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Die Clans des Alpha-Mondes: Roman

Die Clans des Alpha-Mondes: Roman

Titel: Die Clans des Alpha-Mondes: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
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weiteren Wortwechsel dahin.
    Als Ignatz Ledebur einen Haufen gekochter, allmählich alt werdender Spaghetti vor die beiden schwarzgesichtigen Hausschafe kippte, schaute er auf und sah, daß sich das Boot auf der Straße neben seiner Hütte zur Landung hinabsenkte. Er beendete seine Arbeit, die daraus bestand, Schafe zu füttern, und ging mit der Pfanne gemächlich wieder in seine Hütte zurück. Katzen aller Rassen folgten ihm in froher Erwartung.
    Als er drinnen war, plazierte er die Pfanne zwischen die verkrusteten Teller, die sich im Spülbecken stapelten. Dann hielt er einen Moment inne, um einen Blick auf die Frau zu werfen, die auf den Brettern schlief, die normalerweise den Eßtisch bildeten. Er hob eine Katze hoch und trug sie wieder hinaus. Die Ankunft des Schiffes war natürlich keine Überraschung für ihn. Es hatte sich schon in einer Vision angekündigt. Er war zwar nicht alarmiert, aber auch nicht gerade gleichgültig.
    Zwei Gestalten entstiegen dem Boot, die eine menschlich, die andere amorph und gelb. Unter Schwierigkeiten schlugen sie sich durch den aufgehäuften Müll zu Ledebur durch.
    »Sie werden es sicher gern hören«, sagte Ledebur grüßend zu den Ankömmlingen, »daß sich ungefähr in diesem Augenblick alphanische Kriegsschiffe darauf vorbereiten, auf unserer Welt zu landen.« Er lächelte, aber der Mann, der ihm gegenüberstand, erwiderte sein Lächeln nicht. Und was den gelben Blubber anging, so verfügte er natürlich über nichts, womit er hätte lächeln können. »Ihre Mission«, sagte Ledebur mit einem Anflug von Verwirrung, »hat also erfolgreiche Resultate erbracht.« Die Feindseligkeit, die von seinem Gegenüber ausging, behagte ihm nicht. Mit Hilfe seines mystisch-psionischen Scharfblicks sah er die Verärgerung des Mannes als dunkelrotes Glühen; als trüge er einen geheimnisvollen Schein über dem Kopf.
    »Wo ist Mary Rittersdorf?« fragte der Mann namens Chuck Rittersdorf. »Meine Frau. Wissen Sie es?« Er wandte sich zu dem ganymedischen Schimmelschleim um. »Weiß er es?«
    Der Schimmelschleim dachte: »Ja, Mr. Rittersdorf.«
    »Ihre Gattin«, sagte Ignatz Ledebur nickend, »hat böse Dinge getan. Sie hatte schon einen Mani getötet und war…«
    »Wenn Sie mich nicht zu meiner Frau führen«, sagte Rittersdorf zu Ledebur, »hacke ich Sie in Stücke.« Er machte einen Schritt auf den Heiligen zu.
    Ledebur streichelte die Katze, die er beunruhigt auf dem Arm hielt, und sagte: »Es wäre mir lieber, Sie kämen auf eine Tasse Tee herein.«
    Dann lag er rücklings auf dem Boden; seine Ohren klingelten, sein Kopf pulsierte dumpf. Unter Schwierigkeiten brachte er es fertig, sich halb benommen hinzusetzen und sich zu fragen, was passiert war.
    »Mr. Rittersdorf hat Sie geschlagen«, erklärte der Schimmelschleim. »Eine Backpfeife, direkt über dem Wangenknochen.«
    »Nicht noch eine«, sagte Ledebur mit belegter Stimme. Er schmeckte Blut. Spuckend saß er da und massierte seinen Kopf. Leider hatte ihn davor keine Vision gewarnt. »Sie ist drin, im Haus«, sagte er.
    Chuck Rittersdorf ging an ihm vorbei auf die Tür zu, stieß sie auf und verschwand in der Hütte. Ledebur schaffte es endlich, sich wieder aufzurappeln. Er stand wankend da, und schließlich folgte er Chuck mit leicht schleppenden Schritten.
    Drinnen, im vorderen Raum, blieb er an der Tür stehen, während die Katzen, die nun kommen und gehen konnten, wie sie wollten, ihn zu allen Seiten hüpfend und umhertollend umlagerten.
    Am Bett beugte sich Chuck Rittersdorf über die schlafende Frau. »Mary«, sagte er, »wach auf.« Er streckte eine Hand aus, packte ihren nackten, baumelnden Arm und schüttelte sie. »Zieh dich an, komm mit. Nun komm schon!«
    Die Frau in Ignatz Ledeburs Bett, die Elsie ersetzt hatte, öffnete schrittweise die Augen. Sie konzentrierte sich auf Chucks Gesicht, dann blinzelte sie plötzlich und war voll da. Sie setzte sich in einem Reflex aufrecht hin, packte das Durcheinander der Decken, zog sie um ihren Leib und bedeckte ihre kleinen, spitzen Brüste.
    Der Schimmelschleim war umsichtig draußen geblieben.
    »Chuck«, sagte Mary Rittersdorf mit langsamer, fester Stimme. »Ich bin freiwillig in dieses Haus gekommen. Damit ich…«
    Chuck packte ihr Handgelenk und zog sie vom Bett. Die Decken fielen zu Boden, und eine Kaffeetasse rollte scheppernd davon und verschüttete ihren erkalteten Inhalt. Zwei Katzen, die sich unter dem Bett aufgehalten hatten, suchten ängstlich das Weite und rannten in

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