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Die Dämonenfalle

Die Dämonenfalle

Titel: Die Dämonenfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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habe nicht unbedingt an Bargeld gedacht. An ein Erbstück vielleicht, das er in seinem Quartier aufbewahrt hat.«
    »Wenn, dann hab’ ich es niemals gesehen, und ich bin tausendmal bei ihm gewesen. Ich versichere Ihnen, wir sind nur der geistigen Werte wegen hier. Unser Kapital sind Gedanken. Was zugegebenermaßen Justin zu dem Vermögendsten von uns machte – sein Kopf quoll förmlich über vor innovativen Ideen. Aber alles nichts, das ein Dieb hätte einsacken können.« Er machte eine Gebärde, als ob er mit seinen kräftigen Händen einen um seinen Kopf schwirrenden Gedanken einfangen wollte.
    »Ist Justin nicht Astrophysiker gewesen?«, warf Francis ein.
    »Ja.«
    »Was für wertvolle Ideen könnte er da wohl gehabt haben?«
    »Gütige Mutter Maria.« Carter sah Francis mit einem mitleidigenBlick an. »Jedenfalls nichts in Richtung industrielle Innovationen, Maschinen oder irgendwelche Tinnefs für Ihre Fabriken. Wenn, dann sind es neue Denkansätze gewesen. Reine Wissenschaft, das war sein Spielplatz. Er hat angedeutet, er hätte da einen ziemlich radikalen Gedanken entwickelt. Sein Garant für einen Lehrstuhl, wie er es nannte.«
    »Und was war das für ein Gedanke?«
    »Ich habe keinen Schimmer. Er hat uns nie wirklich viel über seine Projekte erzählt. Justin konnte mitunter sehr konservativ sein, auch was Zurückhaltung betrifft. Ich weiß nur, dass es irgendwas mit Spektrographie zu tun gehabt hat … Sie wissen schon, die Erkennung der Signatur bestimmter Elemente aufgrund ihres Emissionsspektrums. Er ist die ganzen Fotoaufnahmen im Observatoriumsarchiv durchgegangen. Ein bisschen konnte ich ihm dabei helfen – Spektrographie ist simple Physik. Wir haben darüber nachgedacht, wie sich das Verfahren verbessern ließe, wie man es durch Automatisierung beschleunigen konnte, durch eine Art elektromechanisches Gerät. Aber über ein paar Kneipengespräche sind wir nie hinausgekommen.«
    »Hat er irgendetwas bezüglich des Projekts schriftlich festgehalten?«, fragte der Detective. »Sich Notizen gemacht, eine Mappe angelegt?«
    »Nicht, dass ich wüsste. Wie gesagt, eine abgedrehte Spekulation im Frühstadium. Reden Sie mit irgendeinem Studenten aus einem wissenschaftlichen Fachbereich, und Sie werden etwas ganz Ähnliches zu hören bekommen. Wir haben alle so unsere Lieblingstheorien, die das Universum auf den Kopf stellen werden, wenn sie erst einmal bewiesen worden sind.«
    »Ich verstehe.« Der Detective tippte sich mit dem Ende seines Stifts an die Lippen. »Wie lange waren Mr Raleigh und Miss Caesar bereits ein Paar?«
    »Oh, seit mindestens einem Jahr. Wurde auch Zeit, sie hatten schon, seit ich sie kannte, miteinander geflirtet. War ’ne ziemliche Erlösung, als sie endlich die Kurve gekriegt haben,wenn Sie wissen, was ich meine. Und sie haben so gut zueinander gepasst. Ist bisweilen ganz förderlich, wenn man vorher erst mal ’ne Zeitlang nur befreundet gewesen ist. Und sie waren beide ziemlich helle Köpfe.« Er lächelte traurig. »Da haben Sie es. Wenn Sie ein Qualifikationsmerkmal für unsere Clique möchten, dann ist es wohl das. Wir spielen alle in dem, was wir machen, in der oberen Liga. Abgesehen natürlich von der guten alten Chris. Aber deshalb hat sie trotzdem noch einiges auf dem Kasten. Hält immer so gut es geht mit.«
    Gareth Alan Pitchford durchwühlte seine Notizen. »Sie sprechen von Christine Jayne Lockett?«
    »Ja. Sie ist unsere Vorzeigekünstlerin. Wir anderen sind alle Naturwissenschaftler, außer Antony, er studiert auf Jurist. Chris ist, als sie schwanger wurde, mehr oder weniger ausgestiegen. Sie liebt es, in der Mansarde zu hausen. Findet das romantisch. Ihre Familie teilt diese Ansicht nicht unbedingt, aber Chris kommt zurecht.«
    »Was ist Ihr Studiengebiet?«, fragte Francis.
    Carter schaute überrascht auf, als ob er völlig vergessen hätte, dass wir beide auch noch da waren. »Nukleartechnik. Und ich kann Ihnen sagen, da geht die Post ab. Wussten Sie, dass das Madison-Team in Deutschland nur ein paar Jahre davon entfernt ist, einen funktionierenden Atomreaktor zu bauen? Sobald das geschieht und wir zur Stromerzeugung kommerzielle Reaktoren hochziehen, wird die Welt nie wieder einen Brocken Kohle verbrennen. Ist das nicht fantastisch! Das ist die Wissenschaft der Zukunft.« Er unterbrach sich, offensichtlich von schmerzlichen Erinnerungen übermannt. »Genau darüber haben Justin und ich uns immer gestritten. Verdammt!«
    »Justin war bezüglich Atomkraft mit

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