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Die Donovans 2: Die Spur des Kidnappers

Die Donovans 2: Die Spur des Kidnappers

Titel: Die Donovans 2: Die Spur des Kidnappers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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dir jetzt was schuldig.“
    „Nein, ich denke nicht. Und du auch nicht, wenn du erst meine Bedingungen gehört hast. Wir werden zusammenarbeiten.“
    Das Brot fiel ihr aus der Hand. „Donovan, ich weiß dein Angebot zu schätzen, aber ich arbeite allein. Und überhaupt … deine Vorgehensweise, die Visionen und das ganze Zeug, macht mich nervös.“
    „Dann sind wir ja quitt. Denn deine Vorgehensweise, Pistolen und das ganze Zeug, macht mich nervös“, benutzte er ihre Worte. „Also werden wir einen Kompromiss schließen. Wir arbeiten zusammen und akzeptieren die jeweiligen … exzentrischen Allüren des anderen. Schließlich geht es hier um ein gemeinsames Ziel.“
    Mel stocherte mit der Gabel in ihrem Essen. „Vielleicht … aber auch nur vielleicht, habe ich schon daran gedacht, als Paar aufzutreten. Als kinderloses Paar.“ Argwöhnisch sah sie zu ihm. „Aber wenn wir uns auf diesen Kompromiss einigen, werden vorher ein paar Regeln aufgestellt.“
    „Oh, auf jeden Fall.“
    „Grinse nicht so überheblich, wenn du das sagst.“ Sie konzentrierte sich auf ihr Essen. „Das ist gut.“ Sie nahm noch einen Bissen. „Wirklich gut.
    Dabei war das gar nicht so viel Arbeit.“
    „Du schmeichelst mir.“
    „Nein, ich meine …“ Sie musste lachen und zuckte die Schultern. „Ich wollte damit sagen, dass ich immer geglaubt habe, gutes Essen verlangt viel Vorbereitung. Meine Mutter hat früher oft als Bedienung gejobbt, und dann brachte sie immer Essen mit nach Hause, aus Fast-Food-Restaurants oder Diners. Nicht so was wie das hier.“
    „Geht es deiner Mutter gut?“
    „Oh, bestens. Sie hat mir gerade eine Postkarte aus Nebraska geschickt.
    Sie fährt viel herum. Ist eher der rastlose Typ.“
    „Und dein Vater?“
    Nur ein winziges Zögern, nur ein kaum merklicher Schatten, der über ihr Gesicht huschte. „Ich erinnere mich nicht an ihn.“
    „Wie denkt deine Mutter über deinen Beruf?“
    „Sie hält es für aufregend. Das liegt nur daran, weil sie zu viel fernsieht.
    Und deine Eltern? Was halten sie davon, dass ihr Sohn der Hexenmeister von Monterey ist?“
    „So würde ich es nicht unbedingt bezeichnen“, sagte Sebastian. „Aber ich kann mir vorstellen, dass sie sehr zufrieden sind, dass ich die Familientradition fortführe.“
    Mel schnaubte leise in ihren Wein. „Was denn, seid ihr ein Geheimbund oder so was?“
    „Nein.“ Er war nicht im Mindesten beleidigt. „Wir sind eine Familie.“
    „Weißt du, wenn ich es nicht mit eigenen Augen gesehen hätte, würde ich es nicht glauben. Aber ich war dabei. Trotzdem heißt das nicht, dass ich dir alles anstandslos abkaufe.“ Sie sah ihn abwägend an. „Ich habe mir die einschlägige Literatur angesehen. Über Tests in der medizinischen Forschung. Eine Menge anerkannter Wissenschaftler glauben an übersinnliche Phänomene. Immerhin hat man bisher nur einen Bruchteil des menschlichen Gehirns erforscht. Sie machen EEGs und Computertomografien und Tests mit Leuten, die den Spielwert einer Karte erraten können, ohne sie zu sehen. Solche Sachen eben. Aber das bedeutet nicht, dass sie an Hexerei oder Orakel oder Elfenstaub glauben.“
    „Ein bisschen Elfenstaub könnte dir nicht schaden. Ich werde Morgana mal darauf ansprechen.“
    „Nun mal im Ernst …“, setzte Mel an, doch Sebastian unterbrach sie.
    „Im Ernst“, wiederholte er. „Ich wurde mit Elfenblut geboren. Ich bin ein Zauberer von Geburt, der seine Vorfahren bis zu Finn, dem Kelten, zurückverfolgen kann. Meine Gabe ist die des Sehens. Ich habe weder darum gebeten noch sie mir gewünscht. Es ist ein Geschenk. Und es hat weder mit Wissenschaft noch mit Logik oder Tanzen bei Vollmond zu tun.
    Es ist mein Erbe. Und mein Schicksal.“
    „Nun …“ Mehr brachte Mel trotz langen Schweigens nicht heraus.
    „Nun …“, wiederholte sie und räusperte sich. „In diesen Studien haben sie Test mit Telekinese und Telepathie gemacht.“
    „Willst du Beweise, Mel?“
    „Nein … ja. Ich meine, wenn wir zusammenarbeiten sollen, dann hätte ich gern eine gewisse Vorstellung von dem Ausmaß deiner … Fähigkeiten.“
    „Das sehe ich ein. Denk dir eine Zahl zwischen eins und zehn. Sechs“, sagte er, bevor sie überhaupt den Mund aufgemacht hatte.
    „Ich war noch nicht so weit.“
    „Aber das war die erste Zahl, die dir eingefallen ist.“
    Stimmte, aber sie schüttelte den Kopf. „Ich war noch nicht fertig.“ Sie schloss die Augen. „Jetzt.“
    Sie ist gut, dachte er. Sehr gut

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