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Die Diener Der Eosi

Die Diener Der Eosi

Titel: Die Diener Der Eosi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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sehr höflich bei Zainal, ob er bereit sei, ein paar Tests zur Bewertung seiner ›stimulierten‹ Intelligenz über sich ergehen zu lassen. Kris reagierte wütend und Zainal amüsiert. Mehr noch, Kris geriet derart in Rage, daß sie sogar wütend auf ihn war, weil er zusagte.
    »Sie können mir nichts Schlimmes antun«, meinte Zainal, indem er versuchte, sie zu beruhigen.
    »Es ist diese ganze Prozedur … als wärest du nichts anderes als eine Labormaus oder eine Ratte oder ein Affe«, sagte sie und ging im Haus wütend auf und ab. Ihr Gefährte und ihr Sohn starrten sie überrascht an.
    »Sie testen außerdem die Deski und die Rugarianer.« Er grinste sie an. »Ich würde gerne wissen, wie ich im Vergleich zu ihnen abschneide.«
    »Wie sollen sie dich denn halbwegs fair bewerten können? Zuerst einmal verlangen viele Fragen«, sagte sie und ruderte wild mit den Armen, während sie auf und ab ging, »einen gleichen kulturellen Background … und eine ähnliche Geschichte und Dinge, die du niemals hast lernen können.«
    »Und?« Zainal streckte die Hand aus und stoppte sie, als sie an ihm vorbeimarschieren wollte. »Ärgerst du dich wegen mir? Oder über mich?« fragte er sanft und hatte dabei einen seltsamen Glanz in seinen gelben Augen.
    »Über dich! Ein solche Frechheit, eine Unverschämtheit!«
    Sie versuchte sich aus seinem Griff zu befreien.
    »Manchmal, Kris Bjornsen, beschützt du mich, wenn ich es gar nicht brauche«, sagte er und strich ihr das Haar aus dem Gesicht. »Genauso wie du es auch mit Zane tust.«
    »Unsinn!« versetzte Kris und versuchte ihn wegzuschieben. »Du weißt ja nicht, wann du beleidigt wirst. Ich bin beleidigt. Für dich.«
    Zainal lachte und vereitelte ohne Mühe ihre Versuche, sich von ihm loszumachen. »Es ist schwierig, einen Emassi zu beleidigen«, sagte er. »Ich denke, es ist besser, wenn die Anthropologen herausfinden, daß ich sehr, sehr klug bin. Das wird andere Probleme lösen.«
    Diese Bemerkung brachte sie dazu, ihren Kampf abzubrechen. »Welche Probleme?« fragte sie mißtrauisch.
    »Die, die ich lösen muß.«
    »Und die wären?«
    »Wie ich uns …« er deutete zuerst auf sich selbst und dann auf sie »und dein Volk von den Eosi befreie.«
    »Aber dazu brauchen wir die Hilfe der Farmer, und wir haben keine Ahnung, wann – wenn überhaupt - eine Antwort auf den Bericht eingeht, den du ihnen geschickt hast. Was hast du vor, Zainal?«
    »Diesmal mußt auch du abwarten«, sagte er und drückte noch einmal sanft ihren Arm, ehe er sie losließ.
    Danach konnte sie ihm nichts mehr entlocken.
    Er begab sich zu seiner Sitzung bei den Anthropologen, während sie bei ihrer alltäglichen Hausarbeit leise vor sich hin schimpfte.
    Sie hatte viel Zeit, da ihre Schicht erst am Spätnachmittag begann. Sie fand noch nicht einmal Ruhe, als sie sich mit Zane beschäftigte, was ihr normalerweise das größte Vergnügen machte. Als Zainal ein paar Stunden später nach Hause zurückkehrte, stürzte sie ihm sofort entgegen. »Und?« fragte sie, sobald er die Hütte betrat.
    Sein Grinsen wirkte beruhigend, aber sie wollte Einzelheiten wissen. »Sie sagen, ich wäre sehr klug. Ich stünde ganz oben.«
    »Wie haben Sie das denn herausbekommen? Was haben sie gefragt? Wie hast du geantwortet?«
    »Sehr vorsichtig«, sagte er und schenkte sich einen Becher Wasser ein. »Arbeit macht durstig.«
    Kris atmete explosionsartig aus. Sie war frustriert. »Bei dir würde sogar ein Heiliger zum Säufer.«
    »Heiliger? Schon wieder etwas von diesem Gottzeug?«
    »Welche Fragen?« Sie wollte sich nicht ablenken lassen.
    »Logikfragen, die ich sehr gut beantworten kann. Sorrell erzählte mir, daß einige auch zum Mensa-Test gehören. Was das ist, weißt du doch, oder?«
    Kris nickte. Sie schien beruhigt zu sein. »Und?«
    »Ich habe bestanden«, sagte er und beugte sich dann vor, um den Deckel vom Kochtopf zu nehmen, der auf dem Feuer stand. »Essen wir heute hier?«
    »Ja, es ist dein Lieblingseintopf. Welches Ergebnis hast du erreicht?«
    Zainals Grinsen wurde hochmütig. »Ein sehr hohes. Sie waren überrascht und …« er hielt inne, und sein Grinsen wurde breiter, »sie legten viel mehr Respekt an den Tag.«
    »Nun, das wurde auch Zeit.«
    Er drehte sich um und umarmte sie. Er zog sie zu sich heran, damit er ihr in die Augen blicken konnte. »Respekt muß man sich erwerben. Man bekommt ihn nicht geschenkt.«
    »Aber du hast ihn dir zwanzigfach verdient, Zainal«, sagte sie, nicht bereit, sich durch seine

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