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Die Cybersurfer - Angriff der Superhirne

Die Cybersurfer - Angriff der Superhirne

Titel: Die Cybersurfer - Angriff der Superhirne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Collin McMahon
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zuverlässiger als die billigen Dosen galten. Eine Zeit lang waren die Bananen-PCs fast total verdrängtworden von den Dosen, bis die Firma mit superschicken Telefonen und MP3-Playern und so weiter den Lifestyle-Markt wieder aufmischte. Tarkan hatte im Laden auch ein oder zwei davon rumstehen, obwohl er als alter Bastler nichts mochte, was zu gut funktionierte. Ein paar Macken mussten die Kisten schon haben, sonst hatte er ja keinen Spaß daran.
    Der andere Witz war, dass es für die Bananen so gut wie keine Viren gab. Während der normalsterbliche Computernutzer also ständig damit beschäftigt war, irgendwelche Virenschutz-Updates herunterzuladen, hatten die Bananen-Besitzer kein Problem damit. Das konnte schon ganz nett sein. Trotzdem hatte nicht jeder die Kohle, im Mercedes rumzufahren, sonst würden’s ja alle tun. Genauso war das mit den Banana-Designer-PCs. Die konnte sich nämlich auch nicht jeder leisten.
    Da gab’s aber so selbst ernannte Kämpfer für Gerechtigkeit, die es auf die Firma MicroBrain abgesehen hatten, die hinter dem Betriebssystem für Dosen steckte. Diese Revoluzzer wollten dann, dass die ganze Welt auf einen Schlag auf Linux umstellt oder so was. Und das konnte man am besten dadurch erreichen, indem man ganz, ganz viele Viren auf alle Dosen der Welt herumspammte, bis alle die Weisheit der reinen Lehre erkannten. Na klar. Superplan.
    »Und du meinst wirklich, so etwas durch deinen bescheuerten Virus erreichen zu können?« Ich starrte ihn ungläubig an. »Was ist an deinem Wurm so besonders, im Vergleich zu den tausend anderen Viren, die vorausgegangen sind?«
    »Na ja, ich muss schon zugeben, hauptsächlich war ich neugierig gewesen, ob es funktioniert.«
    »Ach ja! Jetzt kommen wir der Sache schon näher. Und wieso hast du uns dann ausgesucht, um dein kleines Geschenk in die Welt hinauszuposaunen?«
    »Na ja, ich hab’ einen würdigen Gegner gesucht.«
    Da war ich erst mal baff. Vielleicht war der Typ doch nicht so schlecht.
    In dem Moment machte es Bing!, und die Fahrstuhltür ging auf. Scheinbar war der Aufzug nach oben und wieder herunter gefahren, während wir uns den Binhexer vorknöpften. Wir hatten es gar nicht gemerkt. Jedenfalls ging die Tür jetzt auf, und eine sehr gepflegte, gut aussehende Dame mittleren Alters kam mit einem großen Teller Kekse und einer Kanne Kakao herein: »Christopher, Schätzchen, weißt du, warum die ganzen Rollos unten sind? Ich...« Sie stutzte und nahm uns verdutzt zur Kenntnis. Das kam offenbar nicht oft vor, dass Schätzchen Besuch hatte: »Aber Christopher, warum sagst du mir denn nicht, dass du Freunde da hast? Ich hätte sonst mehr Kekse gebracht. Wartet, Jungs, ich hole euch noch Tassen für euren Kakao«, sagte sie und stellte vor unser aller verwunderter Augen das Tablett auf dem Tisch ab. Scheinbar machte sie sich nichts daraus, dass der halbe Keller unter Wasser stand. Klar, wenn man eine Putzfrau hat...! Die Tatsache, dass lauter Kabel aus der Fahrstuhlwand hingen und eine GameBox damit verbunden war, schien sie auch nicht weiter zu stören. Fröhlich stakste sie auf ihren Stöckelschuhen wieder zum Aufzug, drückte auf den Knopf und lächelte uns an. Wuusch – gingen die Türen wieder zu...
    Da riss sich der Binhexer blitzartig los und stürmte zu seiner Mama in den Fahrstuhl. Er schaffte es gerade noch rechtzeitig durch die Tür, bevor sie zuging. »AberSchätzchen, was machst du denn?«, hörten wir seine Mama noch sagen, und ich hätte zu gerne gehört, was er ihr antwortete. Doch die Tür war zu. Der Fahrstuhl fuhr nach oben.
    »Mist! Der ist jetzt über alle Berge«, meinte Mülli.
    »Meinst du? Wo soll er denn hin? Wir wissen ja, wo er wohnt«, grinste ich.
    Also ließen wir ihn laufen und warteten, bis seine Mama uns den versprochenen Kakao brachte. Was sollten wir sonst auch machen? Seiner Mutter war es furchtbar peinlich, dass ihr sonst so wohlerzogener Sohn sich urplötzlich einfach aus dem Staub gemacht hatte. Er hatte irgendwas gestammelt, er müsse schnell etwas holen, und sei dann aufs Fahrrad gesprungen und davongeradelt. Nur – wo sollte er in dieser öden Gegend denn schon hinfahren? Es war ja nicht gerade so, als ob es hier draußen etwa viele Spielhallen, Imbissbuden oder Kinos gab, wo er die Zeit vertrödeln konnte. Wahrscheinlich saß er irgendwo auf einer Schaukel an einem von diesen verwaisten Spielplätzen, zählte die Minuten und schaukelte langsam hin und her, bis ihm schlecht wurde. Aber wenn er warten

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