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Die Daemonen 03 - Am Ende der Zeiten

Die Daemonen 03 - Am Ende der Zeiten

Titel: Die Daemonen 03 - Am Ende der Zeiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobias O. Meißner
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hören.«
    »Warum Flügel?«, fragte Adain ganz kindlich dazwischen. »Und warum sind wir schwarz wie ein Gäus?«
    »Schwarz seid ihr, weil ich euch aus Rauch geformt habe. Und Flügel habt ihr, damit ihr mich zur Insel fliegen könnt, auf der alles seinen Anfang nehmen soll.«
    »Warum hast du dir dann selbst keine Flügel gemacht?«, fragte Paner Eleod trotzig.
    »Ich?« Hinter der Maske war nicht zu erkennen, ob Orison lächelte, aber seine bassige Stimme klang danach. »Ich bin das Land. Könnte ich fliegen, wäre ich nicht mehr das Land, sondern der Himmel.«
    »Und Orogontorogon?«, hakte Adain nach. »Hast du ihn übernommen?«
    »Nur Aspekte von ihm. Er ist in mir. Auf der Insel werde ich ihn freilassen. Ich glaube, es wäre mir auch zu langweilig ohne ihn.«
    »Er war Euer erster Gefährte.«
    »Ja. Und es passt zu ihm, dass er dir das stolz erzählt hat.«
    Orison sah Paner Eleod an. Der schlug unwillig mit den Flügeln.
    »Ich kann … Euch nicht als König anerkennen. Ich bin selbst König.«
    »Daran erkennt man den Menschen. Aber unter mir und neben mir gibt es keine weiteren Könige mehr, mein Junge. Lass dies vorerst das Ende der menschlichen Dynastien sein. Sie haben dem Land überwiegend Schmerzen zugefügt.«
    »Das ist nicht wahr«, widersprach Paner Eleod. »Alles war im Lot. Es gab nicht einmal Krieg zwischen Orison und Coldrin. Dann brachen die Dämonen aus dem Schlund und stürzten beide Länder in Blutzoll und Not.«
    Orison machte hinter seiner Maske ein Geräusch, das wie ein Lachen klang. »Die Dämonen haben nur etwas auf den Punkt gebracht, was ohnehin am Schwelen war. Schon vor Beginn des ersten Dämonenkrieges wurde der König der Menschen von vielen seiner Untertanen und Barone als zu schwach und zu jung empfunden. Und kaum bot sich eine Gelegenheit, spaltete sich ein Baronat, das nichts, aber auch wirklich überhaupt nichts mit Dämonen zu tun hatte, vom restlichen Königreich ab und nannte sich nach seinem Baron Helingerdia . Und ihr in Coldrin? Turer führte zwar nicht Krieg gegen Orison, aber gegen sein eigenes Land, seine eigenen weitverstreuten Stämme, die er in endlosen blutigen Auseinandersetzungen unter seine Knute zwang. Nein, mein Junge. Die Dämonen sind niemals die Wurzel allen Übels gewesen. Sie waren nur stets ein hochwillkommenes Symbol, an dem alles sich entzünden konnte.«
    »Ein Symbol? Dann bist du also nichts weiter … als ein Symbol?«
    »Das ist doch schon ziemlich viel. Es ist jedenfalls mehr, als ein König ohne Land zu sein. Und nun lasst uns aufhören mit dieser fruchtlosen Diskussion. Die Wüste ist bereits karg genug. Wir haben noch einen weiten Weg vor uns bis Kelm und darüber hinaus.«
    »Was wird aus Voy und Koaron?«, fragte Adain beinahe zaghaft.
    »Wir lassen sie wählen«, schlug Orison vor. »Ich hätte nichts einzuwenden gegen zwei Menschen auf der Insel. Zwei können nicht allzu viel Schaden anrichten, meint ihr nicht auch?«
    »Drei Menschen«, sagte Paner Eleod. »Auch wenn du mir Flügel andichtest, sehe ich mich noch als Mensch.«
    » Drei Menschen können nicht allzu viel Schaden anrichten«, berichtigte sich der Dämonenkönig. Dann ging er mit Adain hinüber zu Koaron und Voy. Der Rauch stieg von der Uthlen kerzengerade in den wolkenstarren Himmel, denn es gab immer noch keinen Wind.
    »Wollt ihr beide uns begleiten«, fragte Adain, »auf die Insel Kelm, wo alles grün sein soll und voller Anmut? Oder wollt ihr zu euresgleichen zurückkehren, in das stinkende Aztrivavez, wo diese lächerlichen Kuttenmänner herumstreunen, um sich gebärfähige Frauen vorzunehmen? Wir könnten euch dort absetzen, es liegt einigermaßen auf unserem Weg.«
    »Wie sollen wir segeln?«, fragte Koaron heiser. Er hatte sich mit Voys Hilfe wieder gefangen, aber er fühlte sich, als sei ihm ein großer, feuerroter Teil seiner Kraft entwischt. »Wir bräuchten Wind.«
    »Wir segeln nicht«, antwortete Orison mit grabestiefer Stimme. »Wir fliegen.«
    Koaron machte eine Mundbewegung, die wie das Wörtchen »Aha« aussah.
    »F… fliegt Ihr auch mit, Kapitänin?«, fragte Voy.
    »Ja. Ich folge meinem König«, sagte Adain nickend.
    »Seid Ihr überhaupt immer noch unsere Kapitänin?«, fragte Voy mit gesenktem Blick. Es war nicht die Nacktheit Adains, die sie verunsicherte; die Nacktheit ihrer Vorgesetzten war sie als Schiffsmädchen gewöhnt. Es waren die Schwingen und die Schwärze. Und die Schönheit.
    »Willst du denn, dass eine gäusdunkle, geflügelte

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