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Die Donovans 1: Die gefährliche Verlockung

Die Donovans 1: Die gefährliche Verlockung

Titel: Die Donovans 1: Die gefährliche Verlockung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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nun schon mal hier war und sie in den Armen hielt, konnte er die Situation genauso gut genießen. Er strich mit der Hand über ihren Rücken, und es gefiel ihm, dass sie sich dieser Berührung entgegenwölbte. Wie eine Katze.
    Morgana legte den Kopf zurück. Ärger und Wut waren Zeitverschwendung, wenn ihr Herz mit solcher Heftigkeit reagierte. Vielleicht war es unvernünftig, einander so in Versuchung zu führen. Aber Vernunft war eben nicht alles. „Die Ostküste?“
    „Schneestürme.“ Er zog sie enger an sich heran. Für einen kurzen Augenblick nahm er wahr, wie perfekt ihre Körper zueinander passten.
    „Und der Süden?“ Sie legte die Arme um seinen Nacken und blickte ihn unverwandt unter dichten Wimpern hervor an.
    „Hurrikans.“ Er tippte ihren Sonnenhut an, sodass er ihr vom Kopf fiel und das lange Haar sich wie Seide über seine Finger ergoss. „Katastrophen gibt es überall. Da kann man auch gleich da bleiben, wo man ist, und es an Ort und Stelle mit ihnen aufnehmen.“
    „Mit mir kannst du es nie aufnehmen, Nash.“ Sie strich flüchtig mit ihren Lippen über seinen Mund. „Aber du darfst es gerne versuchen.“
    Er küsste sie zuversichtlich und von sich selbst überzeugt. Schließlich betrachtete er schöne Frauen nicht als Katastrophe.
    Vielleicht hätte er es besser tun sollen.
    Es brachte ihn mehr ins Wanken als jedes Erdbeben, es war machtvoller als jeder Sturm. Die Erde bebte nicht, und kein Sturm heulte, aber als ihre Lippen sich willig für ihn öffneten, wusste er, dass er von einer unwiderstehlichen Kraft davongerissen wurde, für die es keinen Namen gab.
    Sie schmiegte sich an ihn, weich und warm wie geschmolzenes Wachs.
    Würde er an solche Dinge glauben, hätte er behauptet, sie sei für ihn geschaffen worden. Er ließ seine Hände unter ihr weites T-Shirt gleiten, um die seidige Haut ihres Rückens zu streicheln, drückte sie fester an sich, einfach nur um sicher zu sein, dass sie echt war und er nicht träumte.
    Er konnte die Realität schmecken, und doch lag in diesem Kuss etwas von einer träumerischen Fantasie. Ihr Mund war nachgiebig und weich wie Seide, und ihre Arme lagen wie samtene Bänder um seinen Hals.
    Ein Ton schwang durch die Luft, sie murmelte etwas, etwas, das er nicht verstand. Doch er spürte die Überraschung in diesem Flüstern, vielleicht sogar ein wenig Angst, und dann endete es in einem Seufzer.
    Sie war eine Frau, die den Geschmack und den Körper eines Mannes genoss. Man hatte ihr nicht beigebracht, sich zu schämen, wenn sie sich körperlichen Freuden hingab, mit dem richtigen Mann zur richtigen Zeit. Sie fürchtete sich nicht vor ihrer eigenen Sinnlichkeit, im Gegenteil, sie respektierte sie, zelebrierte sie, genoss sie.
    Und doch, jetzt, zum ersten Mal verspürte sie so etwas wie Furcht vor einem Mann.
    Ein Kuss war immer Ausdruck eines schlichten Bedürfnisses. Doch an diesem Kuss war nichts Schlichtes. Wie hätte er es sein können, wenn sie von Erregung und Beklommenheit zugleich erfüllt war?
    Sie wollte glauben, diese Kraft ginge von ihr aus. Sie trüge die Verantwortung für den Strudel von Gefühlen, in dem sie beide versanken.
    So etwas konnte schnell und leicht heraufbeschworen werden, fast automatisch.
    Aber die Angst ließ sich nicht ignorieren, und sie wusste, diese Angst war aus dem Wissen entstanden, dass hier Mächte im Spiel waren, die sie nicht kontrollieren konnte.
    Um einen Bann zu brechen, musste man vorsichtig vorgehen. Und man musste etwas tun.
    Bewusst langsam machte sie sich aus der Umarmung frei. Auf keinen Fall durfte Nash erkennen, welche Macht er über sie hatte. Sie legte die Hand um ihr Amulett und fühlte sich wieder sicherer.
    Nash dagegen fühlte sich, als wäre er der einzige Überlebende eines Zugunglücks. Abrupt steckte er die Hände in die Tasche, um nicht wieder Morgana zu packen und an sich heranzuziehen. Ab und an spielte er eigentlich ganz gerne mit dem Feuer – aber dann wollte er auch sicher sein, dass er derjenige war, der das Streichholz anzündete. Er wusste ganz genau, wer bei diesem kleinen Experiment die Zügel in der Hand gehalten hatte – und das war nicht er gewesen.
    „Hast du eigentlich auch mit Hypnose zu tun?“, fragte er sie.
    Mir geht’s gut, versicherte Morgana sich, alles in bester Ordnung. Sie setzte sich wieder auf das Sofa, aber es kostete sie Mühe, ein Lächeln auf ihre Lippen zu zaubern. „Habe ich dich etwa erstarren lassen, Nash?“
    Aufgewühlt ging er zum Fenster. „Ich will

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