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Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uschi Zietsch
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Bestie stieß ein donnerndes Gebrüll aus und hob die fellbedeckten, muskulösen langen Arme, doch in diesem Moment waren die beiden jungen Männer schon bei ihr. Ohne nachzudenken, rammte Rowarn ihr, immer noch schreiend, die drei Zinken der Gabel in den Bauch, während Rayem ihr von der anderen Seite, nicht minder brüllend, die Sense in die Lende trieb.
    Die Wucht des Aufpralls riss Rowarn von den Beinen, ebenso Rayem, der die Sense loslassen musste. Blut spritzte aus den Wunden hervor, und Rowarn war sicher, dass die Bestie damit dem Ende nahe war.
    Doch weit gefehlt. Der Fürst hatte sie nicht umsonst eindringlich gewarnt. Die Bestie stieß einen knurrenden, schmerzlichen Laut aus und schüttelte sich unwillig. Dann packte sie Heugabel und Sense und riss sie aus sich heraus, ohne auf die klaffenden Wunden, aus denen Blut hervorsprudekte, zu achten, die unter dem durchlöcherten Fell sichtbar wurden. Rowarn hatte gerade noch Zeit, sich hinter einen Tisch zu flüchten, als der hölzerne Stab der Heugabel krachend auf den Boden schlug und zersplitterte, während die Sense gleichzeitig um Haaresbreite über Rayems Kopf hinwegsauste. Aninis Bruder sprang auf und hechtete hinter den Tresen zu seinem Vater.
    Rowarn hatte nicht vor, hinter dem Tisch zu sterben. Er kroch unter den zupackenden Armen der Bestie hindurch, packte den Stumpf mit der Heugabel und stieß ein zweites Mal zu, verfehlte diesmal aber. Die Bestie war beängstigend schnell, wich seinem Stoß aus, kam dabei jedoch dem Tresen näher. Rowarn hatte Daru und Rayem genug Zeit verschafft, sich mit mächtigen Schlachtermessern zu bewaffnen. Gemeinsam sprangen sie über die Holzplatte und trieben die scharfen Klingen in die Schultern des Wesens.
    Diesmal brüllte die Bestie vor Schmerz und Wut auf, wirbelte herum und fegte die beiden Menschen mit einem einzigen Armschlenkern quer durch den Raum bis zur Wand, wo sie ächzend aufprallten und übereinander zu Boden stürzten.
    Rowarn war jedoch noch da, und er rannte, den Stumpf der Gabel immer noch wie eine Lanze angelegt, seitlich in die Bestie hinein. Diesmal schaffte er es, mit aller Kraft zuzustoßen, bevor auch ihn ein gewaltiger Hieb wie ein welkes Blatt durch die Luft schleuderte. Er krachte in eine zusammengestürzte Tischgruppe, schlug sich den Kopf an einer Kante und blieb benommen auf dem Rücken liegen.
    Die Bestie war deutlich langsamer geworden, was bei den schweren Verletzungen kein Wunder war. Aber noch brach sie nicht zusammen. Das Blut strömte aus vielen Wunden, und blutiger Schaum quoll aus ihrem Maul. Doch dazwischen blitzten scharfe Zähne, als sie auf Rowarn zuwalzte.
    Der junge Nauraka versuchte, sich zu bewegen, sich irgendwie hinter den Trümmern zu verkriechen, aber ihm schwindelte zu sehr, und er konnte seine Arme und Beine nicht sortieren. Hilflos blieb er liegen und starrte auf den herannahenden Tod.
    Da zerriss ein polterndes Bersten und Krachen die lähmende Stille. Rowarn sah verschwommen, wie die große, massive und schwere Gasthaustür aus den Angeln flog, als hätte jemand mit dem Finger ein Staubkorn weggeschnippt. Er bemerkte ein Paar wirbelnde, schwarze Hufe, während ein Ruf ertönte, und dann sah er etwas durch die Luft kreiseln.
    Die Bestie blieb abrupt stehen, als wäre sie gegen eine Wand gerannt. Genau zwischen den Augen steckte mehr als fingertief eine funkelnde Kriegsaxt. Ein Stöhnen drang aus der Kehle des Wesens, dann kippte es wie ein gefällter Baum auf den Rücken, riss dabei einen weiteren Tisch um und regte sich nicht mehr.
    Ein großes Durcheinander brach um ihn herum aus, doch Rowarn nahm alles nur wie durch Watte und Nebel wahr. Er sah, wie Hallim zu Daru und Rayem stürzte und hörte sie weinend nach ihnen rufen. Eine Menge Menschen strömten herein, und alle redeten oder schrien durcheinander, fingen an, die Trümmer beiseitezuschieben und die Leichen aufzusammeln.
    Dann beugte sich jemand über Rowarn, und er erkannte das bärtige, ergrauende Haupt von Olrig, dessen blaue Augen erfreut aufleuchteten. »Na also, Junge, du bist ja doch noch bei uns«, brummte er, und Rowarn musste sich anstrengen, um ihn zu verstehen. Er wollte etwas sagen, aber seine Zunge gehorchte nicht. Der Zwerg berührte seine Haare, betrachtete dann besorgt seine Finger, lächelte in gütiger Hast. »Das kriegen wir schnell wieder hin, Kleiner.«
    Rowarn merkte, wie Olrig die Arme unter ihn schob und ihn dann mühelos hochhob, sorgfältig und behutsam, wie er mit einem vollen

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