Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Chroniken von Araluen - Der Krieger der Nacht: Band 5 (German Edition)

Die Chroniken von Araluen - Der Krieger der Nacht: Band 5 (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Araluen - Der Krieger der Nacht: Band 5 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Flanagan
Vom Netzwerk:
damit Gelderris merkte, dass er scherzte.
    Doch der Wirt erwiderte sein Lächeln nicht. »Das hat nichts mit solchen Dingen zu tun«, sagte er düster. »Ganz im Gegenteil sogar.«
    »Was meint Ihr mit Gegenteil? Ihr sprecht doch nicht etwa von der … Schwarzen Kunst?«, fragte Will leise.
    Diesmal blickte Gelderris sich rasch um, bevor er mit gesenkter Stimme antwortete. »So erzählt man sich. Wurde einfach so aus heiterem Himmel niedergestreckt. Gerade noch gesund wie sonst einer, und im nächsten Moment liegt er todkrank da, sein Atem flach, die Augen weit geöffnet, ohne etwas zu sehen, zu hören und zu sagen.«
    »Und die Heiler, was sagen die?«, fragte Will.
    Gelderris schnaubte abfällig. »Haben die denn je eine Ahnung, wenn es darauf ankommt? Sie können sich seinen Zustand auch nicht erklären. Und genauso wenig können sie irgendetwas tun, um ihm zu helfen. Es heißt, dass er es manchmal schafft, ein wenig Nahrung zu sich zu nehmen, aber selbst da ist er wohl gar nicht richtig bei sich. Die meiste Zeit ist er in einer Art Dämmerzustand.«
    Will setzte seine leere Kaffeetasse ab. Am liebsten hätte er noch eine zweite getrunken. »Hat das vielleicht mit den Geschichten von gestern Abend zu tun?«, fragte er schließlich. »Geht es um diesem geheimnisvollen Krieger und all das?«
    Wieder zögerte Gelderris, bevor er antwortete. Doch im hellen Tageslicht schien es einfacher, über solche Dinge zu reden. »Wenn Ihr mich fragt, ja. Die Leute sagen, dass Malkallam in den Wald von Grimsdell zurückgekehrt ist.«
    »Malkallam?«, wiederholte Will.
    »Er betreibt die Schwarze Kunst. Ein Zauberer. Einer von der schlimmsten Sorte, wie es scheint. Er hatte eine Fehde mit den Vorfahren Syrons, das war wohl vor zwei-oder dreihundert Jahren …«
    »Vor dreihundert Jahren?«, wiederholte Will betont ungläubig. »Wie lange lebt denn so ein Zauberer?«
    Gelderris hob einen Finger. »Seid nicht vorschnell mit Eurem Urteil«, mahnte er. »Niemand weiß, wie lange Zauberer leben. Ich würde sagen, das kommt wohl auf den Zauberer selbst an. Aber diese Vorfälle in Grimsdell, für die gibt es keine andere Erklärung. Auch nicht für Lord Syrons unerklärliche Krankheit. Es heißt, genau die gleiche Krankheit habe seinen Vorfahren befallen, als er damals den Streit mit Malkallam hatte.«
    »Wenn dieser Malkallam im Grimsdellwald ist, warum stellt man dann in der Burg nicht ein paar Soldaten auf und sucht den Kerl?«, fragte Will. »Irgendjemand dort muss doch die Verantwortung übernehmen, wenn Syron es nicht mehr kann?«
    »Man marschiert nicht einfach so nach Grimsdell, Will Barton! Der Wald ist dicht und undurchdringlich, ein Labyrinth aus Unterholz und riesigen alten Bäumen. Die Pfade kreuzen sich ständig, und die Äste über einem sind so dick, dass man die Sonne vielleicht gerade mal
zu Mittag sieht. Und dann ist da auch noch der Sumpf! Wenn man da aus Versehen reintritt, sinkt man bis auf den Grund und taucht nie wieder auf.«
    Will nickte nachdenklich. Der Wirt erwies sich als eine reich sprudelnde Quelle für alles, was Will in Erfahrung bringen wollte.
    »Also gibt es auf Macindaw im Augenblick niemanden, der verantwortlich ist?«, fragte er und fügte hinzu: »Das ist aber ein böser Schlag für mich. Ich hatte sehr gehofft, ich könnte dort den Winter über bleiben … oder wenigstens ein paar Wochen.«
    Gelderris schob die Lippen vor. »Oh, Ihr könnt dort gewiss unterkommen. Syrons Sohn kümmert sich um alles. Auch wenn er ein merkwürdiger Zeitgenosse ist«, fügte er abfällig hinzu.
    Will sah schnell auf. »Ach ja?«
    Gelderris nickte. »Manche behaupten sogar, er sei es, der hinter der Krankheit seines Vaters steckt. Er lebt zurückgezogen und tut immer sehr geheimnisvoll. Trägt eine schwarze Kutte wie ein Mönch, obwohl er gar kein Kirchenmann ist. Ein Gelehrter, so nennt er sich. Aber was er studiert, das möchte ich schon wissen.«
    »Ihr denkt, er könnte dieser …«, Will zögerte und tat so, als suche er nach dem Namen, obwohl er ihn gut genug kannte, »er könnte dieser Malkallam sein?«
    Gelderris fühlte sich offensichtlich unwohl, dass er jetzt gezwungen war, eine Stellungnahme abzugeben, und rutschte auf seinem Platz hin und her. »Ich sage nicht, dass es so ist«, erwiderte er vorsichtig. »Aber ich sage auch nicht, dass ich allzu überrascht bin, wenn es so wäre. Es
heißt, dass Orman seine Zeit im Turmzimmer verbringt und alle Bücher und Pergamentrollen liest, die er nur in die

Weitere Kostenlose Bücher