Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Chroniken von Araluen - Der große Heiler: Band 9 (German Edition)

Die Chroniken von Araluen - Der große Heiler: Band 9 (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Araluen - Der große Heiler: Band 9 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Flanagan
Vom Netzwerk:
kamen einige Stunden nach Tennyson vorbei, denn ihre Spuren überlagen die von Tennysons Leuten. Und sie sind frischer. Ich würde sagen, sie stammen von heute früh.«
    »Tja, hoffen wir, dass sie ihn erwischen«, sagte Horace. Seiner Meinung nach wäre es eine gute Lösung des Problems, wenn racheerfüllte Skotten Tennyson und seinen Erwählten endgültig das Handwerk legten.
    »Vielleicht«, wiederholte Will. »Aber wenn sie hinter Tennyson her sind, weshalb sind sie dann von Osten auf den Hauptweg gestoßen? Jeder, der Tennyson und seine Männer nach ihren Plünderungen verfolgt, würde doch den gleichen Weg nehmen wie wir und aus Norden kommen.«
    »Vielleicht ist es eine Abkürzung«, überlegte Horace, doch Will schüttelte den Kopf.
    »Wenn du von hier aus sehen könntest, wie stark der Pfad sich durch die Schlucht schlängelt, wüsstest du, dass er keine Abkürzung ist. Ich vermute, er kommt von ganz woanders her.« Er sah Walt fragend an und der bärtige Waldläufer nickte.
    »Ich neige dazu, dir zuzustimmen«, sagte er. »Ich denke, es ist einfach ein Zufall, dass wir auf sie gestoßen sind. Es ist sogar sehr wahrscheinlich, dass sie keine Ahnung haben, dass Tennyson und seine Bande ihnen vorausziehen.«
    »Aber bestimmt sind ihnen die Spuren aufgefallen«, sagte Horace und zeigte nach unten.
    Walt gestattet sich ein kleines Lächeln. »So wie dir?«, fragte er.
    Horace schüttelte den Kopf. Er musste zugeben, dass er die schwachen Spuren im Sand nicht von allein bemerkt hätte.
    »Die Skotten sind keine guten Spurenleser«, sagte Walt. Er bedeutete Will, wieder aufzusitzen, und schwang sich selbst ebenfalls in den Sattel.
    »Also wenn die nicht hinter Tennyson her sind, was wollen sie dann hier?«, fragte Horace.
    »Ich vermute, dass sie einen kleinen Viehdiebstahl in Araluen planen. Es gibt mehrere kleine Dörfer in Grenznähe, und darauf haben sie es womöglich abgesehen.«
    »Und wenn es so ist?«, fragte Will.
    »Dann müssen wir sie davon abhalten, auch wenn es uns gerade verdammt ungelegen kommt«, sagte Walt seufzend.

    Die Absicht der Skotten wurde deutlicher, kaum dass sie den Pass hinter sich gelassen und Araluen betreten hatten. Tennysons Spuren verliefen in südöstlicher Richtung. Die Skotten hingegen waren sofort nach Westen abgebogen, ihr Weg wich beinahe um neunzig Grad von dem der Erwählten ab.
    Walt seufzte, als er die Spuren las. Er blickte nach Südosten, zögerte und lenkte dann widerstrebend Abelard auf die Spur der Skotten.
    »Wir können nicht einfach zulassen, dass sie die Bauern hier überfallen«, sagte er. »Wir müssen uns darum kümmern
und dann zurückkehren, um Tennysons Spur wieder aufzunehmen.«
    »Können die Bauern denn ihr Vieh nicht selbst verteidigen?« , wollte Will wissen. Er fragte sich, ob sie Tennysons Verfolgung aufgeben sollten, nur weil vielleicht das ein oder andere Stück Vieh gestohlen wurde.
    Walt schüttelte bedauernd den Kopf.
    »Es ist eine ziemlich große Bande, Will. Vielleicht fünfzehn oder sechzehn bewaffnete Skotten. Sie werden sich einen kleinen Hof aussuchen, auf dem es nur zwei oder drei Männer zur Verteidigung gibt. Die Männer werden sie töten, die Gebäude niederbrennen und das Vieh mitnehmen. Und wenn sie die Frauen nicht ebenfalls töten, nehmen sie sie als Sklaven mit.«
    »Also los, worauf warten wir noch?«, sagte Will mit grimmigem Gesicht.
    Zu Pferde holten sie die Banditen rasch ein. Die Landschaft auf dieser Seite der Grenze war ganz anders und sie bewegten sich jetzt durch bewaldetes Gebiet. Walt rief Will zu sich.
    »Reite du vor und kundschafte die Lage aus«, sagte er.
    Will nickte und ritt los. Pferd und Reiter verschwanden im Nebel zwischen den Bäumen.
    Walt hatte keinerlei Bedenken, was Will anging, Horace sorgte sich jedoch um seinen Freund. »Vielleicht hätten wir mit ihm reiten sollen«, meinte er, nachdem Will verschwunden war.
    »Wir hätten zu dritt viermal so viel Lärm gemacht«, sagte Walt.
    Horace runzelte die Stirn. »Wieso nicht dreimal so viel?«
    Walt schüttelte den Kopf. »Will und Reißer werden kaum Lärm machen. Genauso wenig wie Abelard und ich. Aber was dich betrifft und dieses wandelnde Erdbeben, das du als Pferd bezeichnest …« Er deutete auf Kobold und ließ den Satz unvollendet.
    Horace war nach dieser Verunglimpfung seines treuen Pferdes beleidigt.
    »Das ist aber übertrieben, Walt!«, protestierte er. »Und außerdem ist es ja nicht Kobolds Schuld, dass er nicht dazu ausgebildet wurde,

Weitere Kostenlose Bücher