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Die Dämonenfalle

Die Dämonenfalle

Titel: Die Dämonenfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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rührigem Leben, als Gareth Alan Pitchford fast ununterbrochen dort jedem neuen Mitglied seiner rekrutierten Trupps Instruktionen erteilte. Sekretärinnen begannen auf Schreibmaschinen zu klappern; Detectives pinnten Oxforder Stadtpläne in großen Maßstäben an die Wand; Namen wurden eilig an das Schwarze Brett gekritzelt und miteinander durch ein labyrinthisches Linienwirrwarr auf verschiedene Weisen verbunden; Telefone hoben ein schrilles Dauerpfeifkonzert an.
    Leute wurden hereingebracht und gebeten, in Zellenräumen zu warten. Die Hauptverdächtigen, obwohl niemand so unhöflich war, ihnen dies ins Gesicht zu sagen. Nicht lange, und Gareth Alan Pitchford hatte über dreißig junge Männer und Frauen da sitzen, die isoliert und mit gemischten Gefühlen ihrer Zukunft entgegenblickten.
    »Ich hab’ sie in zwei Kategorien unterteilt«, erklärte er dem Team in der Einsatzzentrale. »Zum einen die Dunbar-Studenten. Sie teilen sich alle denselben Wohntrakt und befanden sich somit theoretisch in hinreichender Nähe zum Tatort, um den Mord an Raleigh begangen haben zu können. Aber sie besaßen kein uns bekanntes Motiv, lediglich die Möglichkeit. Und zum anderen eine Handvoll seiner engsten Freunde. Wir warten noch darauf, dass der letzte von ihnen hier eintrifft, aber wie ich unterrichtet wurde, haben die Uniformierten ihn inzwischen gefunden. Als Erstes möchte ich, dass der Arzt, nochbevor wir mit den Vernehmungen anfangen, von allen eine Blutprobe nimmt. Sollte dieses Verbrechen unter dem Einfluss von Drogen oder Alkohol begangen worden sein, müssen wir uns beeilen, die Beweise zu sichern.«
    Diskret im hinteren Teil des Raumes stehend beobachtete ich, wie die anderen Beamten dem zustimmten. Es schien so, als sähen auch sie in Letzterem die wahrscheinlichste Erklärung. Genau wie ich wünschten auch sie sich keine Welt, in der eine normale, in ihrem Handeln unbeeinträchtigte Person einer anderen so etwas antun konnte.
    »Falscher Ansatz«, murmelte mir Francis leise zu.
    »Inwiefern?«, flüsterte ich zurück.
    »Dieser Mord war geplant, der Täter ist methodisch und mit Bedacht zu Werke gegangen. Drogen und Alkohol würden einen plötzlichen Koller implizieren. Eine irrationale Tat, für die es Zeugen gegeben hätte. Denken Sie an meine Worte: Weder auf dem Messer noch auf dem Fenster werden sich irgendwelche Fingerabdrücke finden.«
    »Da könnten Sie recht haben.«
    »Wenn Pitchford mit den Vernehmungen beginnt, will ich, dass wir bei denen von Justins Freunden dabei sind. Muss ich Ihnen erklären, warum?«
    »Nein.« Zu jener Zeit habe ich die verkappten Bewährungsprüfungen des alten Mannes ebenso geschätzt wie gehasst. Indirekt war es durchaus ein Kompliment, dass er mich für befähigt genug hielt, irgendwann einmal in seine Fußstapfen zu treten; aber sosehr mich dies auch freute, sosehr ärgerte es mich, dass ich wie der Bürogehilfe vom Dienst behandelt wurde. »Wer immer das hier getan hat, muss Justin gekannt haben, was bedeutet, dass seine Freunde die einzigen wirklichen Tatverdächtigen sind.«
    »Ich freue mich zu sehen, dass all die teuren Seminare, auf die wir Sie geschickt haben, keine völlige Fehlinvestition gewesen sind«, erwiderte Francis. Ich vermeinte einen Anflug von Anerkennung in seiner Stimme zu hören. »Sonst könnte ichmir als Täter nur noch einen Kurzlebigen vorstellen. Sie achten ein Menschenleben nicht so hoch wie wir.«
    Ich bewahrte eine gleichmütige Miene, doch kam ich nicht umhin, in ihm einen alten, im Grunde seines Herzens Ewiggestrigen zu sehen. Die Unsitte, immer gleich den Kurzlebigen die Schuld an allem und jedem zu geben, von einer schlechten Ernte bis hin zu einer Reifenpanne, entsprang einer Voreingenommenheit, die bis in die Anfänge der Zweiten Imperialen Epoche zurückreichte, als während des Zeitvertreibs der Kaiser die Grundsteine für die heutigen Familien gelegt worden waren. Unser Marsch durch die Geschichte ist, so hat es den Anschein, nicht gänzlich ohne Fehl und Tadel.
    Das Vernehmungszimmer wurde von zwei Hundert-Watt-Birnen in weißen Keramiklampenschirmen erhellt. Ein krasses Licht in einer so winzigen Schachtel von Raum. Bernsteingelbe Kacheln zierten die untere Hälfte der Wände und trugen das Ihrige zu der kalten Atmosphäre bei. Die einzige Tür war aus robustem Metall und wies ein auf halber Höhe eingelassenes Gitter auf.
    Auf einem Holzstuhl hinter dem Tisch saß Peter Samuel Griffith. Die Umgebung bereitete ihm sichtlich Unbehagen.

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