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Die Daemonen 03 - Am Ende der Zeiten

Die Daemonen 03 - Am Ende der Zeiten

Titel: Die Daemonen 03 - Am Ende der Zeiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobias O. Meißner
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Marsstenge herumturnend dem alten Tsesin schöne Augen.
    Tsesin schwor ihr in feierlicher Übertreibung, den Dämon ganz allein um ihretwillen zur Strecke zu bringen. Sie kicherte gekonnt.
    Das Schiffsmädchen Voy schnaubte eifersüchtig, aber sie war nicht eifersüchtig auf Bakenala, sondern auf Tsesin, denn auch sie war schon mehrmals in den Genuss von Bakenalas zärtlichen und recht freigebig verteilten Zuwendungen gekommen. Um Bakenala wütend zu machen, gewährte Voy dem feisten Schiffskoch Zemu einen Blick unter ihren kurzen Rock, und obwohl dieser darunter nichts anderes ausmachen konnte als fleischfarbene Schutzstrumpfhosen, gurgelte er etwas Unverständliches, als ihm das Blut in den Kopf schoss. Kapitän Renech mahnte seine Mannschaft, sich auf den Ernst der Jagd zu besinnen. Die beiden Steuerfrauen taten nichts anderes. Über das gesamte Deck hinweg arbeiteten sie wie Hand in Hand. Koaron und Glai folgten ihren Kommandos und hielten ihre Segel kontinuierlich unter Wind.
    Der Wind schralte, er kam also von vorn. Das war gut, denn dann konnte der Dämon, dem sie sich nun näherten, sie nicht wittern.
    Tibe benutzte ein weiteres Mal einen Schwingungstrichter, um ihre Beute besser orten zu können. Dann tauchte der Dämon in der Entfernung vor ihnen auf. Jitenji und Bakenala warfen sofort mehrere Anker aus. Das Schiff fraß sich fest und wurde lautlos. Das Ungetüm vor ihnen verschwand wieder im Weiß, aber alle hatten es gesehen. Es war dort.
    Koaron konnte sein Herz im Hals schlagen spüren. Vor dem weißen Hintergrund waren Entfernungen schwer abzuschätzen, aber nach der Dunstigkeit des Anblicks zu urteilen war der Dämon etwa doppelt so groß wie der höchste Mast der Miralbra Vii , also gute zehn Mannslängen. Was für ein Brocken! Noch nie hatte Koaron einen so großen gesehen. Selbst die gefangenen und verringerten Großen in den Gatterdocks waren vor ihrer Bindung wohl nicht so riesig gewesen. Koaron suchte in den Gesichtern und Gesten seiner Mannschaftskameraden verräterische Anhaltspunkte dafür, dass auch sie aufgeregt waren, und er fand solche Anzeichen, wenngleich nicht in dem Maße, wie er selbst sie verspürte.
    »Es ist ein Gäus«, erklärte ihm Glai, während sie beide die Webleinen hinabkletterten. »Drei Beine. Sechs Arme. Stacheln am ganzen Leib, die schwarz und gifttriefend sind. Und er hat keine Augen. Das bedeutet, er hört und riecht uns nur.«
    »Aber er ist nicht wirklich blind«, ergänzte Koaron. »Frentes hat mir mal erzählt, dass Gäen mit ihren Stacheln Schwingungen aufnehmen können, so wie das Licht in unseren Augen eigentlich auch nur eine Schwingung ist.«
    »Warum faselt Frentes immer einen solchen Quatsch? Licht schwingt nicht. Licht strahlt, das weiß jedes Kind. Und sieht jedes Kind.«
    »Ja, aber irgendwie schwingt auch ein Strahl, glaube ich.«
    »Behauptet Frentes.«
    »Ja.«
    »Du solltest nicht immer so viel Zeit mit ihm verbringen. Ohne seine tägliche Injektion Rauschöl kommt er überhaupt nicht mehr klar.«
    »Das mag sein, aber mit Rauschöl kommt er klarer als die …«
    »Konzentration an Deck, verdammt noch eins!«, mahnte Kapitän Renech nun wieder. Bakenala und Jitenji fierten bereits die beiden Beiboote hinab. Gilgel und Tsesin waren schon über die Reling. Kapitän Renech brauchte nicht zu klettern. Seiner Position entsprechend wurde er von Jitenji auf einer Querstange stehend hinabgekurbelt. Nur die beiden Steuerfrauen und der Wunden versorgende Smutje blieben an Bord. Selbst das Schiffsmädchen Voy nahm teil an der nun beginnenden Jagd, wenn auch nur als dienstbares Maskottchen im Hintergrund allen Geschehens.
    Die Beiboote waren kleine, wendige Vier-Personen-Rollschlitten mit dreieckigen, stabil wattierten Segeln. Das eine war rot und kapitänswürdig mit grünen Mustern verziert, das andere von einem bläulichen Grau.
    Der Kapitän – der für die Jagd seinen Dreispitzhut abgelegt hatte, weil allein der Fahrtwind ihm den dauernd vom Kopf gerissen hätte –, Gilgel, Voy und Bakenala bemannten das rote, Tsesin, Glai und Koaron das graue.
    Koaron konnte den erfahrenen Tsesin gut leiden. Tsesins Vernarrtheit in Bakenala war zwar ein wenig peinlich und ließ ihn für sein fortgeschrittenes Alter ein wenig kindisch wirken, aber wenn Bakenala gerade nicht hinschaute oder nicht allzu aufdringlich in der Nähe war, war Tsesin ruhig und abgeklärt, und Koaron hatte schon seit Beginn dieser Reise das Gefühl gehabt, es mit Tsesin und Glai in einem

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