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Die Damen vom Planeten 5

Die Damen vom Planeten 5

Titel: Die Damen vom Planeten 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Wilson
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sag te er bitter, »gehen nicht mit der Mode. Bei unserem Mi litär benützt kein Mensch mehr die Peitsche.«
    Er warf ihr eine Kußhand durch das transparente Oberteil der Tür zu und sagte: »Ich bin müde, Lori, ich muß schlafen. Du solltest dich auch ausruhen.« Er drehte sich um und streckte sich auf der federnden Platte aus. Sie blieb stehen. Er schloß die Augen. Als er sie eine Minute später wieder öffnete, hatte sich das Oberteil der Tür wieder verfestigt.
    Er lauschte und glaubte, schwach das Trillern einer Spirale im Korridor zu hören. Er legte sich zurück und überlegte, was die Spiralen wirklich waren. Zuerst schienen sie eine reine Übersetzerfunktion innegehabt zu haben, halb lebendig, aber offensichtlich mechanisch und abhängig, da sie von den Lyru in einer Schachtel getragen werden mußten.
    Aber hier arbeiteten diese Dinger unabhängig und selbständig, wie er gesehen hatte, führten Abteilungen der Kriegerfrauen, hatten die Stellung eines Haushofmeisters am Hofe der seltsamen »Allerhöchsten« inne, und nun befragten sie ihn auch noch durch Lori, im Glauben, er würde ihr gegenüber freier sprechen als zu den Alten. Waren es etwa selbständige, vernunftbegab te Wesen? Ein Bindeglied zwischen den Alten und den Lyru? Oder waren sie bloße Hilfsmittel der alten Frau en? Das waren seine Gedanken, bevor er einschlief.
     
    Ein dumpfes Hämmern irgendwo im Inneren des Schiffes weckte ihn. Er hörte das gedämpfte Geräusch eiliger Schritte im Korridor. Dann Stille. Er stand auf und ging zur Tür, um zu lauschen. Lange Zeit konnte er nichts mehr hören, dann hörte er leises Fußtappen, und der obere Teil der Tür wurde wieder durchsichtig. Lori war zurückgekommen.
    Sie stand vor der Tür und preßte einen Finger auf die Lippen, während sie mit der anderen Hand einen verborgenen Knopf betätigte. Die Transparenz verwandelte sich in Nichts.
    Er hatte seinen Kopf gegen das Oberteil gelehnt, und als dieses sich nun dematerialisierte, hing er plötz lich im Flur. Abgesehen von Lori war der Korridor leer. Weit und breit war keine Spirale zu sehen.
    Lori nickte ihm zu. Er kletterte durch die Öffnung. »Kein Wort«, sagte sie, »folge mir.«
    Sie führte ihn schnell, aber leise den Flur entlang, um eine Biegung herum zu einem Raum, dessen Tür offenstand. Sie spähte in den Raum, zog dann Dave hinein und schloß die Tür. Es schien eine Werkstatt zu sein, denn auf dem Boden lagen silbrig schimmernde Bleche herum. Dann erkannte er, daß es sich um die metallischen Uniformen der Lyru handelte und daß er sich in einer Wäscherei oder einer Reinigung befand. An einer Wand stand ein Gestell, an dem gereinigte Uniformen nach Größen geordnet hingen. Lori maß Dave mit den Augen und nahm eine der Uniformen heraus. Sie hielt sie ihm prüfend vor.
    »He, wart’ mal«, protestierte er.
    »Du willst doch entfliehen, oder?« fragte sie. Sie machte ein extrem ernstes Gesicht, wahrscheinlich, um nicht laut loszulachen.
    »Ja, schon, aber da muß es doch eine andere Möglichkeit geben!«
    »Wir haben jetzt keine Zeit, hier lange ’rumzureden, David Hull, man hat das Raumschiff angegriffen.
    Alles geht drunter und drüber, und wenn wir uns be eilen, können wir uns unbemerkt davonschleichen. Aber es ist Tag, und der einzige Weg für dich, aus diesem Schiff zu kommen, heißt, wie eine Lyru auszusehen.«
    »Ein Angriff? Was für ein Angriff?«
    »Schwere Artillerie«, sagte sie, »aber das wirst du gleich selbst sehen, wenn du vernünftig bist. Hier, zieh das an!« Sie reichte ihm den silbrigen Rock und das Oberteil.
    Er nahm es zögernd. »Kommst du mit mir?«
    »Ja, wenn du mich mitnimmst.« Sie sah ihm voll in die Augen.
    »Natürlich nehme ich dich mit. Okay, der Zweck heiligt die Mittel.« Er stieg in den Rock und zerrte ihn über seine Hüften.
    »Nein, nicht über deine eigenen Kleider, Dummkopf«, sagte sie. »Zieh’ sie aus, ich guck’ nicht hin.«
    Er wollte erneut protestieren, unterwarf sich dann aber der Situation. Der Rock paßte genau, nur der BH hing lose und kalt über seiner Brust. Auch kitzelte er. Er kickte seine eigenen Kleider unter einen Haufen Lyra-Wäsche und schaute an seinem lächerlichen Kostüm herunter.
    »Lori«, sagte er lammfromm.
    Sie drehte sich um und grinste. »Nicht schlecht«, sagte sie, »einige unserer Mädchen sind auch flachbrüstig, und da es regnet, gehört zu der Uniform ein Umhang. Deine Beine sind ein bißchen zu behaart und dein Kinn braucht eine Rasur. Aber wenn

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