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Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uschi Zietsch
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Bruchstücke immer näher.
    In dem Augenblick, als die Finger des Zwiegespaltenen das Artefakt berührten, schlossen sich auch die letzten Lücken. Aus den Bruchlinien strömte gleißendes Licht, breitete sich aus und hüllte den Siebten Splitter ein. 
    Schließlich sah Rowarn ein brennendes Fanal vor sich, als ob ein neuer Stern geboren würde. Andächtig nahm er den Glanz in sich auf und streckte die Hände aus. 
    Nun war es an der Zeit, das Artefakt zu aktivieren, er durfte nicht mehr zaudern. Er spürte, wie sich die beiden Essenzen in seinem Körper miteinander vereinten, auf ganz sanfte und behutsame Weise, sodass ihm zum ersten Mal im Leben nicht davon übel wurde. Aus der Vereinigung erwuchs Macht, wie er sie nie für möglich gehalten hätte. In diesem Augenblick hielt er das Schicksal der Welt Waldsee in seinen Händen, und er konnte darüber entscheiden. Er hatte nun die Kraft, die Welt zu zerstören oder ihr ein neues Gesicht zu geben. Er könnte verändern, was immer er wollte. Alles war sein.
    Rowarn lächelte, während das leuchtende Tabernakel in seine Hände schwebte. Es war wie eine Befreiung, und Tränen des Glücks rannen über seine Wangen. Er fühlte sich eins mit allem, war durchdrungen von der Lebenskraft aller Wesen der Welt, erfüllt vom Klang der Weltenmelodie.
    Ein letztes Mal atmete er tief durch, um noch einmal seinen Körper zu spüren, auch wenn er in Vergessenheit versinken sollte. Doch für einen kostbaren Moment wollte er sich das erhalten.
    Dann öffnete er sich und ließ die Macht hervorströmen, leerte sich ganz und gar.
    Sein letzter Gedanke vor dem Erlöschen war: Rowarn, das hast du gut gemacht.

    Und die Welt löste sich aus ihrer Starre, der Sturm versiegte. Für einen Augenblick herrschte auf der ganzen Welt Nacht. Und am Himmel erstrahlte ein neuer Stern, der hellste von allen, mit sieben Zacken, unvergleichlich in Anmut und Schönheit. Seine Strahlen erfassten ganz Waldsee, fächerten auf und flossen schließlich zusammen, bis die Welt ganz von einer leuchtenden Aura umgeben war, weithin strahlend in die dunklen Außenlande. Ein leuchtendes Fanal, als sei Waldsee auch als Stern wiedergeboren.
    Menschen, Sentrii und Alte Völker, Unsterbliche und Zwerge verließen ihre Zuflucht und gingen staunend hinaus, um den neuen Stern am Himmel zu betrachten und die sanft leuchtende Aura zu bewundern, die das tiefe Schwarz milderte.
    Und so wird es jetzt immer sein, erklang eine Stimme in ihren Gedanken, in jedem Einzelnen von ihnen, ohne Ausnahme.
    Es ist vollbracht. Von nun an und für alle Zeit ist Waldsee neutral. Durch den Schutz des Tabernakels werden weder Finsternis noch Regenbogen diese Welt zu einer ihrer Bastionen machen können. Solange der Siebenstern leuchtet, solange wird Waldsee einzigartig sein im Träumenden Universum, in Ishtrus Reich. Ein Wahrzeichen und zugleich ein Mahnmal an den Ewigen Krieg. Kein Mächtiger oder Gott kann jemals wieder danach trachten, die Welt in seinen Besitz zu nehmen und auszubeuten.
    Dies ist unsere Welt. Dies ist eure Welt. Alle Völker haben ein Recht darauf, in Freiheit zu leben, ohne an die Mächte gekettet zu sein.
    Nie wieder wird es eine Schlacht wie auf dem Titanenfeld geben, denn auch die Götter müssen sich daran halten, dass niemand über alles herrschen darf. Der Platz reicht für alle.
    Und weil Waldsee neutral ist, wird diese Welt von nun an Asyl gewähren: jedem, der verfolgt wird, jedem, der dem Ewigen Krieg entsagen will, jedem, der den Frieden sucht. Niemand wird abgewiesen, ganz gleich, was er getan hat, und er wird in Ruhe leben können, solange er das Gesetz der Neutralität nicht bricht.
    Auf euch warten nun harte Jahre, meine Kinder, denn die gewaltige Macht des Tabernakels hat unsere Welt tief verwundet. Doch wir können sie wieder aufbauen und heilen. Neue Bündnisse werden geschlossen, und ehemals verfeindete Völker werden sich gegenseitig helfen.
    Diese Welt gehört nun euch. Geht sorgsam damit um. Und habt keine Sorge – niemand kann euch mehr von außen bedrohen.
    Und zum Zeichen, dass ein neues Zeitalter anbricht, gebe ich euch etwas zurück, das euch von nun an immer an diesen großen Augenblick und an denjenigen erinnern soll, der dies ermöglicht hat.
    Und da, überall auf der Welt sichtbar, ging ein neuer Mond am Himmel auf, groß und leuchtend und schimmernd wie Perlmutt.
    Diejenigen, die sich noch daran erinnern konnten, flüsterten: Perlmond. 
    Sie flüsterten es auch im Lande Valia, vor Dubhan

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