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Die Delfine von Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition)

Die Delfine von Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition)

Titel: Die Delfine von Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliese Arold
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später alles erzählen, Spy«, versicherte Sheila ihm jetzt. »Drück uns die Daumen, dass alles klappt und Zaidon das Täuschungsmanöver nicht durchschaut.«
    »Die Daumen drücken?«, fragte Spy verwundert. »Ich kann höchstens ein paar Flossen zusammenkneifen, wenn das etwas nützt!«
    »Komm jetzt«, sagte Mario zu Sheila. »Ich glaube, der Eingang geht gleich auf.«
    »Okay.« Sheila streichelte Spy mit ihrer Flosse. »Bis bald, Spy.«
    »Mach’s gut, Sackfisch«, sagte Mario.
    »Viel Glück«, sagte der Fisch mit zitternder Stimme.
    »Das können wir brauchen«, antwortete Mario.
    Sheila merkte, wie angespannt Mario war. In wenigen Augenblicken würde er seine Mutter wiedersehen.
    In diesem Augenblick spürte sie einen starken Sog. Das riesige Maul des Wals öffnete sich und nahm gewaltige Wassermassen auf. Spy brachte sich rechtzeitig in Sicherheit. Sheila, Mario und Irden wurden von der Strömung erfasst und ins Innere des Wals geschwemmt, wo sich die beiden Delfine in Menschen zurückverwandelten.
    Der dumpfe, modrige Geruch erinnerte Sheila an ihren ersten Besuch in Zaidons Palast, und genau wie damals stieg Angst inihr auf. Der Ort war so unheimlich und düster, eine Mischung aus Technik, Verfall und Magie. Sie hatte Herzklopfen bei dem Gedanken daran, dass sie gleich Zaidon gegenüberstehen würden, diesem mumienhaften Greis, der in seinem Muschelthron kauerte. Sheila dachte an seine boshaften smaragdgrünen Augen. Sie griff nach Marios Hand und drückte sie fest.
    Er drückte zurück – ein stilles Übereinkommen, dass sie einander beistehen würden, wie sie es auf ihrer ganzen Reise getan hatten. Sheila bedauerte es insgeheim, dass sie ihr Amulett nicht mehr trug. Sie hatte sich damit viel sicherer gefühlt.
    Nachdem sie die Schleuse passiert hatten, torkelte ihnen schon der Groll entgegen.
    »Hallo, Forty«, begrüßte er Irden, während dieser die Maske auf die Stirn schob.
    »Hallo, Groll!«
    Der Groll blähte sich wichtigtuerisch auf, und seine Augen traten noch mehr hervor als sonst.
    »Mitkommen!«, schnarrte er im Befehlston. »Meister wartet.«
    Auf Sheila wirkte der Groll wie fleischgewordene Kaltblütigkeit. Aber konnte jemand anders sein, der schon viele Jahre lang mit Zaidon zusammenlebte?
    Sie näherten sich dem Thron. Alles sah genauso aus wie beim letzten Mal. Das rötliche Dunkel, die dicken Kabel an der Decke, Zaidons Schläuche … Auch der gläserne Sarg war noch da. Sheila hörte, wie Mario die Luft einzog. Sie drückte wieder seine Hand.
    »Sie lebt noch«, flüsterte sie. »Bestimmt.«
    »Hoffentlich«, wisperte Mario und schluckte.
    Jetzt drehte sich der Thronsessel, und sie sahen Zaidon.
    »Ich grüße Sie, Lord der Tiefe«, sagte Irden mit Fortunatus’ Stimme und neigte höflich seinen Kopf. »Ich freue mich, dass ich Ihnen den Weltenstein bringen kann. Diese beiden Meereswandler haben ihn endlich gefunden.« Zum Beweis hob er den Weltenstein hoch, zog ihn aber sogleich zurück, als Zaidon seine gekrümmte Hand danach ausstrecken wollte.
    Der Lord verzog seine schmalen Lippen zu einem Lächeln. »Seid willkommen. – Nun gib mir schon den Stein!« Er bewegte ungeduldig seine Finger.
    Es kam Sheila vor, als sei sein Blick noch stechender als früher. Sie bekam eine Gänsehaut. Hoffentlich durchschaute Zaidon das falsche Spiel nicht! Irden war zwar stark, aber war er stark genug für den Lord der Tiefe?
    »Selbstverständlich werde ich Ihnen den Stein geben«, sagte Irden. »Aber ich will auch eine Belohnung. Fünfzehn Jahre lang habe ich zusammen mit Ihnen nach dem Stein gesucht und alles andere dafür aufgegeben. Sie haben mir versprochen, dass ich im neuen Atlantis ein wichtiger Mann sein werde. Gilt Ihr Wort noch?«
    Mario und Sheila wechselten einen Blick. Irden spielte Fortunatus’ Rolle sehr überzeugend!
    »Natürlich gilt mein Wort noch.« Zaidons Augen begannen zu flackern, und er blinzelte nervös. »Zweifelst du etwa daran?«
    »Wenn ich ehrlich bin, ja«, sagte Irden. »Können Sie Ihr Versprechen bitte vor diesen beiden Zeugen wiederholen?«
    Zaidon lachte kurz auf. »Nichts leichter als das. Ich verspreche dir also vor diesen beiden Kindern, dass ich …«
    »Nein, halt«, fiel ihm Irden ins Wort, »das genügt mir nicht. Ich möchte, dass Sie einen Eid auf den Weltenstein leisten! Wir fügen die beiden Teile zusammen, Sie legen Ihre Hand daraufund schwören, dass Sie mich zum Prinz von Atlantis machen werden!«
    Zaidon zögerte einen Moment.

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