Die Darwin-Kinder
durch Platzen der Wirtszelle –
freigesetzt werden. In diesem Stadium bezeichnet man den Phagen als lytisch. Lysogene/lytische Phagen können auch Gene der Wirtszelle transkribieren und diese mit ihren eigenen Genen von einem Bakterium zum anderen mitnehmen. Bei vielen Bakterien, die beim Menschen schwere Erkrankungen wie beispielsweise die Cholera auslösen, wird die schädliche Wirkung von der Übertragung genetischen Materials durch lysogene Phagen ausgelöst. Verständlicherweise sind solche Phagen in ihrer natürlichen Form gefährlich und für die Bekämpfung bakterieller Krankheitserreger ungeeignet. Siehe Phage.
Marker Besondere oder einzigartige Anordnung von Basen (Nucleotiden) oder ein besonderes oder einzigartiges Gen innerhalb eines Chromosoms.
Mitochondrien (Singular: Mitochondrion) Organellen innerhalb von Zellen, die verschiedene Zucker in Adenosintriphosphat (ATP) umwandeln. Die
Rückumwandlung von ATP in ADP (Adenosindiphosphat) liefert die Energie, mit der Zellen ihren Stoffwechsel in Gang halten. Es wird allgemein angenommen, dass Mitochondrien hochgradig angepasste Abkömmlinge von Bakterien sind, die vor Milliarden Jahren eine Symbiose mit Wirtszellen eingegangen sind. Mitochondrien haben ihre eigene DNA, die in jeder Zelle ein eigenständiges Genom bildet. Da ihre DNA wesentlich kürzer und einfacher strukturiert ist, wird sie oft zur Analyse der DNA von Fossilien verwendet.
Mobiles genetisches Element DNA-Abschnitt, der sich auf dem Chromosom oder zwischen Chromosomen bewegen kann.
Transposons wandern von einer Stelle in der DNA zur anderen, verantwortlich dafür ist unter anderem das Enzym Transposase. Retrotransposons verfügen über eine eigene Reverse Transkriptase und verschaffen sich so eine gewisse Selbstständigkeit innerhalb des Genoms. Wie Barbara McClintock und andere nachweisen konnten, sorgen bewegliche genetische Elemente bei Pflanzen für Formenvielfalt; nach Ansicht mancher Fachleute handelt es sich aber in den meisten Fällen um so genannte „egoistische Gene“, die sich vermehren, ohne dem Organismus zu nützen.
Inzwischen haben Genforscher viele überzeugende Belege dafür gefunden, dass bewegliche Elemente in der DNA bei allen Genomen zu Neuentwicklungen beitragen und sowohl an der Steuerung der embryonalen Entwicklung als auch an der Evolution beteiligt sind.
Mutation Veränderung eines Gens oder DNA-Abschnitts.
Mutationen sind gewöhnlich Zufallsereignisse und in der Regel nutzlos oder sogar schädlich. Manchmal können sie sich aber auch positiv auswirken und zur Produktion eines leistungsfähigeren Proteins führen. Mutationen können Abwandlungen des Phänotyps bewirken, das heißt das äußere Erscheinungsbild eines Organismus verändern. Normalerweise wirken sich zufällige Mutationen aber entweder gar nicht oder negativ auf den Gesundheitszustand von Organismen aus.
Neandertaler Homo sapiens neanderthalensis. Gilt als möglicher Vorfahre des Menschen. Anthropologen und Genetiker streiten derzeit darüber, ob die Neandertaler tatsächlich unsere Vorfahren sind, und stützen sich dabei auf Untersuchungen der Mitochondrien-DNA, die in fossilen Knochen gefunden wurde. Wie nicht anders zu erwarten, sind die Belege widersprüchlich, da wir schlicht und einfach noch nicht genau wissen, auf welche Weise sich Arten und Unterarten voneinander trennen und auseinander entwickeln.
Pathogene Krankheitserreger. Es gibt viele verschiedene Formen von Krankheitserregern: Viren, Bakterien, Pilze, Protisten (früher Protozoen genannt) und auch Metazoen (Vielzeller) wie beispielsweise die Fadenwürmer.
PERVs Porcine endogene Retroviren (Schweine-Retroviren).
Sehr alte Retroviren, die im Genom von Schweinen entdeckt wurden. Sie sind rein theoretisch in der Lage, sich in vitro in humanen Zelllinien zu replizieren. Die aus porcinen Zellen freigesetzten PERVs werden in der Regel durch das Immunsystem inaktiviert. Diese Eigenschaft geht jedoch verloren, wenn die porcinen Zellen transgen sind. Bei einer hohen Virusbelastung können PERVs auch immunsuppressiv wirken. Siehe auch ERV, Xeno-transplantation.
Phage Ein Virus, das Bakterien als Wirtszelle nutzt. Viele Phagen töten ihre Wirtszelle nach sehr kurzer Zeit ab und können deshalb zur Bekämpfung von Bakterien eingesetzt werden. Bei zahlreichen Bakterienarten gibt es mindestens einen Phagen, der sich auf sie spezialisiert hat, häufig aber auch mehrere. Evolutionsbiologisch betrachtet, befinden sich Phagen und
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