Die Delfine von Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition)
Unruhe. Unzählige Korallenwächter und Geisterpfeifenfische drängten sich vor dem Eingang, um einen neugierigen Blick auf Irden zu werfen.
»Der Gründer der Bibliothek …« – »Ein Geist!« – »Ein echter Zauberer!«
Nautilus versuchte vergebens, Ordnung in das Durcheinander zu bringen.
»Nicht alle auf einmal!«, rief er. »Ihr seid euch doch gegenseitig im Weg! So seht ihr gar nichts! Ruhe! Ruhe!«
Irden lächelte. »Ich glaube, es wird Zeit, von hier zu verschwinden. Auf uns wartet noch eine wichtige Aufgabe. – Habt ihr etwas dagegen, wenn ich euch mit meinen magischen Mitteln zurückbringe? Es steht uns die letzte Auseinandersetzung bevor. Dazu brauchen wir den goldenen Gürtel und das Bruchstück des Weltensteins, das Fortunatus besitzt.«
»Dauert die Reise lange?«, fragte Mario.
»Es wird schneller gehen als mit der Hundertkraft «, sagte Irden und breitete die Arme aus. »Vertraut mir!«
Er wurde durchsichtiger und durchsichtiger. Seine Umrisse lösten sich auf und zerflossen zu Wasser.
Auch Sheila merkte, wie sie eins mit ihrer Umgebung wurde. Sie fühlte sich leicht und schwebend. Ihr Körper wurde weich und breiter, dehnte sich nach allen Richtungen aus und zerrann …
Und genau wie die Ozeane der Welt untereinander verbunden waren, hatte sie den Eindruck, Teil eines einzigen großes Organismus zu sein – des Meeres.
3. Kapitel
Überraschender Besuch
»Dieser verdammte Fisch!«
Fortunatus starrte auf seinen Computerbildschirm. Er empfing Spys Signal nicht mehr. Eine Zeit lang war der kleine rote Punkt im Bereich des Großen Barriere-Riffs vor Australien zu sehen gewesen, und Fortunatus hatte sich schon gefragt, was zum Teufel Spy und Mario dort so lange machten. Warum setzten sie nicht die Hundertkraft ein und kamen schleunigst zurück, wie er es ihnen aufgetragen hatte?
Nach dem Gespräch mit Mario war Fortunatus überzeugt gewesen, dass es ihm gelungen war, den Jungen zu überreden und ihm die Sache mit Talana schmackhaft zu machen.
Aber jetzt war sich Fortunatus nicht mehr sicher. Diese ewigen Schlenker und Umwege im Großen Barriere-Riff – und nun auf einmal totale Funkstille! Da stimmte etwas nicht!
Ruhelos ging Fortunatus auf und ab. Seit dem Gespräch mit Mario hatte er nicht mehr geschlafen. Er konnte an nichts anderes denken als an die magischen Steine, die er bald in den Händen halten würde. Immer wieder griff er nach dem goldenen Gürtel. Seine Hände zitterten dabei wie im Fieber. Talana, eine Welt der Magie und Zauberei. Sein Traum war ganz nah! Er konnte es noch immer nicht glauben.
Zaidon gegenüber war er sogar etwas leichtsinnig geworden. Die Fragen des Lords hatten ihn genervt, und er hatte ihm zuletzt erzählt, dass die Kinder etwas gefunden hätten und sich nun auf der Rückreise befänden.
»Atlantis«, hatte Zaidon gekrächzt. »Jetzt wird mein Reich bald wiedererstehen. Endlich!«
Darauf kannst du warten, bis du schwarz wirst, hatte Fortunatus grimmig gedacht.
Wie sehr er diesen egoistischen Alten verabscheute, der einzig von dem Gedanken an Atlantis am Leben gehalten wurde. Ein Besessener!
Da!
Ein Geräusch von draußen.
Fortunatus zuckte zusammen.
Schritte.
Jemand war auf dem Schiff.
Fortunatus griff hastig nach dem goldenen Gürtel, um ihn zurück in den Tresor zu legen. Sein Herz hämmerte, während er ihn in der Wandöffnung verschwinden ließ. Wer kam da an Bord?
Als er sich der Tür näherte, um nachzusehen, bemerkte er, dass das Gemälde mit dem Nordkap schief hing. Deutlicher konnte man nicht auf den Tresor aufmerksam machen!
Fortunatus kehrte um und rückte das Bild zurecht. Im selben Moment ging die Tür auf. Er drehte sich um und starrte den blonden Jungen, der im Türrahmen stand, an wie einen Geist.
»Mario … du …« Im nächsten Moment hatte er sich gefasst. »Hast du die Steine dabei?«
Mario trat wortlos zur Seite, um Platz für ein Mädchen zu machen.
»Spy hat sie noch in seinem Bauch«, sagte Sheila und trat an die andere Seite der Tür.
»Du!«, rief Fortunatus, jetzt noch mehr überrascht. »Ich dachte, du hast … du bist …«
Sie sah ihn mit kalten Augen an. »Mario hat mich nicht im Stich gelassen!«
Jetzt kam noch ein dritter Besucher, ein hagerer Mann mit silbrigem Haar und einem violetten Gewand. Fortunatus hatte ihn noch nie zuvor gesehen.
»Wer sind Sie?«
»Der Hüter der Steine.«
»Machen Sie sich nicht lächerlich«, sagte Fortunatus mit heiserer Stimme. »Hüter der Steine!« Es
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