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Die Delfine von Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition)

Die Delfine von Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition)

Titel: Die Delfine von Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliese Arold
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nicht sein, dachte Sheila. Warum kann ich all das hören? Und warum fühlte sich das Schwimmen auf einmal so anders an?
    Aber trotzdem schien alles vollkommen richtig zu sein. So als wäre es schon immer so gewesen.
    Sheila wusste, dass sie mit dem Schwanz schlagen musste, um vorwärtszukommen. Sie wusste, wie sie ihre Flossen bewegen musste, um zu steuern.
    Sie wusste sogar, wie sie aus dem Wasser springen konnte, in einem kühnen Bogen, genauso wie die Delfine.
    Unmöglich!
    Das Wasser bot einen viel geringeren Widerstand als sonst. Es war fast so, als würde sie schweben … Und ihr Atem! Ihre Lungen mussten größer geworden sein. Sie konnte viel länger tauchen alsim Schwimmbad, mühelos. Und wie scharf sie auf einmal sah, jedenfalls so weit das Sternenlicht ins Meer reichte. So gut hatte sie ohne Taucherbrille noch nie unter Wasser gesehen.
    Ich bin ein Delfin geworden, dachte Sheila verwundert und bestürzt zugleich. Das kann doch nicht sein!
    Sie spürte ihre Haut, ihre Muskeln. Alles gehörte zu ihr, aber es war nicht ihre normale Gestalt.
    Das ist nur ein Traum!
    Sheila hatte schon oft sehr realistische Träume gehabt, in denen sie Dinge gespürt, gerochen und sogar geschmeckt hatte. Aber dieser Traum übertraf alles!
    Da schoss Sheila ein schrecklicher Gedanke in den Kopf: Und was, wenn sie ertrunken war?
    Tot.
    Panik erfasste sie.
    Das wollte sie nicht!
    Mach, dass es nur ein Traum ist! Bitte! Ich will aufwachen! Jetzt! Sofort!
    Das Blut rauschte in ihrem Kopf.
    Der Vers ihres Vaters! Er musste schuld sein! Waren die Zeilen vielleicht eine Art Zauberspruch?
    Sheila versuchte, sich an die zweite Strophe auf der Karte zu erinnern. Sie hatte sich immer gewundert, warum sie die Worte der ersten Zeilen umkehrte. Nun schien die zweite Strophe einen Sinn zu ergeben. Vielleicht war sie ja eine Art Gegenzauberspruch, der sie in die Realität zurückholte.
    Mein Zuhaus’ sind Land und Wind!
    Ach, wär’ ich wieder Menschenkind!
    Ihr wurde schwarz vor Augen …
    … und als sie diesmal zu sich kam, lag sie bäuchlings am Ufer. Wellen umspülten ihre Beine. Sheila fühlte sich unendlich erschöpft. Sie hatte nicht die Kraft aufzustehen. Auf allen vieren kroch sie aus dem Wasser und ließ sich dann in den Sand fallen. Jeder Muskel tat weh, und sie hatte Kopfschmerzen.
    Was war passiert? Hatte sie sich wirklich in einen Delfin verwandelt?
    Ihre Zähne schlugen aufeinander. Sie zitterte am ganzen Körper, während sie nach einer Erklärung suchte. Doch sie fand keine.
    Nach einiger Zeit stand sie auf, torkelte über den Strand und entdeckte schließlich ihre Badetasche. Sie holte das Handtuch heraus und rubbelte ihren Körper damit ab, ihre Menschenarme, ihre Menschenbeine und ihren Menschenbauch, so als müsste sie sich vergewissern, wer sie wirklich war.
    Sie war Sheila. Sheila Hermes, dreizehn Jahre alt, die mit ihrer Mutter, Michael und Zoe Urlaub auf Sardinien machte. Und die dummerweise die Idee gehabt hatte, nachts schwimmen zu gehen.
    Sheila wickelte sich in das Handtuch und verließ den Strand. Ein einziges Mal drehte sie sich um und schaute zurück.
    Einige wenige Windlichter flackerten noch. Die Stelle, wo zuvor das Pärchen geknutscht hatte, war leer.

3. Kapitel
    Ein Anruf ändert alles
    Das Telefon schrillte.
    Mario, der in der Küche gerade ein Melonenstück aß, erstarrte. Sein Magen zog sich zusammen. Er blickte zur Uhr. Es war halb zehn. Wer rief um diese Zeit an?
    Seine Hand zitterte, als er sich den Saft vom Kinn wischte.
    Das Telefon läutete weiter, laut und durchdringend. Es war noch ein alter Apparat, den man nicht leiser stellen konnte. Er stand drüben im Wohnzimmer, auf dem runden Tisch neben dem Fernseher.
    Mario fühlte, wie er zu schwitzen anfing. Er stand auf und schloss die Tür, aber er hörte das Läuten trotzdem.
    Rrrrrrring. Rrrrrrring. Rrrrrrring.
    Nach dem achtzehnten Läuten – Mario hatte unwillkürlich mitgezählt – verstummte endlich das Telefon.
    Stille. Nur die Wanduhr tickte.
    Mario öffnete die Tür zum Wohnzimmer. Er starrte den Apparat an, als könnte dieser ihm eine Antwort geben.
    Hatten sie wieder angerufen?
    Knapp drei Wochen waren er und seine Mutter nun hier auf Sardinien. Sie hatten alle Vorsichtsmaßnahmen ergriffen, niemandem etwas erzählt und sehr zurückgezogen gelebt. Bis jetzt war es ruhig gewesen. Allmählich hatten Mario und Alissa geglaubt, dass sie ihre Spuren verwischt und die Verfolger abgehängt hatten. Mario hatte sich sogar getraut, den

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