Die Darwin-Kinder
Viruspartikel bilden kann; also ein infektiöses HERV. In Wirklichkeit ist bisher kein derartiges Virus bekannt. Die Bezeichnung weckt Assoziationen zu Schiwa, einem der Hauptgötter des Hinduismus, der sowohl Aspekte von Auflösung und Zerstörung als auch die göttliche Ordnung verkörpert. In „Das Darwin-Virus“ und im vorliegenden Roman befördert SHEVA wesentliche genetische Anweisungen, die eine Veränderung des menschlichen Genoms bewirken und eine neue Art von Mensch hervorbringen. Eigentlich aktiviert SHEVA dabei nur bereits existierende, aber von der Evolution „auf Eis gelegte“ genetische Faktoren, durch deren Wechselwirkung ein menschlicher Phänotyp entsteht, der sich auf subtile Weise von der „alten Art“ unterscheidet.
Sequenzierung Aufklärung der Reihenfolge, in der die Molekülbausteine in einem Polymer, etwa in einem Protein oder in einer Nucleinsäure, angeordnet sind. In der Genetik ermittelt man die Sequenz der Basen (Nucleotide) in einem Gen, in einem Abschnitt der DNA oder RNA oder für das Gesamtgenom. Mittlerweile ist zwar die Sequenz des gesamten menschlichen Genoms ermittelt, das bedeutet jedoch nicht, dass man auch seine gesamte Funktionsweise beschreiben kann. Hier steckt die Forschung immer noch in den Kinderschuhen.
Shiver („Schauder“) Fiktiv: Die Aktivierung ruhender endogener Retroviren bei Frauen, die eine SHEVA-Schwangerschaft hinter sich haben. Die Rekombination exogener und endogener viraler Gene könnte rein hypothetisch neue Viren mit bisher unbekanntem krankheitserregendem Potenzial hervorbringen.
Transposon Mobiles DNA-Stück, das mittels des Enzyms Transposase seinen Ort innerhalb des Genoms verändern kann.
Siehe auch mobiles genetisches Element.
Trisomie Das Auftreten von drei Kopien eines Chromosoms statt eines diploiden (zweifachen) Chromosomensatzes. Bei Menschen bewirkt die dreifache Ausprägung des Chromosoms 21 das Down-Syndrom.
Unterbrochenes Gleichgewicht (punctuated equilibrium)
Evolutionstheorie, derzufolge sich Phasen relativ schnellen evolutionären Wandels mit langen Zeiträumen abwechseln, in denen die Evolution nahezu zum Stillstand kommt. Wird auch als Punktualismus bezeichnet und dem Gradualismus (der Annahme eines langen kontinuierlichen Wandels) gegenübergestellt.
Virion Infektiöses Viruspartikel.
Virus Nucleinsäurehaltiges Partikel, das nicht „lebendig“ ist, aber in eine Zelle eindringen und deren Gene zur Herstellung weiterer Viren veranlassen kann. Viren bestehen aus DNA oder RNA, die meist von einer Proteinkapsel, dem Capsid, umgeben ist. Das Capsid kann seinerseits von einer Hülle (envelope) umgeben sein. Mittlerweile sind Hunderttausende von Viren bekannt. Möglicherweise gibt es Millionen weiterer Viren, die heute noch gar nicht erfasst sind. Siehe auch exogenes Virus, ERV.
Vomeronasalorgan (VNO, auch bekannt als Jacobsonsches Organ) Besteht aus zwei Vertiefungen, die sich oberhalb des Mundes oder in der Scheidewand der Nase befinden. Bei Säugetieren dienen diese Öffnungen der Wahrnehmung von Pheromonen, die eine hormonelle Reaktion und Veränderungen im Sexualverhalten auslösen. Beim
„Schnüffeln“ (frithing) wird die Luft über diese Öffnungen in das Vomeronasalorgan eingesogen. Bei Katzen kann man manchmal beobachten, wie sich ihre Oberlippe kräuselt, wenn sie etwas Aufregendes riechen; man nennt das auch eine
„Flehmen-Reaktion“ (flehman response), die meistens mit der Erkundung von Urin, Geruchsmarkierungen und Ähnlichem in Verbindung gebracht wird. Auch Schlangen ziehen mit ihren zuckenden Zungen Gerüche aus der Luft ein. Menschen haben ein eher unterentwickeltes Vomeronasalorgan, das schwer zu lokalisieren ist; trotzdem nimmt man heute an, dass es im Geschlechtsverhalten, etwa bei der Partnerwahl, eine gewisse Rolle spielt. 1995 wies eine Fachzeitschrift Ärzte der plastischen Chirurgie darauf hin, bei Eingriffen in der Nasenregion das Vomeronasalorgan unbedingt zu erhalten: Eine Beschädigung könne zum Verlust des sexuellen Interesses führen und damit auch juristische Folgen haben.
Vomeropherin Gängiger Begriff für ein Pheromon, das Säugetiere mit ihren Vomeronasalorganen erfassen können.
Xenotransplantation (Fremdtransplantation) Transplantation nichtmenschlicher Gewebe und Organe in den menschlichen Körper. In der Vergangenheit wurden Fremdtransplantationen hauptsächlich mit den Organen von Pavianen und anderen Affen durchgeführt. Heute konzentriert sich die Forschung vor
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