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Die Donovans 1: Die gefährliche Verlockung

Die Donovans 1: Die gefährliche Verlockung

Titel: Die Donovans 1: Die gefährliche Verlockung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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schlang die Arme darum. „Ich weiß, wie gut es mir tut. Und wie dankbar ich euch bin, dass ihr mir nicht all die Fragen gestellt habt, von denen ich weiß, dass ihr sie stellen wollt.“
    „Das solltest du auch. Ich hätte deinem Vater fast die Stimme stehlen müssen, damit er dich nicht ins Verhör nimmt.“ Ihr Blick wurde sanft. „Er vergöttert dich.“
    „Ich weiß.“ Morgana fühlte schon wieder Tränen aufsteigen und versuchte, sie fortzublinzeln. „Tut mir leid. Meine Launen.“ Mit einem Kopfschütteln erhob sie sich. „Ich scheine einfach nicht in der Lage zu sein, sie unter Kontrolle zu halten.“
    „Liebes.“ Bryna streckte ihrer Tochter die Hände entgegen, wartete, bis Morgana den Raum durchquert hatte. „Du weißt doch, du kannst mir alles erzählen, was dich bedrückt. Alles. Wenn du möchtest.“
    „Mutter.“ Auf der Suche nach Trost ließ Morgana sich zu ihren Knien nieder und legte den Kopf in den Schoß ihrer Mutter. Sie lächelte schwach, als sie die Hand spürte, die ihr über das Haar streichelte. „Mir ist klar geworden, wie glücklich ich mich schätzen darf, dass ich dich habe, euch beide. Dass ihr mich liebt, mich wollt, euch um mein Wohlergehen sorgt. Ich habe dir nie gesagt, wie dankbar ich dafür bin.“
    Verwirrt legte Bryna die Arme um ihre Tochter und wiegte sie leicht.
    „Aber dafür sind Familien doch da.“
    „Aber nicht alle Familien sind so.“ Morgana hob den Kopf und schaute ihre Mutter an.
    „Dann wissen sie nicht, dass ihnen etwas Wunderbares entgeht. Was bedrückt dich, Morgana?“
    Sie nahm die Hand ihrer Mutter. „Ich habe darüber nachgedacht, wie es sein muss, wenn man nicht geliebt oder gewollt ist. Wenn man von Kindheit an gesagt bekommt, dass man nur ein Fehler ist, eine Last, nur geduldet, weil das Pflichtgefühl es vorschreibt. Kann irgendetwas überhaupt kälter sein?“
    „Nein. Nichts ist kälter als ein Leben ohne Liebe.“ Brynas Ton wurde sanft. „Bist du verliebt?“
    Morgana musste nicht antworten. „Er ist so verletzt worden. Er hat nie das erfahren, was du, was ihr alle mir gegeben habt. Doch trotz allem hat er einen wunderbaren Mann aus sich gemacht. Du würdest ihn mögen.“ Sie schmiegte ihre Wange in die Hand ihrer Mutter. „Er ist lustig und süß. Er hat so viel Fantasie, ist immer bereit, neue Ideen auszuprobieren. Aber da ist ein Teil in ihm, den er verschlossen hält. Das hat er nicht selbst getan, das wurde ihm angetan. Selbst mit meinen Kräften gelingt es mir nicht, dieses Schloss zu öffnen.“ Sie setzte sich auf die Fersen. „Er will mich nicht lieben, und ich … will und kann nicht nehmen, was er nicht bereit ist zu geben.“
    „Nein.“ Brynas Herz schmerzte, als sie ihre Tochter anblickte. „Dafür bist du zu stark, zu stolz und zu weise. Aber Menschen ändern sich, Morgana. Mit der Zeit …“
    „Mir bleibt keine Zeit. Zu Weihnachten werde ich sein Kind gebären.“
    All die tröstenden Worte, die Bryna hatte sagen wollen, lösten sich auf.
    Nur noch der Gedanke, dass ihr Baby ein Baby haben würde, beherrschte sie. „Geht es dir gut?“, brachte sie heraus.
    Morgana lächelte, erfreut, dass dies die erste Frage gewesen war. „Ja.“
    „Bist du sicher?“
    „Absolut sicher.“
    „Ach, Liebes.“ Bryna stand auf und umarmte ihre Tochter. „Mein kleines Mädchen.“
    „Schon lange bin ich kein kleines Mädchen mehr.“
    Sie lachten zusammen, dann trat Bryna zurück.
    „Ich bin glücklich für dich. Und traurig zugleich.“
    „Ich weiß. Ich will dieses Kind. Glaube mir, kein Kind ist je so sehr gewollt worden. Nicht nur, weil das alles sein könnte, was mir von dem Vater bleibt, sondern auch um seiner selbst willen.“
    „Und wie fühlst du dich?“
    „Seltsam“, gab Morgana bereitwillig zu. „Stark im einen Moment, und im nächsten voller Angst und schwach. Keine Übelkeit, nur manchmal etwas schwindlig.“
    Bryna nickte. „Du sagst, der Vater sei ein guter Mann?“
    „Ja, das ist er.“
    „Dann war er einfach nur überrascht, unvorbereitet, als du es ihm gesagt hast.“ Ihr fiel auf, dass Morgana den Blick abwandte. „Morgana, schon als Kind hast du es vermieden, mich anzuschauen, wenn du etwas verheimlichen wolltest.“
    Bei dem tadelnden Ton krümmte Morgana sich ein wenig. „Er weiß nichts von dem Kind. Bitte, nicht“, flehte sie, bevor Bryna ansetzen konnte.
    „Ich wollte es ihm ja sagen, aber dazu ist es nie gekommen. Ich weiß, es ist falsch, es ihn nicht wissen zu lassen. Aber es

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