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Die Donovans 1: Die gefährliche Verlockung

Die Donovans 1: Die gefährliche Verlockung

Titel: Die Donovans 1: Die gefährliche Verlockung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Wagen, ihn zu zerlegen, wenn er die Anhöhe nicht schaffte.
    Und dann stand ihm der Mund offen, und er trat mit aller Kraft auf die Bremse. Immerhin verlangsamte das die Schussfahrt. Er nahm den Gestank von schmorendem Gummi nicht wahr, sah auch nicht den Rauch, der seitlich aus der Motorhaube quoll, er hatte nur Augen für das Schloss.
    Er hatte kein richtiges Schloss erwartet, doch das hier war eines. Hoch auf den Klippen, direkt über dem Meer. Grauer Stein schimmerte in der Sonne, Türme reckten sich in den perlmuttfarbenen Himmel. Auf dem höchsten wehte eine weiße Flagge. Verdutzt bemerkte Nash, dass es sich um ein Pentagramm handelte.
    Er blinzelte, doch das Bild blieb, ein Bild wie aus einem seiner Filme.
    Wäre ein Ritter in Rüstung auf einem Pferd über die Zugbrücke geprescht – bei Gott, da war wirklich eine Zugbrücke hätte er nicht einmal mit der Wimper gezuckt.
    Er begann zu lachen, vor Entzücken, Ehrfurcht und Verblüffung.
    Schwungvoll trat er das Gaspedal durch – und landete im Graben, weil die Lenkung versagte.
    Er benutzte jedes Schimpfwort, das er je gehört hatte, als er aus dem ausstieg, was von dem Wagen noch übrig war. Dann trat er wütend gegen den Kotflügel und sah zu, wie die verrostete Stoßstange mit lautem Klirren abfiel.
    Er beschattete die Augen mit der Hand und schaute zum Schloss hoch.
    So wie es aussah, hatte er gute drei Meilen Fußmarsch vor sich. Resigniert holte er seinen Seesack vom Rücksitz und begann zu laufen.
    Als er den Reiter auf dem weißen Pferd über die Zugbrücke traben sah, musste er sich entscheiden, ob er nun halluzinierte oder ob das echt war.
    Zwar trug der Reiter keine Rüstung, aber es überraschte Nash auch nicht, dass ein Falke auf dem lederbespannten Unterarm des Reiters saß.
    Matthew warf einen Blick auf den fremden Mann, der sich da Schritt für Schritt die Straße hinaufquälte, und schüttelte launisch den Kopf. „Aye, Ulysses, zu schade. Der gibt nicht einmal ein anständiges Mahl für dich ab.“
    Der Falke blinzelte zustimmend.
    Auf den ersten Blick sah Matthew nur einen heruntergekommenen, unrasierten Mann mit tiefen Ringen unter den Augen, auf dessen Stirn sich eine Beule bildete und von dessen Schläfe ein Blutrinnsal tropfte. Da er gesehen hatte, wie der arme Simpel in den Graben gefahren war, fühlte er sich verpflichtet zu helfen.
    Er zog die Zügel an und blieb vor Nash stehen. Hochmütig sah er vom Pferd auf ihn herab. „Sie haben sich verirrt, guter Mann?“
    „Nein, ich weiß genau, wohin ich will.“ Nash streckte den Arm aus und deutete auf das Schloss.
    Matthew hob eine Augenbraue. „Nach Schloss Donovan? Wissen Sie denn nicht, dass es da von Hexen und Zauberern nur so wimmelt?“
    „Doch. Ich muss trotzdem dorthin.“
    Matthew setzte sich bequemer in den Sattel, um den Mann einer genaueren Musterung zu unterziehen. Vielleicht sah er ein wenig verwahrlost aus, aber er war kein Stadtstreicher. Da lagen Schatten unter seinen Augen, aber der Blick verriet eiserne Entschlossenheit.
    „Entschuldigen Sie meine Offenheit“, fuhr Matthew fort, „aber Sie scheinen mir im Moment in keiner Verfassung zu sein, um sich mit Hexen anzulegen.“
    „Nur mit einer“, presste Nash zwischen den Zähnen hervor.
    „Aha. Wissen Sie eigentlich, dass Sie bluten?“
    „Wo?“ Nash hob eine Hand und schaute angewidert auf seine blutverschmierten Finger. „Das passt. Wahrscheinlich hatte sie das Auto verflucht.“
    „Und über wen genau sprechen Sie?“
    „Morgana. Morgana Donovan.“ Nash wischte sich das Blut an der Jeans ab. „Ich habe einen langen Weg hinter mir, um sie endlich in die Finger zu bekommen.“
    „Achten Sie darauf, was Sie sagen“, warf Matthew ruhig ein. „Sie reden immerhin von meiner Tochter.“
    Müde, ausgelaugt und völlig am Ende, starrte Nash in die schiefergrauen Augen. Vielleicht würde er sich gleich als Käfer wiederfinden, aber das war ihm jetzt egal. „Mein Name ist Kirkland, Mr. Donovan. Ich bin hier, um Ihre Tochter zu holen. So einfach ist das.“
    „So?“ Amüsiert legte Matthew den Kopf zur Seite. „Nun dann … Kommen Sie, steigen Sie auf. Dann werden wir ja sehen, was passiert.“ Er schickte den Falken mit einem Ruck in die Lüfte und streckte Nash die behandschuhte Hand entgegen. „Freut mich, Sie kennenzulernen, Mr. Kirkland.“
    Nash schwang sich auf das Pferd. „Ganz meinerseits.“
    Zu Pferde dauerte das letzte Stück der Reise gar nicht so lange – vor allem, da Matthew in

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