Die Delta-Anomalie - Starfleet Academy ; 1

über das immer lauter werdende Heulen des Schiffsantriebs. »Wirf mir deinen Phaser zu!«
    Kirk streckte die Arme aus. McCoy holte aus und warf den Phaser genau in Kirks Hand. Dieser stellte die Waffe schnell auf maximale Leistung und verkleinerte die Strahlenbreite. Dann stieg er die Treppe wieder halb hinab, richtete den Phaser direkt auf das Raumschiff und drückte ab.
    Es war eine spektakuläre Explosion.
    Kirks Treffer sprengte die komplette Spitze des Turms weg. Der robuste Glaskegel zerbrach wie ein empfindlicher Kristallpokal. Brennende Trümmer flogen in allen Richtungen davon.
    Kirk klammerte sich an die Sprossen der Leiter und schützte sein Gesicht, während der Turm erzitterte. Große Glassplitter fielen an ihm vorbei. Unter ihm presste sich McCoy in zusammengekrümmter Haltung gegen die Wand. Als keine Trümmer mehr fielen, warf Kirk einen Blick durch das aufgesprengte Loch in der Decke.
    In der Spitze pfiff der Westwind.
    Direkt darüber schwebte ein Würfel von der Größe einer Hütte in der Luft, als würde er sich den Schaden ansehen. Seine Oberfläche war mit geometrischen Mustern versehen, und aus dem Inneren drang ein unheimliches grünliches Licht. Nach ein paar Sekunden drehte sich der Würfel langsam und schwebte in die Höhe.
    Es wirkte so bizarr und unbedrohlich – ein schwebender grüner Würfel –, dass Kirk ein paar Augenblicke einfach nur fasziniert zusah. Dann begriff er:
Das ist der Schwarm
. Aber bevor er ein weiteres Mal feuern konnte, schoss der Würfel plötzlich mit unvorstellbarer Geschwindigkeit in die Höhe.
    Er verschwand in weniger als zwei Sekunden.

Kapitel 12
Wenn sich der Staub legt
    Zwei Tage später legte Kadett Uhura die Hände flach auf ihre Arbeitskonsole im xenolinguistischen Labor des Xenologie-Instituts. Ein zufriedenes Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus.
    »Computer? Begrüße mich zurück.«
    »Willkommen zurück, Kadett Uhura«, erwiderte die Konsole.
    Sie fühlte sich gut. Dies war ihr Zuhause. Ihre Beteiligung an der Jagd nach dem Doktor war sehr lohnend gewesen. Sie hatte dabei geholfen, den Fall zu lösen. Nun konnte sie sich wieder ihrer Arbeit widmen.
    Alles war gut.
    »Computer, bitte führe eine Suche nach der Zahlenfolge fünf-sechs-eins-acht durch.«
    »In welcher Datenbank?«, fragte die Konsole.
    »In allen«, erwiderte Uhura.
    »Bestätigt.«
    Die Tür zischte hinter ihr auf. Sie drehte sich auf ihrem Stuhl um. Ihr Lächeln wurde noch etwas breiter. »Hallo, Commander.«
    »Kadett«, erwiderte Spock. »Sie sehen zufrieden aus.«
    Uhura warf einen Blick auf die Uhr. »Das bin ich.« Sie tätschelte die Konsole.
    »Das sollten Sie auch.« Mit verschränkten Armen stellte sich Spock neben sie und sah auf den Monitor. »Ich habe gehört, dass Ihre Leistung im Polizeifall höchst bewundernswert war. Das überrascht mich nicht.«
    »Ich konnte Sie doch nicht hängen lassen, Commander.« Sie verschränkte ebenfalls die Arme.
    »Oh, das ist gar nicht möglich.« Er wartete einen Augenblick, dann fügte er schnell hinzu: »Ich dachte, dass Sie die Ergebnisse der Sensorverfolgung erfahren sollten, da Sie diejenige waren, die sie angefordert haben.«
    »Sie meinen die des fremden Raumschiffs, Sir?«, fragte sie. »Denn diese Anfrage habe ich eigentlich nur weitergeleitet. Sie wurde von …«
    »Suche abgeschlossen«, meldete die Konsole. »Keine Ergebnisse.«
    Uhura war überrascht. »Wirklich? Hast du alle Datenbanken überprüft?«
    »Ja«, antwortete der Computer.
    »Alles im neuralen Netzwerk der Sternenflotte?«, fragte Uhura.
    »Ja, alles, was nicht geheim ist«, erwiderte der Computer.
    »Hmm«, murmelte Uhura.
    Nach einer kurzen Pause meldete die Konsole: »Das wurde als Anfrage eines Verifikationssuchscans verstanden.«
    Uhura lachte. »Du hast mich durchschaut.«
    »Beginne Verifikationsscan.«
    Spock fand die Kommunikation amüsant. Er nickte in Richtung des Schirms. »Darf ich nach dem Grund für Ihr Interesse an dieser Nummer fragen?«
    Uhura sah auf den Bildschirm: 5618. »Der Nanitenschwarm hatte diese ID«, erklärte sie. »Und meine letzte Übersetzung beinhaltete den Satz ‚Assimilation ist zu diesem Zeitpunkt nicht angebracht. Weitere fünf-sechseins-acht-Studien werden benötigt‘. Das hat die Schwarmintelligenz gesagt, kurz bevor sie sich zurückgezogen hat.«
    »Faszinierend«, sagte Spock.
    »Haben Sie eine Theorie, Commander?«, fragte Uhura.
    »Bedauerlicherweise nein«, antwortete Spock. »Aber offenbar bezieht sich