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Die Dämonenfalle

Die Dämonenfalle

Titel: Die Dämonenfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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gut, dann sollten wir gehen und rausfinden, was das sein könnte.«
    Es war nicht schwer, die Fährte der Herde wieder aufzuspüren. Nachdem sie vom Aleat-Hof geflohen waren, hatten die Onid in direkter Linie Kurs auf die Kajara Mountains genommen, wie ein Trampelpfad in dem Gras-Äquivalent bezeugte.
    »Haben die so was wie ein Zuhause, bis zu dem wir sie verfolgen könnten?«, fragte Paula. »Ein Nest oder einen Bau oder Ähnliches?«
    »Das Begräbnisfeld bildet stets so etwas wie ihr Zentrum«, sagte Dino. »Die Herden entfernen sich normalerweise nie sehr weit davon, gerade so viel, wie es für die Futtersuche nötig ist.«
    »Sie sind also Pflanzenfresser?«
    »Ja.«
    »Und würden demnach auch keine instinktiven Angriffsmethoden anwenden?«, schlussfolgerte Paula.
    »Korrekt.« Dino schwang sich in den Sattel.
    »Dann sind sie vernunftbegabte Wesen«, sagte sie mit Nachdruck. »Sie haben es selbst herausgefunden.«
    Dino schüttelte den Kopf und zog die Zügel an.
    Paula stieß einen kleinen Fluch aus, bevor Hurdy an seine Seite trottete. Soweit sie sah, hatte Dinos Team eine falsche Klassifizierung vorgenommen, auch wenn er es bestritt. Sie würde dafür sorgen, dass alles, was sie hier mit eigenen Augen sah, eine offizielle Neubewertung nach sich zog.
    Es wäre ein höllisches Unterfangen, diesen Planeten zu evakuieren. Besser gesagt, es wäre schier unmöglich. Den Leuten, die im Zuge des Krieges diese Welt in Besitz genommen hatten, um sich auf ihr ein besseres Leben aufzubauen, bedeutete sie etwas. Sie hatten bei diesem Projekt eine Entschlossenheit gezeigt, die das Commonwealth seit Generationen nicht mehr erlebt hatte. Diese Menschen würden sich nicht einem gut gemeinten Gesetz beugen, das eine ferne Regierung erlassen hatte, damit sich irgendwelche Aliens ungestört entfalten konnten. Nicht, wie die Dinge dieser Tage lagen.
    Und ich werde die Überbringerin der schlechten Nachricht sein . Sie wusste sehr wohl, wie viel Schmähung es ihr einbringen würde, wenn sie dem Commonwealth verkündete, dass die Klassifizierung falsch gewesen war. Kurz fragte sie sich, ob Wilson sie womöglich aus Rache für den Oscar-Fall hierher gelockt hatte. Doch schon im nächsten Moment verwarf sie den Gedanken auch schon wieder. Menard ins Chaos zu stürzen, das Leben von Millionen Flüchtlingen zu zerstören und die ohnehinschon fragile Commonwealth-Wirtschaft weiter zu schwächen, nur um eine persönliche Rechnung zu begleichen, das war nichts, was ein Wilson Kime in Betracht ziehen, geschweige denn in die Wege leiten würde.
    Wie seltsam, dass er für die Menard-Mission dennoch die einzige Person in der Galaxis ausgesucht hatte, die nicht davor zurückschrecken würde, den Commonwealth-Behörden die schlechte Nachricht über die wahre Natur der Onid zu überbringen. Weil es das einzig Richtige ist. Ihr psychoneurales Profiling war ein Garant dafür, dass sie immer das tun würde, was korrekt und rechtens war. So war sie nun einmal gestrickt.
    »Pferde«, sagte Dino.
    Paula zügelte Hurdy und sah sich um. Ihre Inserts konnten nicht feststellen, dass sich im raschelnden Grasland irgendetwas Verdächtiges bewegte.
    Dino lächelte selbstgefällig und zeigte zu Boden. »Wenn Sie so viel Arbeit im Feld zu erledigen hätten wie ich, würden Sie sich niemals vollkommen auf Sensoren und Erfassungsprogramme verlassen.«
    Mithilfe ihrer Retina-Inserts zoomte Paula auf die betreffende Stelle am Boden. Sie befand sich gleich neben dem Trampelpfad, den die Herde hinterlassen hatte. Dort lag ein Haufen Pferdemist.
    »Drei oder vier Tage alt«, meinte Dino. »Ausgehend von den Hufspuren würde ich sagen, dass es vier Reiter gewesen sind, und sie waren ziemlich schnell unterwegs. Schauen Sie nur, wie weit die niedergetrampelten Grashalme voneinander entfernt sind. Das weist auf ein ordentliches Tempo, fast einen Jagdgalopp hin.«
    Paula saß ab und inspizierte den Boden. Jetzt wusste sie, wonach sie suchen musste. Die Spur der Reiter lag klar und deutlich vor ihr. Sie hatten an dieser Stelle wieder zusammengefunden, doch zuvor waren sie bei weitem nicht parallel zum Trampelpfad der Herde durchs Gelände galoppiert.
    »Ich denke, da haben wir unseren Grund«, stellte Dino fest.
    Paula blickte zu der Stelle, an der die Kajara Mountains hoch hinter dem Grasland aufragten. Das Vorgebirge und sein breiter, dichter Waldgürtel waren nur noch fünf Meilen von ihnen entfernt. Sie wandte sich in die andere Richtung, um zu sehen, wohin die Spur

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