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Die denkenden Wäler

Die denkenden Wäler

Titel: Die denkenden Wäler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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hören, als der gasgefüllte Samen explodierte. Das komprimierte Gas strömte explosionsartig aus und trieb den Jacaridorn aus dem Lauf. Er traf das stoppelige flache Gesicht des Grasers über dem Mund und
    unter den beiden Augenstielen.
    Alle vier Kiefer wurden schlaff. Ein kreischender Schrei ertönte. Als wäre er ein Auslöser gewesen, brüllte der Dschungel in der Umgebung auf, und das erschreckte Heulen und Schreien hielt einige lange Augenblicke an.
    Der Graser machte einen Satz auf Born zu, erzitterte kurz, als er knapp zwei Meter von ihm entfernt landete, brach zusammen und stürzte vom Kabbl. Aber die paralysierten Hände und der Schwanz hielten die große Liane fest. Man würde diese kräftigen vielgliedrigen Finger abschneiden müssen.
    Er beobachtete das Geschöpf scharf. Graser spielten gerne tot, bis man ihnen nahe kam, dann packten sie plötzlich den unvorsichtigen Jäger und rissen ihn mit einem Ruck in Stücke. Aber der hier zitterte nicht einmal. Der Dorn hatte sein Gehirn durchdrungen und ihn auf der Stelle getötet. Born seufzte, legte den Bläser weg und richtete sich auf, streckte die verkrampften Muskeln. Der grüne Pelzumhang fiel ihm herunter. Jetzt zog er das Knochenmesser aus dem Gürtel, trat aus dem Schutz des Blattwerks hervor und ging die breite Liane hin-unter, auf die reglose Gestalt seines Opfers zu.
    Leicht fünfmal so schwer wie er, sagte sich Born, und fast zur Gänze eßbar. Aber sich in Gedanken bereits an ihm zu ergötzen, war eine Sache, ihn über einem Feuer zu braten, eine ganz andere. Jetzt ging es nur noch um die Kleinigkeit, den Kadaver ins Dorf zurückzuschaffen und unterwegs hungrige Aasfresser abzuwehren. Je schneller er hier verschwand, um so besser.
    Er beugte sich über den Rand des Kabbl und machte sich mit dem Messer zu schaffen. Muskel und Sehnen lösten sich, als er die Hände und den Schwanz bearbeitete, die den Kadaver festhielten. Der Graser fiel in das Blattwerk darunter. Eine Stimme, die an das Geräusch einer Dampflokomotive im Leerlauf erinnerte, erklang plötzlich hinter ihm. Born machte instinktiv einen Satz und segelte in die Tiefe, ehe er sich an einem Zweig des Kabbl festhielt und mit einem seine Muskeln durchlaufenden Ruck zum Stillstand kam. Keuchend wandte er sich um und blickte nach oben. Noch während er absprang, hatte er das Poltern erkannt, aber schon zu spät, um die Reflexbewegung noch aufhalten zu können. Ruumahum stand da und blickte vom Hauptstamm des Kabbl auf ihn herunter. Der Pelziger schob sich näher, alle sechs seiner dicken Beine ins Holz gekrallt. Das bärenähnliche Gesicht starrte ihn an, die drei dunklen Augen, die in einem Bogen über der Schnauze standen, musterten ihn traurig. Große Klauen scharrten an dem Ast.
    Born schüttelte den Kopf und schwang sich auf die Liane. »Ich hab' dir schon so oft gesagt, Ruumahum, daß du dich nicht so an mich heranschleichen sollst.« »Spaß«, protestierte Ruumahum, schnaufend.
    »Kein Spaß«, widersprach Born und zog sich an einem Stiel nach oben. Ein kurzer Sprung, und er stand wieder auf dem Kabblweg. Dann packte er Ruumahum an einem seiner langen Schlappohren und zog daran, um seine Aussage zuunterstreichen.
    Der Pelziger war so lang wie der Graser, wenn auch nicht ganz so massig. Außerdem war er unglaublich stark, schnell und intelligent. Ein Rudel Pelziger könnte die Geißel der Waldwelt sein, wären sie nicht so unvorstellbar träge und verbrächten sie nicht den größten Teil ihres Lebens mit der einzigen Leidenschaft, der sie ausgiebigst frönten dem Schlaf.
    »Nicht Spaß«, schloß Born und riß ein letztes Mal an dem Ohr. Ruumahum nickte, ging um den Jäger herum und beschnüffelte den Graser.
    »Zu alt nicht«, polterte er. »Gut essen . . . viel gut essen.« »Wenn wir ihn nach Hause schaffen können«, pflichtete Born ihm bei. »Schaffst du das?«
    »Kann schaffen«, brummte der Pelziger, ohne einen Augenblick zu zögern.
    Born beugte sich über den Rand und studierte den Kadaver. »Er ist auf einen ziemlich kräftigen Ast gefallen, aber er könnte leicht abrutschen. Willst du ihn aufheben oder dich unter ihn stellen und ihn auffangen, wenn ich ihn wegstoße?« »Gehen fangen.«
    Born nickte. Ruumahum machte sich auf den Weg nach unten, beschrieb einen weiten Bogen, der ihn unter den Graser führen würde. Sobald der Pelziger seinen Posten bezogen hatte, würde Born senkrecht nach unten steigen, bis er den Kadaver vom Ast stoßen konnte. Keiner von beiden verspürte

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