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Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uschi Zietsch
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Bierkrug umzugehen pflegte. Der Kriegskönig trug ihn nach draußen auf die Straße, wo im Gegensatz zu vorher lebhaftes Treiben herrschte. Dann erblickte Rowarn Schneemonds lichtes Gesicht, als sie sich über ihn beugte, und gleich darauf lag er in ihren starken Armen, wie einst als Kind, völlig geborgen.
    Endlich gehorchte ihm auch seine Zunge. »Der ... der Regen hat aufgehört«, stieß er hervor.
    Schneemond lächelte. »Ja«, sagte sie. »Das ist mir auch schon aufgefallen.«
    Rowarn grinste sie an. Ihre Mähne war tropfnass und hing in Strähnen an ihr herunter, und ein heller Lichterkranz erstrahlte um ihr Haupt, als die untergehende Sonne hinter ihr durch die Wolken brach. »Schön ...«, murmelte er.
    »Das war gut, Junge«, sagte Olrig neben ihm und tätschelte seinen Arm. »Wirklich, verdammt gut gemacht. Aber jetzt darfst du in Ohnmacht fallen, ich werd's auch keinem verraten.«
    Rowarn gehorchte. Er konnte gar nicht mehr anders.

    Als Rowarn zu sich kam, war es immer noch Tag, wenngleich später. Sonnenlicht fiel in schrägen Strahlen durch feine Lücken und Spalten im Dach und den Wänden und verbreitete eine tröstliche Atmosphäre. Er fand sich auf einem Strohlager im Stall des Goldenen Baums wieder. Vorsichtig richtete er sich leicht auf und tastete nach seinem Hinterkopf, in dem jemand dumpf auf Trommeln einzuschlagen schien. 
    Rowarn trug einen Verband, und auf der Kopfwunde hinten waren Blätter und eine Salbe aufgetragen. Er fühlte die lindernde Kühle, und als er langsam den Kopf zur Seite bewegte, ließ der Schwindel rasch nach. Neben ihm lag Rayem, dann dessen Vater, gefolgt von weiteren Verletzten. Hallim kauerte zwischen ihrem Sohn und ihrem Ehemann. Sie hatte aufgehört zu weinen und hielt die Augen geschlossen, in ein stilles Gebet versunken.
    Rayem schlug die Augen auf, als Rowarn ihn leicht anstieß, und zeigte dann ein ungewohnt schüchternes Lächeln. »He«, wisperte er.
    »He«, gab Rowarn flüsternd zurück. »Geht’s wieder?«
    »Mhmm. Und du?«
    »Ein bisschen Kopfweh. Und meine Muskeln fühlen sich an, als hätte einer mit einem Hammer daraufgehauen.«
    »Geht mir ähnlich.«
    Sie setzten sich auf und erblickten Schneemonds hell schimmernde Gestalt, die langsam die Reihen abschritt und sorgfältig alles kontrollierte. Als sie merkte, dass die beiden jungen Männer bei Bewusstsein waren, kam sie auf leisem Hufschlag rasch näher. »Wie fühlt ihr euch?«
    »Bestens«, antwortete Rowarn.
    »Wie neugeboren«, behauptete Rayem.
    Die Heilerin musterte sie prüfend; ihrem scharfen Blick konnte man nichts vormachen. Aber sie nickte lächelnd. »Was ihr jetzt noch spürt, kann ich euch nicht nehmen. Das ist der Tribut, den ihr für Überanstrengung zahlen müsst. Aber ihr könnt aufstehen, wenn ihr wollt. Die anderen warten draußen schon auf euch. Und ihr wollt sicher wissen, was passiert ist.«
    »Allerdings«, stimmte Rowarn zu und fühlte sich nun wirklich viel besser.
    »Kann's kaum erwarten«, bestätigte Rayem.
    Ächzend und sich gegenseitig stützend kämpften sie sich auf die Beine und stolperten zum Ausgang. Unterwegs stieß Rayem Rowarn leicht an und sagte: »Das macht uns aber noch lange nicht zu Freunden, klar?«
    »Freunde, wir? Niemals!«, wehrte Rowarn entsetzt ab.
    »Gut, dann sind wir uns ja einig«, brummte Aninis Bruder. »Wollte ich nur geklärt haben.«
    »Das war gut so. Dann gibt’s später kein Missverständnis.«
    Draußen stand Kriegskönig Olrig, auf eine mächtige Streitaxt gestützt. Rowarn erkannte sie wieder, zuletzt hatte sie in der Stirn einer Bestie gesteckt. Olrigs Gesicht hellte sich auf, als er Rowarn sah. »Hast du dich wieder erholt?«
    »Einigermaßen.« Rowarn drückte die Hand des Zwerges.
    »Dann kommt, ihr sollt alles erfahren«, forderte Olrig sie auf, und sie schlugen den kurzen Weg zum Marktplatz ein. Unterwegs erklärte er: »Der Fürst kam auf einmal auf den Gedanken, dass die Bestien den Spieß umdrehen könnten. Ich bin mit Schneemond, Schattenläufer und der Hälfte der Leute umgekehrt, aber wie es scheint, wart ihr beide Schlauköpfe schon vor uns hier und habt gerade rechtzeitig eingegriffen.«
    »Eher seid Ihr noch im rechten Moment gekommen, denn dieses Mistvieh wollte einfach nicht verrecken«, warf Rayem ein. »Es war dabei, uns fertigzumachen, nicht umgekehrt.«
    »Wer weiß.« Olrig schmunzelte vergnügt. »Um es kurz zu machen: Es waren fünf, wie Morwen vermutet hatte. In Madin waren drei von ihnen, die wir alle nahezu

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