schritte entfernt und schaute trotz Walts wachsender Gereiztheit interessiert zu.
    »Das geht dich gar nichts an«, knurrte der Waldläufer.
    Doch Horace ließ sich nicht so leicht verschrecken. »Was gibt es denn da zu hören?«, fragte er Malcolm.
    Der Heiler verkniff sich ein Lächeln. »Sein Herz und seine Lungen.«
    Horace sah ihn mit großen Augen an. »Wirklich? Wie klingt das denn?«
    »Es geht dich gar nichts an, wie mein Herz und meine Lungen sich anhören«, warf Walt ein.
    Aber Malcolm winkte Horace bereits zu sich. »Hör doch mal selbst.«
    Walt merkte, dass es schwierig war, Würde und Autorität auszustrahlen, wenn man nur halb bekleidet auf einem Baumstamm saß und jemand an einem herumklopfte und drückte. Er warf Horace einen bösen Blick zu, aber der junge Ritter achtete gar nicht darauf. Stattdessen stellte sich Horace bereitwillig neben Malcolm, hielt das eine Ende des Rohres an sein Ohr und drückte das breite Ende gegen Walts Rücken. Seine Augen wurden groß, während er lauschte.
    »Das ist ja unglaublich!«, rief er aus »Ist dieses Bumbum Bumbum Bumbum sein Herzschlag?«
    »Ja«, sagte Malcolm lächelnd. Wie den meisten Menschen gefiel es ihm, anderen seine Kenntnisse in seinem Spezialgebiet zu demonstrieren. »Es ist sehr stark und schlägt regelmäßig.«
    »Das kann man wohl sagen!« Horace war sehr beeindruckt,
sowohl von Malcolms Kenntnissen des menschlichen Körpers, als auch von Walts Herzschlag. »Du hast eine richtiggehende Pauke da drin, Walt.«
    »Wie nett von dir, mir das zu sagen«, knurrte Walt und machte ein säuerliches Gesicht.
    »Und was ist mit diesem heftigen Rauschen?«, fragte Horace wissbegierig. »Wuuuusch-wuuuusch? Es erinnert mich irgendwie an Blähungen bei einem Pferd.«
    »Das ist seine Atmung. Es sind seine Lungen«, erklärte Malcolm, »die übrigens ebenfalls sehr gesund sind. Auch wenn ich zugeben muss, dass das eine sehr originelle Beschreibung des Geräusches ist. So habe ich das noch in keiner medizinischen Abhandlung gelesen.«
    »Darf ich noch mal?«, fragte Horace und beugte sich bereits wieder vor. Aber der gereizte Waldläufer drehte sich ruckartig um.
    »Lass mich in Ruhe! Hör dir dein eigenes Herz und deine Lungen an, wenn du unbedingt willst.«
    Horace zuckte entschuldigend mit den Schultern und zeigte ihm das Hörrohr. »Das ist etwas schwierig, Walt. Dazu müsste ich meinen Kopf bis zu meinem Rücken umdrehen.«
    Walt lächelte ihn vielsagend an.
    »Das könnte ich gern für dich erledigen«, sagte er.
    Horace hatte verstanden und reichte Malcolm das Hörrohr. »Ich will dich nicht weiter aufhalten.«
    Malcolm nahm das Hörrohr und fuhr mit seiner Untersuchung fort. Bald darauf verkündete er, dass er zufrieden war.
    »Du bist stark wie ein Ochse«, sagte er zu Walt.
    Der Waldläufer sah ihn an. »Und du bist stur wie ein Maultier.«
    Malcolm zuckte mit den Schultern. »Das höre ich nicht zum ersten Mal«, antwortete er ungerührt.
    Horace, der sich nach Walts Rüffel zurückgezogen hatte, stand jetzt auf und trat zu ihnen, als Walt sein Hemd wieder anzog. Der Waldläufer sah ihn gereizt an.
    »Was willst du?«, fragte er streitlustig. »Mein Herz und meine Lungen sind für heute leider weggepackt.«
    Horace deutete auf Walts Gesicht.
    »Der Bart«, sagte er. »Wenn du wieder als Ferris auftreten willst, brauchst du eine Rasur.«
    »Die ich selbst vornehmen werde«, erwiderte Walt. »Wenn du dich in der Zwischenzeit nützlich machen willst,

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