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Die Cromwell Chroniken: Kaltes Feuer

Die Cromwell Chroniken: Kaltes Feuer

Titel: Die Cromwell Chroniken: Kaltes Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Förster
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aufmerksam und ziemlich besorgt an, ehe er schnell den Blick senkte.
    „Das hätte ich gleich von Anfang an so machen sollen! Der Ritualkreis ist genial! Ich bin förmlich durch die Vision geflogen!“
    Ihre Begeisterung hatte etwas Ansteckendes.
    „Konntet ihr es auch sehen? Konntet ihr es fühlen? Ich war wie berauscht von der ganzen Essenz! Noch nie war ich Teil so hoch entwickelter Magie! Es war … überwältigend!“
    Sie seufzte andächtig.
    „Ohne euch hätte das nie geklappt. Danke! Danke auch dir, Valerian, dass du die anderen überredet hast.“
    „Kein Problem! Ich weiß ja, dass ohne mich und meinen enormen Essenzvorrat jedes Ritual zum Scheitern verurteilt ist. Ich bin einfach gut.“
    Mit einem selbstverliebten Grinsen blickte er in die Runde.
    Linda reckte demonstrativ ihre Nase in die Höhe.
    „Hm … Rieche ich hier etwas?“
    Graciano grinste breit.
    „Ja, Valerians Eigenlob.“
    „Also mich würde jetzt wirklich brennend interessieren, wer alles etwas sehen konnte.“
    Katharina sah abwartend in die Runde. Rings um sie herum hoben sich Hände. Nur einer meldete sich nicht.
    Das war so klar …
    Valerian verzog das Gesicht. Seine Freude war wie weggeblasen.
    „Sagt nichts, lasst mich raten: Ich bin immun gegen Visionen?“
    Ein paar mitfühlende Blicke wurden in Richtung des Unsterblichen geschickt.
    „Klasse.“
    Ist doch echt toll, wenn man etwas „Besonderes“ ist!
    Er verschränkte die Arme.
    „So wild wird es schon nicht gewesen sein. Ich meine, wie spannend kann ein Traum schon sein, oder?“
    Ach, das ist doch echt zum Kotzen!
    „Tut mir leid, Valerian.“
    Linda tätschelte kurz seinen Arm. Das war definitiv zu viel des Mitleids.
    „Ich schlage vor, dass wir uns auf die einzelnen Teile der Vision konzentrieren!“
    Cat sah geschäftsmäßig von einem zum anderen.
    „Ich finde, dass wir den Fokus auf den wichtigen Teil der Vision legen sollten – nämlich die Botschaft. Lasst uns zuerst die Schrift identifizieren und dann rollen wir den Kram von hinten auf. Ich glaube nämlich, ich habe schon erkannt, was das für eine Schrift ist. Es handelt sich um Devanagari, das Sanskrit-Alphabet. Es wird auch die ,Schrift der Götterstadt‘ genannt, weil es die Schrift der heiligen Bücher, der Religions- und Rechtssprache ist.“
    Mit einem überlegenen Lächeln blickte der Schönling in die Runde.
    Boah, was für ein Schlaumeier , dachte Valerian genervt.
    „Um ehrlich zu sein, handelt es sich nicht um Devanagari, sondern um das Thebanische Alphabet.“
    Flints gemurmelter Einwand wäre beinahe untergegangen, hätte Linda nicht nachgehakt.
    „Was ist dieses Thebanische Alphabet?“
    „Es ist eine uralte Geheimschrift und diente den Hexen zur Verschleierung von Texten.“
    „Und woher kommen diese Schriftzeichen?“ Cendrick schien nicht sehr entzückt, dass ihm der Geisterseher die Show stahl.
    „Das weiß niemand mehr. Es wird gemunkelt, dass sie von einem Honorius von Theben stammen. Deshalb nennt man sie mitunter auch Honorius-Runen“, antwortete Flint.
    „Alles klar. Also … der Hono-Kerl hat Runen erfunden, um Texte für Hexen zu verschlüsseln, und jetzt schicken die Hexen uns in diesen Schriftzeichen eine geheime Nachricht. Für mich klingt das völlig logisch“, fasste Valerian zusammen.
    Cendrick hob skeptisch eine Augenbraue.
    „Wenn das stimmt, dann kannst du uns sicher auch den Text übersetzen.“
    „Das kann ich … Dazu müsste ich diese Zeichen aber erst mal zu Papier bringen …“, meinte Flint daraufhin und seine Stimme wurde immer leiser.
    Nach einer halben Stunde hatte der Geisterseher eine Abschrift angefertigt. Die Zeichen darauf glichen sowohl auf den ersten als auch den zweiten Blick denen, die sie gesehen hatten. Er hatte eine genaue Kopie des Pergaments aus der Vision angefertigt!
    „Wie ist das möglich? Wie konntest du dir das alles merken?“
    Flint sonnte sich für einige Momente in der allgemeinen Sprachlosigkeit und dem vereinzelten Lob der anderen. Wobei „sonnen“ für ihn hieß, dass sein Kinn nicht gänzlich auf sein Brustbein sank.
    „Ich habe ein Bildergedächtnis. Wenn ich etwas Geschriebenes sehe, dann prägt es sich mir ein und ich kann es beliebig oft reproduzieren.“
    Valerian grinste hämisch in Cendricks Richtung und klopfte dem Hetaeria Magi fest auf die Schulter.
    „Nimm’s nicht so tragisch, Alter! Gut gemacht, Flint! Kriegt jemand eine Übersetzung dieser Krakel hin?“
    Und tatsächlich – der Umbraticus Dicio

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