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Die Cromwell Chroniken: Kaltes Feuer

Die Cromwell Chroniken: Kaltes Feuer

Titel: Die Cromwell Chroniken: Kaltes Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Förster
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produzierte ein zweites Blatt in arabischen Buchstaben.
    Als er fertig war, riss Valerian es ihm weg und begann zu lesen.
„Tanz den Hexentanz mit mir!
Großes Wissen geb ich dir.
Musst folgen den Krumen, die ich dir leg!
Musst folgen und finden den richtigen Weg!“
    „Das ist alles?“
    Enttäuscht warf der Unsterbliche das Blatt zurück auf den Tisch.
    Graciano nahm es an sich.
    „Das ist interessant! ‚Musst folgen den Krumen‘ – das erinnert mich an etwas. Aber woran? Krumen … hm … Brotkrumen vielleicht? Wo kommen noch mal Brotkrumen vor?“
    „Im Märchen.“
    „,Hänsel und Gretel‘?“
    „Genau!“
    „Aber bei ,Hänsel und Gretel‘ schmeißt Hänsel die Krumen auf den Weg, damit er den Weg zurück findet. Wir suchen aber einen neuen Weg.“
    „Vielleicht ist jemand den Weg schon vor uns gegangen und wir müssen nur den bereits beschrittenen Weg hinterhergehen?“
    „Das spielt doch überhaupt keine Rolle! Ich denke, wir müssen uns an die Kernaussage der Geschichte halten. Der Punkt ist: Wären Hänsel und Gretel den Krumen gefolgt, dann wären sie in Sicherheit und am richtigen Ziel gewesen!“
    „Euch ist schon klar, dass wir hier über Märchen streiten, ja?“
    „Märchen enthalten viele Bilder, die uns unser Leben lang begleiten“, bemerkte Graciano ruhig.
    Er fing sich skeptische Blicke von allen Seiten ein.
    „Was ist? Das stimmt wirklich! Märchen haben eine tiefenpsychologische Bedeutung für unsere Entwicklung.“
    Stille.
    Valerian hatte nur für einen sehr kurzen Moment Bedenken. Doch dann gab er seinem Bedürfnis willig nach, Gracianos Worte einfach zu ignorieren.
    „Okay, widmen wir uns wieder den spannenden Themen“, ergriff er das Wort. „Also, wenn dieses Märchengedöns richtig ist, dann finden wir mit dem richtigen Weg viel Wissen? Was für Wissen soll das sein?“
    Der Unsterbliche sah fragend in die Runde.
    „Ich denke, wir müssen auch auf die kleinen Details achten. Es heißt, wir müssen den richtigen Weg suchen und finden. Also einfach nur darauf warten, dass Krumen auftauchen, und ihnen folgen, das reicht nicht. Wir müssen dafür sorgen, dass wir sie auch finden“, kam es gedämpft vom Geisterseher, der sich immer noch nicht traute, zu Cendrick hinüberzusehen.
    „Stimmt! Ich denke, das ist ein wichtiger Punkt, Flint. Wie also finden wir die Krumen?“
    Linda blickte forschend zu den anderen.
    „Wir sollten erst einmal klären, was ein Krume ist.“
    „Eine Krume.“
    „Krume ist doch männlich.“
    „Nein, weiblich!“
    „Bist du sicher?“
    „Ja, klar! Die Krume!“
    „Ist doch egal, Leute!“
    „Krume – egal, ob männlich oder weiblich – soll ein Hinweis sein, denke ich.“
    „Wenn diese Vision als ein Hinweis gilt, dann wären andere Visionen auch eine Krume“, schloss die Seherin.
    „Wir können also nicht einfach darauf warten, dass Cat noch eine Vision bekommt.“
    Die Blicke wanderten zu Katharina.
    „Wir könnten selbst aktiv auf Visionensuche gehen“, entgegnete diese.
    „Und wie machen wir das?“
    Cendrick sah sie skeptisch an.
    „Indem wir uns meditativ in Trance versetzen und hoffen, dass sie von alleine kommt“, antwortete Flint.
    „Das ist viel zu vage für meinen Geschmack. Nur herumsitzen und meditieren?“
    Cendrick schüttelte den Kopf.
    „Was heißt hier ‚nur‘?“, entrüstete sich Valerian. „Ich soll mich stundenlang auf einem Höckerchen foltern, obwohl ich weiß, dass da eh nichts bei rauskommt?! Ohne mich!“
    „Ich denke, dass jemand, oder eine Macht, uns etwas sagen möchte. Wenn wir ihr nicht die Gelegenheit geben, mit uns in Kontakt zu treten, dann werden wir es nie erfahren.“
    Graciano wirkte überzeugt.
    „Klar, das ist wie Gott und Lotto spielen“, erklärte der Unsterbliche. Ihm entging dabei nicht der schockierte Blick des Wächters des Lichts.
    „Wie was?“, fragte Graciano entsetzt.
    „Na, wie Gott und Lotto spielen! Lotto spielen ist Schwachsinn, weil man eh nicht gewinnt. Aber man muss es mindestens ein Mal gemacht haben, denn wenn Gott mir eine Million schenken möchte, dann könnte er es gar nicht, wenn ich nicht wenigstens ein Mal Lotto gespielt habe. Ist doch logisch!“
    Graciano verzog schmerzlich das Gesicht, Linda fing an zu lachen und Flint musterte, wie sooft, die Tischplatte.
    „Hast du denn schon gespielt?“, fragte das Medium.
    „Ja, klar!“
    „Und wollte Gott dir eine Million zukommen lassen?“
    „Leider nein, sonst hätte ich auch so ein schickes Edeloutfit

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