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Die Dämonen ruhen nicht

Die Dämonen ruhen nicht

Titel: Die Dämonen ruhen nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Cornwell
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Gegenwart wirkt auf sie belebend und erregend.
    »Versprechen Sie mir, dass Sie nicht mehr allein auf die Jagd gehen«, sagt Lucy. »Betrachten Sie sich als Teil meiner Einsatzgruppe, einverstanden? Wir, also meine Tante, Rudy, Marino und ich operieren nur gemeinsam.«
    »Ich verspreche es.«
    »Mit Bev Kiffin sollten Sie sich besser nicht anlegen. Vermutlich ist sie es, die die entführten Frauen zu ihrem Partner
    Jay Talley bringt. Der ist die Nummer eins auf der FBI-Liste der meistgesuchten Verbrecher.«
    »Und die beiden verstecken sich da draußen?« Nic kann es nicht fassen. »Zwei Leute wie sie treiben sich dort herum?«
    »Einen besseren Unterschlupf kann ich mir nicht vorstellen. Sie sagten doch, Ihr Vater habe eine Fischerhütte besessen und sie nach dem Mord an Ihrer Mutter aufgegeben. Ist es möglich, dass Charlotte Dard darüber informiert war oder wusste, wo die Hütte stand beziehungsweise steht?«
    »Sie steht noch. Papa hat sie nie verkauft. Inzwischen ist sie sicher halb verfallen. Mrs. Dard könnte davon gehört haben. Schließlich hat meine Mutter ihr Geld mit dem Ausschlachten alter Häuser verdient und die gefundenen Gegenstände in ihrem Laden verkauft. Sie liebte altes, verwittertes Holz und empfahl ihren Kunden, es für Kaminumrandungen oder frei liegende Balken zu verwenden. Insbesondere die dicken Pfähle, auf die Fischerhütten gebaut sind. Keine Ahnung, was sie Mrs. Dard erzählt hat. Doch meine Mutter war absolut vertrauensselig und sah in jedem Menschen nur das Gute. Wie ich schon sagte, sie hat ein bisschen viel geredet.«
    »Zeigen Sie mir morgen, wo die Fischerhütte ist, die Ihr Vater aufgegeben hat?«, fragt Lucy zum zweiten Mal. Sie möchte sichergehen, dass sich Nic nicht übernimmt.
    »Ja, natürlich.«
    »Können Sie das auch aus der Luft?«
    »Ganz bestimmt«, erwidert Nic.

119
    Benton lässt seinen Jaguar unauffällig auf dem Parkplatz einer Kirche, einen halben Kilometer entfernt vom Anwesen der Dards, stehen.
    Jedes Mal, wenn er hört, dass sich aus irgendeiner Richtung ein Auto oder ein Lastwagen nähert, macht er einen Satz ins Gebüsch und versteckt sich im dichten Wald gegenüber dem Mississippi. Abgesehen davon, dass er unliebsame Begegnungen vermeiden möchte, weiß er, wie seltsam ein Mann mit schwarzem Anzug, schwarzem T-Shirt, schwarzer Kappe und schwarzer Gürteltasche wirkt, der zu Fuß am Straßenrand durch den Regen marschiert. Jemand könnte anhalten und ihn fragen, ob er eine Autopanne hatte. Die Leute würden sich wundern.
    Als er das Tor erreicht, an dem er spät am gestrigen Abend vorbeigefahren ist, verlässt er den Gehweg und schlägt sich in den Wald. Diesmal geht er immer tiefer hinein, bis er sieht, wie sich das Haus über die Baumwipfel erhebt. Dabei blickt er sich ständig nach allen Richtungen um. Er passt auf, wohin er tritt, und bemüht sich, keine abgefallenen Zweige zu zerbrechen. Zum Glück ist das Laub am Boden feucht und dämpft seinen Schritt. Als er gestern Nacht das Gelände erkundet hat, hat er sich nicht in den Wald gewagt, da es zu dunkel war, um etwas zu sehen. Eine Taschenlampe zu benutzen war ihm zu gefährlich. Allerdings ist er über das Tor geklettert und hat sich dabei Jacke und Jeans mit Rost beschmiert, einer der Gründe, warum er heute wieder seinen Anzug trägt.
    Er fragt sich, wie sehr sich das Haus wohl seit seinem letzten Besuch verändert hat. In der Dunkelheit war nur schwer festzustellen, ob es gut in Schuss gehalten wurde. Zu guter Letzt hat er einen Stein ins Gebüsch vor der Villa geworfen, um festzustellen, ob sich ein Bewegungsmelder einschaltete. Es tat sich nichts. Auch beim zweiten Versuch sprang kein einziges Licht an. Falls einige davon noch funktionieren und er sie heute Morgen auslöst, wird das trotz der grau verhangenen Sonne nicht weiter auffallen. Früher wurde das Grundstück von einem ausgeklügelten Kamerasystem überwacht. Doch Benton ist nicht so dumm, die Kameras zu testen, um zu ermitteln, ob ein rotes Lämpchen angeht, das ihm folgt, als wäre es lebendig.In der Auffahrt stehen ein neuer weißer Mercedes 500 AMC und ein älterer weißer Volvo. Der Mercedes war gestern Abend noch nicht da. Benton weiß nicht, wem der Wagen gehört, und er hat weder die Zeit noch die Möglichkeit, den Halter des in Louisiana zugelassenen Fahrzeugs feststellen zu lassen. Besitzerin des Volvo ist Eveline Guidon, zumindest war das vor sechs Jahren so. Dankbar für seine dunkle Kleidung erstarrt Benton wie ein Hirsch

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