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Die Donovans 1: Die gefährliche Verlockung

Die Donovans 1: Die gefährliche Verlockung

Titel: Die Donovans 1: Die gefährliche Verlockung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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niederschreibt.“
    „Glaubt Ihre Mutter, dass Sie eine Hexe sind?“
    „Das sollten Sie sie selbst fragen, wenn Sie die Gelegenheit dazu haben.“
    „Sie weichen mir schon wieder aus.“ Er schlenderte zur Couch und ließ sich neben ihr nieder. Es war unmöglich, sich nicht wohl zu fühlen in der Gesellschaft einer Frau, die die gleichen Dinge liebte wie er. „Drücken wir es mal anders aus. Hat Ihre Familie Probleme mit Ihren Interessen?“
    Es gefiel ihr, dass er so entspannt war. Die langen Beine ausgestreckt, der Körper völlig gelöst, so als würde er sich hier ganz zu Hause fühlen.
    „Meine Familie hat immer die Notwendigkeit akzeptiert und verstanden, dass man seine Energie auf ein individuelles Ziel richten muss. Hatten Ihre Eltern Schwierigkeiten mit Ihren Interessen?“
    „Ich habe sie nie gekannt. Meine Eltern.“
    „Das tut mir leid.“ Das spöttische Funkeln in ihren Augen verschwand und machte augenblicklich ehrlichem Mitgefühl Platz. Ihre Familie war immer der Mittelpunkt ihres Lebens gewesen. Sie konnte sich nicht vorstellen, ohne sie zu leben.
    „War nicht weiter schlimm.“ Aber er stand auf, unruhig geworden, auch durch die tröstende Hand, die sie ihm auf die Schulter gelegt hatte. Er hatte einen weiten Weg zurückgelegt, zu weit, als dass er Mitleid brauchen konnte. „Mich interessiert die Reaktion Ihrer Familie. Ich meine, wie fühlen sich Eltern, wenn sie herausfinden, dass ihr Kind Zaubersprüche murmelt?
    Haben Sie schon als Kind mit dem Zauberstab herumgefuchtelt?“
    Das Mitgefühl löste sich schlagartig auf. „Herumgefuchtelt?“, wiederholte sie mit zusammengekniffenen Augen.
    „Ich überlege, ob ich einen Prolog vorschieben soll. Wie die Hauptperson zur Zauberei gekommen ist. Ihre geheimnisvollen Wurzeln und Kräfte – so in dem Stil.“
    Er marschierte im Raum auf und ab, ohne recht auf sie zu achten. Er lief immer auf und ab, wenn er nachdachte, nahm Eindrücke und Ansichten in sich auf. „Vielleicht wird sie ja ständig von dem Nachbarsjungen gehänselt, und dann verwandelt sie ihn in eine Kröte.“
    Er war so in seine Gedanken verstrickt, dass er nicht bemerkte, wie Morganas Miene hart wurde. „Oder vielleicht begegnet sie einer geheimnisvollen Frau, die ihr diese Kräfte verleiht. Ja, ich denke, das gefällt mir.“ Er spielte mit Ideen, verschiedenen Fäden, die zu einem Ganzen verwebt werden könnten. „Ich bin mir nur noch nicht sicher, von welcher Warte aus ich es angehen will. Am besten ist es wohl, wenn Sie mir alles von Anfang an erzählen, wie Sie dazu gekommen sind, was Sie dazu bewogen hat. Vielleicht auch, dass Sie ein Buch gelesen haben – was auch immer. Und dann kann ich es so hindrehen, dass daraus eine Story wird.“
    Sie würde sich wirklich zusammenreißen müssen. Als sie sprach, klang ihre Stimme sehr sanft. Etwas schwang darin mit, das ihn genau in der Mitte des Teppichs stehen bleiben ließ. „Ich wurde mit Elfenblut geboren.
    Ich bin eine Hexe aus altem Geschlecht, dessen Ursprung bis zu Finn, dem Kelten, zurückreicht. Meine Kräfte sind ein Geschenk, das von Generation zu Generation weitervererbt wird. Wenn ich einen würdigen Mann finde, werden wir Kinder haben, und diese Kinder werden die Kräfte von mir erben.“
    Er nickte beeindruckt. „Das ist toll.“ Na schön, sie wollte also nicht mit der Wahrheit herausrücken. Auch gut. Er würde mitmachen. Diese Idee mit dem Elfenblut hatte Potenzial. Großes Potenzial. „Und wann ist Ihnen zum ersten Mal klar geworden, dass Sie eine Hexe sind?“
    Sein leicht spöttischer Ton versetzte ihrem eisern unter Kontrolle gehaltenen Temperament einen Hieb. Der Raum bebte, während sie sich zu zügeln versuchte. Nash riss sie vom Sofa hoch und zog sie unter den Türrahmen, so schnell, dass ihr keine Zeit blieb, sich zu wehren. Das Beben stoppte.
    „Nur eine kleine Erschütterung“, sagte er, hielt sie aber noch immer fest in seinen Armen. „Während des letzten großen Erdbebens war ich in San Francisco.“ Weil er sich wie ein Idiot vorkam, setzte er ein zerknirschtes Lächeln auf. „Seither kann ich bei keinem noch so kleinen Beben ruhig bleiben.“
    So, er hielt das also für ein natürliches Erdbeben. Umso besser. Denn es gab absolut keinen Grund, die Beherrschung zu verlieren oder zu erwarten, dass er ihr glaubte. Und es war irgendwie süß, wie er losgestürzt war, um sie zu beschützen. „Sie könnten ja auch in den Mittleren Westen ziehen.“
    „Da gibt’s Tornados.“ Da er

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