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Die Dawson Brüder - Gefährliches Spiel

Die Dawson Brüder - Gefährliches Spiel

Titel: Die Dawson Brüder - Gefährliches Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lolaca Manhisse
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war er Erics Machenschaften zum Opfer gefallen und schlimmer noch, er hatte sich selbst dafür gehasst. Sie konnte immer noch nicht ganz glauben, dass er tot war. Doch zum Trauern blieb keine Zeit, denn eine ohrenbetäubende Explosion riss sie von den Füßen.

Kapitel 11
    S arah fand sich orientierungslos am Boden wieder und starrte zur Decke hinauf. Nein, Moment. Das war nicht die Zimmerdecke, sondern die Unterseite eines Schreibtisches. Erics Schreibtisch. Sarahs Sicht war leicht verschwommen und ihr Gehör von einem summenden Geräusch beeinträchtigt. Sie vernahm auch ein lautes Rauschen, konnte es wegen des Summens aber nicht ganz einordnen. Außerdem war ihr extrem heiß, sodass sie aus sämtlichen Poren schwitzte. Sie wartete, bis ihre Sicht klar wurde, dann blickte sie an sich herab und sah lose Buchseiten und Holzsplitter auf und um ihren Körper liegen.
    »Was zum …?«, murmelte sie, wischte die Splitter fort und zog sich unter dem Tisch hervor. Sie setzte sich auf und ließ den Blick umherschweifen. Erics Bibliothek war bis ins Unkenntliche verwüstet. Zerrissene und angeschmorte Bücher waren auf dem Boden verstreut, riesige Holzsplitter und zerstörte Regale lagen herum und der Nebenraum, dessen Falltür zum Überwachungsraum hinunterführte, war verschwunden und hatte sich in ein großes brennendes Loch verwandelt. Die Benzinkanister , dachte Sarah, als ihr Gehirn langsam wieder zu arbeiten begann. Sie waren explodiert. Ein feiner Staubfilm lag in der Luft und brachte sie zum Niesen. Als daraufhin feine Partikel von der Decke rieselten und sie aufschaute, bemerkte sie, wie sehr die Decke in Mitleidenschaft gezogen worden war. Sie machte den Eindruck, als würde sie jeden Augenblick in sich zusammenfallen. Sarah bemerkte außerdem, dass sich die Flammen immer schneller durch das Holz fraßen. In den wenigen Sekunden, die sie wieder bei Bewusstsein war, war das Feuer vom Nebenraum zu den Bücherregalen gewandert. Nun zogen die Flammen zur Decke hinauf und begannen sich rasend schnell zu verbreiten. Sarah richtete sich mühselig auf und entdeckte Erics Waffe in einer herausgerissenen Schublade. Sie steckte sie in ihren Hosenbund, nur für alle Fälle, schnappte sich den Kanister und die Streichholzpackung und verließ den Raum. Den gesamten Weg über zog sie eine Benzinspur hinter sich her und ging damit so sparsam wie möglich um. Denn auch wenn das Benzin nicht reichte, um das gesamte Schloss niederzubrennen, wollte sie Annas Wunsch erfüllen und zumindest so viel wie möglich davon verbrennen. Das war sie ihr schuldig. Als sie wieder im Erdgeschoss landete, war der Kanister fast leer und von irgendwo über ihr erklang ein lautes Krachen. Vielleicht hatte die Explosion mehr Schaden angerichtet, als zuerst angenommen und das Schloss würde doch noch niederbrennen. In der oberen Etage waren zumindest viele hölzerne Dachbalken angebracht, die dem Feuer genug Nahrung geben sollten. Um aber nichts dem Zufall zu überlassen, verschüttet Sarah das bisschen Benzin, das sie noch übrig hatte, in der Eingangshalle. Für die Kerker reichte es zwar nicht mehr, aber sie glaubte auch nicht, dass es dort unten überhaupt etwas Hölzernes zum Abbrennen gab. Also verteilte sie die letzten Tropfen auf den teuren Einrichtungsgegenständen der Eingangshalle, den schweren Vorhängen, dicken Regalen und schließlich dem Boden. Ein bisschen tat es ihr schon weh, die antiken Kostbarkeiten zu zerstören, andererseits wollte sie alles, was von Eric erschaffen oder berührt wurde, einfach nur brennen sehen. Sie zündete ein Streichholz und wollte zum Eingang laufen, um es wegzuschnipsen, als ein lauter Knall erklang und sie herumgerissen wurde. Sarah kippte hintenüber und ließ das Streichholz fallen, unglücklicherweise landete es aber genau neben ihrem Körper und setzte das Benzin augenblicklich in Brand. Als hätte ein einzelner Dominostein sie ins Rollen gebracht, schlängelten die Flammen die Benzinspuren entlang und fraßen sich in das teure Holz und alles, was ihnen in den Weg kam. Es war wunderschön und beängstigend zugleich, wie die Flammen an den schweren Vorhängen leckten.
    Sarah spürte ein unangenehmes Stechen an ihrem linken Arm und sah an sich herab. Als sie ein murmelgroßes Loch darin klaffen sah, musste sie zweimal hinsehen, weil sie zuerst dachte, sie bilde es sich nur ein. Sie war angeschossen worden und die Kugel glatt durchgegangen, dennoch spürte sie außer einem leichten Ziepen keine Schmerzen.

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