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Die Chroniken von Araluen - Der große Heiler: Band 9 (German Edition)

Die Chroniken von Araluen - Der große Heiler: Band 9 (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Araluen - Der große Heiler: Band 9 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Flanagan
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die meisten Bewohner des Waldes aufgestanden waren, verabschiedete er sich von Malcolm.
    »Du weißt selbst, wie viel ich dir verdanke«, sagte er. »Ich möchte dir nicht nur für das danken, was du getan hast, sondern auch dafür, wie du es getan hast.«
    Malcolm runzelte verständnislos die Stirn, also erklärte Will es genauer.
    »Ich bin hier unangemeldet angekommen und habe um Hilfe für einen Freund gebeten, der meilenweit entfernt war. Du hast keine weiteren Fragen gestellt und nicht einen Moment
gezögert, sondern deine Sachen gepackt und bist mit mir gekommen.«
    Malcolm lächelte. »Wir sind Freunde«, sagte er. »Dafür sind Freunde doch da.«
    »Denk an das, was Walt gesagt hat. Wenn du Hilfe brauchst …«
    »Dann lass ich es euch beide wissen.« Malcolm umarmte Will rasch. »Alles Gute, Will, und euch allen eine gute Reise. Ich würde ja sagen, geht Ärger aus dem Weg, aber ich bezweifle, dass ihr das jemals tun werdet.«
    Will trat einen Schritt zurück. Abschiednehmen war ihm noch nie leicht gefallen. Er drehte sich zu Reißer, der gesattelt vor ihm stand, und wollte in den Sattel steigen. Doch eine Stimme hielt ihn auf.
    »Will Hallas!«
    Es war Trobar, der auf der anderen Seite der Lichtung stand. Er winkte Will zu sich. Malcolm lächelte, als wüsste er bereits, worum es ging.
    »Ich glaube, Trobar möchte dir noch etwas zeigen«, sagte er.
    Als Will näher kam, drehte sich Trobar um und führte ihn ein paar Schritte in den Wald hinein. Dort stand eine Hütte, in der Trobar wohnte, und daneben eine Hundehütte mit einer großen Öffnung. Trobar deutete darauf und Will ging auf die Knie und spähte hinein.
    Shadow sah ihn freundlich aus ihren beiden verschiedenfarbigen Augen an. Aber Will entdeckte noch etwas anderes. Vier kleine schwarzweiße Wesen wuselten um sie und auf ihr herum.
    »Welpen!«, rief er begeistert. »Sie hat Junge bekommen!«
    Trobar grinste und griff mit seiner großen Hand hinein. Sanft schob er die Kleinen zur Seite und holte eines davon heraus. Shadow beobachtete ihn genau, als er Will den kleinen schwarzweißen Wuschelball hinhielt.
    »Ei’s aus’m Wur’«, sagte er.
    Im ersten Moment verstand Will nicht gleich. Dann fiel es ihm ein. Als er damals Shadow bei Trobar gelassen hatte, hatte er zu dem Riesen gesagt: »Wenn sie jemals Junge hat, dann komme ich und suche mir eines aus dem Wurf aus.«
    »Eines aus dem Wurf«, wiederholte er jetzt. Trobar lächelte und streckte ihm das kleine zappelnde Etwas entgegen.
    »Is’ für Will Hallas.«
    Er nahm das Junge, das sofort anfing, an seinem Daumen zu saugen und dabei auch noch knurrte und jaulte. Der kleine Hund war noch mit weichem Flaum bedeckt, und der Schwanz, der später buschig werden würde, war schmal mit einer weißen Spitze. Der Welpe schaute ihn fragend an, und Will lachte begeistert auf, als er sah, dass das Hundemädchen die Augen seiner Mutter geerbt hatte  – eines blau, eines braun. Das blaue Auge hatte einen besonders schrägen Ausdruck. Er strich über den Kopf und die Kleine hörte auf, am Daumen zu knabbern, und wedelte begeistert mit dem Schwanz.
    »Sie ist wunderhübsch!«, sagte er. »Danke, Trobar. Vielen Dank. Wie soll ich sie wohl nennen?«
    »E’ony«, sagte Trobar entschieden. »Ihr Name is’ E’ony.«
    Will musste kurz nachdenken, bis er verstanden hatte.
    »Ebony«, wiederholte er, »also Ebenholz.« Trobar nickte. »Das ist ein schöner Name. Er gefällt mir.«
    Immer noch grinsend erwiderte Trobar: »Be’er als Bla’ie.«
    »Besser als Blacky?«, wiederholte Will. Das war der erste Name, den er Shadow gegeben hatte. Trobar hatte sich darüber mokiert und die Hündin umbenannt.
    Trobar nickte wieder.
    »Ich fürchte, das wirst du mir wohl immer unter die Nase reiben, oder?«, fragte Will.
    »Immer«, bestätigte Trobar nachdrücklich. Er sah die kleine Ebony zärtlich an und legte seine große Hand auf Wills Schulter.
    »Immer«, wiederholte er.
    Will zoge die Augenbraue hoch. »Ich habe es beim ersten Mal auch schon begriffen.«

D ie anderen warteten auf der Straße südlich von Macindaw auf Will.
    Als der junge Waldläufer heranritt, fing Horace an zu grinsen, denn er hatte sofort das kleine schwarzweiße Bündel entdeckt, das auf Wills Sattelknauf saß. Er wusste, wie schwer es Will damals gefallen war, Shadow bei Trobar zu lassen.
    »Von Trobar?«, fragte er.
    Will nickte lächelnd. »Von wem sonst?« Dann fügte er hinzu: »Ihr Name ist Ebony.«
    »Schöner Name«, sagte Walt.

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