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Die Donovans 1: Die gefährliche Verlockung

Die Donovans 1: Die gefährliche Verlockung

Titel: Die Donovans 1: Die gefährliche Verlockung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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atmete die kühle Luft ein.
    Sie hatten sich geliebt – unglaublich geliebt –, auf einer Wiese neben einem Bach.
    Nein, das war unmöglich. Er lehnte sich auf die Fensterbank und sog die Luft ein. Das Letzte, an das er eine klare Erinnerung hatte, war, wie sie im Gras unter der Zypresse gesessen und geredet hatten. Über …
    Er zuckte zurück. Er hatte ihr alles gesagt. Die ganze abstoßende Geschichte seiner Familie war aus ihm herausgesprudelt. Warum, zum Teufel, hatte er das getan? Nervös begann er im Zimmer auf und ab zu laufen.
    Dieser verfluchte Anruf. Aber dann erinnerte er sich auch wieder, dass gerade dieser Anruf ihn davon abgehalten hatte, einen noch größeren Fehler zu begehen und ihr seine Liebe zu gestehen. Im letzten Moment hatte er diesen fatalen Gefühlsausbruch noch verhindern können.
    Es wäre schlimmer gewesen, hätte er Morgana gesagt, dass er sie liebte – viel schlimmer, als die Vergangenheit vor ihr aufzudecken. So würde sie sich zumindest keinen falschen Hoffnungen hingeben, was ihre Beziehung zueinander betraf.
    Nun, wie auch immer, es war geschehen und konnte nicht mehr rückgängig gemacht werden. Er würde mit der Tatsache leben müssen, auch wenn es ihm unsäglich peinlich war.
    Aber danach … nachdem sie im Garten gesessen hatten. War er eingeschlafen?
    Der Traum. War es denn wirklich ein Traum gewesen? Die Bilder waren so klar. Fast konnte er den Duft der Blumen riechen. Und ganz bestimmt konnte er sich daran erinnern, dass ihr Körper wie Wachs unter seinen Händen geschmolzen war. Ebenso wie der Gedanke ganz klar war, dass alles, was er bisher in seinem Leben getan hatte, unweigerlich zu diesem Moment geführt hatte. Der Moment, in dem er mit der Frau, die er liebte, im Gras lag und Frieden in sich fühlte, weil er zu einem anderen Menschen gehörte.
    Einbildung. Alles nur Einbildung, versicherte er sich, als Panik einzusetzen begann. Er war einfach unter dem Baum eingeschlafen. Das war alles. Aber wie, zum Teufel, war er in sein Bett gekommen? Mitten in der Nacht, allein?
    Morgana hatte es getan. Da seine Knie unsicher wurden, setzte er sich auf das Bett. Alles hatte sie getan. Und dann war sie gegangen.
    Das würde er ihr nicht so einfach durchgehen lassen. Er wollte sich erheben, ließ sich wieder fallen.
    Er erinnerte sich an das Gefühl des Friedens, der Ruhe, das ihn erfüllt hatte. Daran, wie die Sonne ihm ins Gesicht geschienen hatte. Wie er durchs hohe Gras gegangen war und sie erblickt hatte, lächelnd die Laute spielend.
    Und als er sie nach dem Warum gefragt hatte, hatte sie geantwortet, weil …
    Weil sie ihn liebte.
    Alles in seinem Kopf begann sich zu drehen, Nash stützte ihn mit beiden Händen. Vielleicht hatte er sich das wirklich nur alles eingebildet. Alles.
    Einschließlich Morgana. Vielleicht war er ja auch in L.A., in seiner Wohnung, und war gerade vom Traum des Jahrhunderts aufgewacht.
    Schließlich glaubte er nicht an Hexen und Zauberei. Mit zitternden Fingern griff er sich an die Brust. Da war er, der Anhänger, den sie ihm gegeben hatte.
    Morgana war echt, und sie liebte ihn. Das Schlimmste daran war, dass er sie genauso liebte.
    Aber das wollte er nicht. Es war verrückt. Aber er liebte sie. So sehr, dass nicht eine Stunde verging, in der er nicht an sie dachte. In der er sich nicht nach ihr sehnte. In der er nicht hoffte, dass es vielleicht, nur vielleicht, doch funktionieren könnte.
    Und das war der unvernünftigste Gedanke in dieser ganzen unvernünftigen Angelegenheit. Langsam, aber sicher wuchs ihm die Sache über den Kopf.
    Er musste alles noch einmal ganz genau überdenken, Schritt für Schritt.
    Müde und ausgelaugt legte er sich zurück und starrte in die Dunkelheit.
    Vernarrt. Das war es, was er war. Und von Vernarrtheit bis zu Liebe war noch ein weiter Weg. Ein weiter, sicherer Weg. Sie war schließlich eine sehr beeindruckende Frau. Ein Mann konnte sein ganzes Leben sehr glücklich mit einer beeindruckenden Frau verbringen. Er würde jeden Morgen mit einem Lächeln auf den Lippen aufwachen, in dem Bewusstsein, dass sie ihm gehörte.
    Nash begann seine Fantasie weiterzuspinnen. Und unterbrach sich sofort wieder.
    Was, zum Teufel, machte er sich da für Gedanken?
    Vielleicht wäre es das Beste, wenn er sich einen kleinen Urlaub gönnte.
    Einen Kurztrip, um Abstand von Morgana zu gewinnen.
    Wenn er das überhaupt konnte.
    Er verspürte nagenden Zweifel.
    Wieso wusste er, bevor er überhaupt noch den Versuch unternommen hatte, dass

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