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Die Dawson Brüder - Gefährliches Spiel

Die Dawson Brüder - Gefährliches Spiel

Titel: Die Dawson Brüder - Gefährliches Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lolaca Manhisse
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Sarah den Strand sichtete, wurde sie von einer Welle der Übelkeit erfasst und konnte sich gerade so auf Zaras Rücken halten. Hinzu kam ein leichtes Schwindelgefühl und sie fragte sich, ob es daran lag, dass die Wirkung der Drogen allmählich nachließ. Am Strand angekommen, entließ sie Zara und befreite das Boot von den Blättern. Anschließend schob sie es ins Wasser, schwang sich hinein und begann zu rudern. Es dauerte jedoch nicht lange und Sarah wurde von ihren Kräften verlassen. Das Dopingmittel hatte wirklich nur sehr kurz angehalten, stellte sie mit Bedauern fest. Sie hatte gehofft, wenigstens zur nächsten Insel rudern zu können. Sie zog die Paddel ein und blickte zur Insel zurück.
    Das Innenleben des Schlosses brannte lichterloh und dicke Rauchschwaden stiegen in den sternenlosen Himmel auf. Es konnte nicht lange dauern, bis jemand den Qualm bemerkte. Vielleicht hätte sie die Insel also gar nicht verlassen sollen, sondern einfach darauf warten, dass man sie rettete.
    Unter der Bootsklappe holte sie den braunen Rucksack hervor, den Jake für sie versteckt hatte. Sie durchwühlte ihn nach dem Telefon und bekam Wasserflaschen, Lebensmittel und einen warmen Pullover zu greifen. Und offenbar schienen ihre Gefühle allmählich doch wiederzukehren, denn als sie Jakes Pullover in die Hände nahm, füllten sich ihre Augen mit Tränen. Sein Duft, der an ihm haftete, ließ sie nur noch mehr weinen. Mit tränenverschleiertem Gesicht zog sie den Pullover über, als sie jedoch ein starkes Brennen in der Bauchregion verspürte, hielt sie in der Bewegung inne. Der Wirkstoff schien nun vollends nachzulassen, denn allmählich überkamen sie starke Kopfschmerzen und die Brandblasen auf der Haut begannen zu brennen. Auch ihre Schussverletzung am Arm wurde immer schmerzvoller, nur ihr Bauch fühlte sich eigenartig an. Stirnrunzelnd zog sie den Pullover wieder über den Kopf und keuchte, als sie die tiefe Wunde sah.
    »Oh Gott«, rief sie und starrte vollkommen geschockt auf die Verletzung. Sie war angeschossen worden, aber warum war ihr das nicht vorher aufgefallen? Und wann hatte Eric sie überhaupt getroffen? Der Wirkstoff sorgte zwar dafür, dass sie keine wirklichen Schmerzen wahrnahm, aber wie in Gottes Namen hatte ihr ein Bauchschuss entgehen können? Ihr fiel auf, dass ihre Jeans am Hosenbund dunkelrot verfärbt war. Eric musste sie getroffen haben, als sie sich gegenüberstanden. Jetzt war auch klar, warum sie sich seitdem so schwächlich fühlte. Nun, da sie wusste, wie schwer sie verletzt war, bewegte sie sich behutsamer, als sie den Rucksack nach einem Sanitätskasten durchwühlte. Sie fand einen, war aber nicht so töricht, die Kugel entfernen zu wollen. Sie hatte zwar noch genug intus, um die Schmerzen zu ertragen, aber verbluten konnte sie trotzdem. Sie wollte die Wunde aber wenigstens desinfizieren und abbinden und so wickelte sie den Verband mit zittrigen Händen um ihren Bauch. Der Stoff färbte sich augenblicklich rot, dennoch würde er den Blutfluss für eine Weile stoppen.
    Sarah war unentschlossen. Sollte sie vor der Insel treiben und hoffen, von einem Schiff gerettet zu werden oder zur nächsten Insel rudern? Doch wo war die nächste Insel und wie weit würde sie mit einer Schussverletzung kommen? Sie wusste ungefähr, aus welcher Richtung ihr Boot damals gekommen war, aber sie würde es wohl kaum so weit schaffen. Sie nahm eine Wasserflasche aus dem Rucksack und trank ausgiebig davon, mit dem Rest wusch sie sich Gesicht und Hände. Dann entblößte sie ihren verletzten Arm und tauschte das verschmutzte Shirt gegen einen sauberen Verband aus. Dabei spürte sie, wie die betäubende Wirkung des Mittels mehr und mehr nachließ. Sie fragte sich, ob sie die vollen Schmerzen überhaupt ertragen würde und wie lange es dauerte, bis sie daran starb. Sie sollte lieber keine Antwort darauf finden! Von plötzlicher Todesangst gepackt, durchwühlte sie das Boot nach einer Leuchtfeuerpistole und feuerte alles ab, was diese hergab. Dann erinnerte sie sich an das Telefon und kramte es aus dem Rucksack. Sie hatte es gerade aufgeklappt, da sprang ihr die Nummer der Küstenwache auch schon entgegen.
    »Jake, du verdammter …«, sagte sie erleichtert und legte das Telefon ans Ohr. Offenbar hatte er ihre Flucht sorgfältig geplant. Als sich ein Mann meldete, schrie sie beinahe ins Telefon.
    »Hier ist Sarah Jones. Ich treibe vor der Küste von Long Island. Ich bin angeschossen worden und auf einem Rettungsboot.

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