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Die Clans des Alpha-Mondes: Roman

Die Clans des Alpha-Mondes: Roman

Titel: Die Clans des Alpha-Mondes: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
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Zeichen inniger Freundschaft.«
    » Li-Reg«, sagte Feld, »ist deine Telegrammadresse; du hast es schon wieder durcheinandergebracht.«
    »So ist es.« Hentman ließ Marys Hand los. »Nun, Frau Doktor Rattenfänger…«
    »Rittersdorf«, korrigierte Mary ihn.
    » Rattenfänger?« sagte Feld. »Hör mal, Bun; daß du mir so was nicht noch mal sagst.«
    »Verzeihung«, sagte der Komiker. »Hören Sie zu, Frau Doktor Rittersaal. Sagen Sie was Nettes zu mir, ich kann es brauchen. Ich lechze nach der Zuneigung hübscher Frauen. Es ist der kleine Junge in mir.« Er lächelte, doch sein Gesicht – und besonders seine Augen – enthielten noch immer den weltmüden Schmerz und das Gewicht einer uralten Last. »Ich stelle Ihren Mann nur ein, wenn ich auch Sie hin und wieder zu sehen kriege. Falls er den wahren Grund für den Deal versteht, den, den die Diplomaten ›das Geheimabkommen‹ nennen.« Zu Jerry Feld sagte er: »Du weißt doch, wie meine Abkommen mich in letzter Zeit genervt haben.«
    »Chuck wohnt in einem heruntergekommenen Silo an der Westküste«, sagte Mary. »Ich schreibe Ihnen seine Adresse auf.« Sie nahm schnell Füller und Papier und kritzelte. »Sagen Sie ihm, daß Sie ihn brauchen; sagen Sie ihm…«
    »Ich brauche ihn aber gar nicht«, sagte Bunny Hentman gelassen.
    Mary sagte vorsichtig: »Könnten Sie nicht mal mit ihm reden, Mr. Hentman? Chuck ist ein einmaliges Talent. Aber ich fürchte, wenn er keinen Druck kriegt…«
    Hentman nagte an seiner Unterlippe und sagte: »Sie befürchten, er wird sich nichts draus machen, wenn ich ihn nicht darum bitte?«
    »Ja.« Sie nickte.
    »Aber es ist sein Talent. Er muß darüber entscheiden.«
    »Mein Mann«, sagte Mary, »braucht Hilfe.« Und ich muß es schließlich wissen, dachte sie. Es ist mein Beruf, Menschen zu verstehen. Chuck ist ein abhängiger und infantiler Typ; er braucht Druck, und wenn er sich bewegen soll, muß er geführt werden. Sonst wird er in dem miesen kleinen Silo, in dem er sich eingemietet hat, verrotten. Oder… er wird sich aus dem Fenster stürzen. Dies hier, entschied sie, ist das einzige, was ihn retten kann. Auch wenn er der letzte war, der es zugab.
    Hentman musterte sie einem intensiven Blick und sagte: »Kann ich ein Nebengeschäft mit Ihnen machen, Mrs. Rittersdorf?«
    »W-was d-denn f-für ein N-nebengeschäft?« Sie sah Feld an; sein Gesicht war so unbeteiligt, als hätte er sich wie eine Schildkröte aus der Situation zurückgezogen.
    »Daß ich Sie hin und wieder sehen kann«, sagte Hentman. »Außerhalb der Bürostunden.«
    »Ich werde nicht dasein. Ich werde für TERPLAN arbeiten; ich werde Monate, wenn nicht gar Jahre im Alpha-System sein.« Sie empfand Panik.
    »Dann ist für Manne auch kein Job drin«, sagte Hentman.
    »Wann reisen Sie ab, Dr. Rittersdorf?« fragte Feld.
    »Sofort, gleich«, sagte Mary. »In vier Tagen. Ich muß nur noch meine Sachen packen, alles für die Kinder arrangieren, und…«
    »Vier Tage«, sagte Hentman sinnierend. Und er musterte sie weiterhin von Kopf bis Fuß. »Sie und Ihr Mann leben getrennt? Jerry sagte…«
    »Ja«, sagte Mary. »Chuck ist schon ausgezogen.«
    »Gehen Sie heute abend mit mir essen«, sagte Hentman. »Bis dahin werde ich entweder ins Silo Ihres Gatten reinsehen oder jemanden von meinem Stab hinschicken. Wir geben ihm eine Probezeit von sechs Wochen… lassen ihn Skripts schreiben. Ist das ein Deal?«
    »Ich habe nichts dagegen, mit Ihnen essen zu gehen«, sagte Mary, »aber…«
    »Das ist alles«, sagte Hentman. »Nur ein Essen. In jedem Restaurant, das Sie wollen, überall in den Vereinigten Staaten. Und wenn sich etwas mehr daraus entwickeln sollte…« Er lächelte.
    Nachdem sie mit dem Jet-Taxi an die Westküste zurückgeflogen war, fuhr sie mit der städtischen Einschienenbahn in die Innenstadt von San Francisco und begab sich zum Zweigstellenbüro von TERPLAN, der Behörde, mit der sie wegen ihres höchst erstrebenswerten Jobs verhandelt hatte.
    Kurz darauf fühlte sie sich von einem Aufzug in die Lüfte gehoben. Neben ihr stand ein junger Mann mit kurzgeschnittenem Haar, ein PR-Mann der TERPLAN, dessen Name, falls sie ihn richtig verstanden hatte, Lawrence MacRae lautete.
    »Oben wartet eine Bande von Journalisten auf Sie«, sagte MacRae, »die Sie mit Folgendem konfrontieren werden: Man wird andeuten – und den Versuch unternehmen, Sie zu einer Bestätigung zu provozieren –, daß das Therapie-Projekt nur ein Tarnmanöver für die Übernahme von Alpha III

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