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Die Donovans 2: Die Spur des Kidnappers

Die Donovans 2: Die Spur des Kidnappers

Titel: Die Donovans 2: Die Spur des Kidnappers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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hatte?
    Also würde sie den Stier bei den Hörnern packen. Es gab noch Verpflichtungen zu erfüllen, Erklärungen abzugeben, Fragen zu beantworten.
    Uberzeugt, dass sie bestens vorbereitet war, bog Mel endlich auf den holprigen Feldweg ein, der zu Sebastians Haus führte. Und trat hart auf die Bremse, als ein schwarzer Hengst und sein Reiter direkt vor ihr quer über den Weg galoppierten. Kies spritzte auf, Muskeln schimmerten im Sonnenlicht. Angesichts von Pferd und Reiter, dessen Haare im Wind flatterten, fühlte Mel sich wie ins tiefste Mittelalter versetzt, als es noch Drachen zu töten gab und die Luft angefüllt war mit geheimnisvoller Magie und Zauber.
    Mit offenem Mund sah Mel den beiden nach, wie sie den felsigen Abhang hinunterdonnerten, eingehüllt wurden von einer Dunstwolke, dann wieder ins Sonnenlicht kamen und davongaloppierten.
    Als das Echo der Hufschläge verklang, hatte Mel sich wieder gefasst.
    Das hier war die Wirklichkeit. Sie brauchte nur auf das Stottern und Röhren des Motors zu hören, während der Wagen sich die letzte Strecke zum Haus hinaufquälte.
    Wie sie erwartet hatte, fand sie Sebastian auf der Koppel. Er rieb Eros ab. Auch mit den Füßen auf dem Boden sah er nicht weniger beeindruckend, nicht weniger mystisch aus.
    Mel war überzeugt, wenn sie ihn jetzt berührte, würde sie sich die Finger verbrennen.
    „Der richtige Tag für einen Ausritt, was?“
    Sebastian sah über Eros’ Schulter und lächelte Mel an. „Fast alle Tage sind richtig dafür. Entschuldige, dass ich dich nicht begrüßt habe, aber ich hasse es, Eros zu zügeln, wenn er sich austoben will.“
    „Kein Problem.“ Sie war froh, dass er es nicht getan hatte. Sie hätte nicht mehr als ein unbeholfenes Stottern herausgebracht. „Ich bin nur vorbeigekommen, um ein paar Dinge zum Abschluss zu bringen. Hast du ein paar Minuten Zeit?“
    „Ich bin sicher, ich kann etwas Zeit für dich aufbringen.“ Er hob Eros’ Lauf an und begann den Huf zu säubern. „Hast du Rose schon gesehen?“
    „Ja, ich komme gerade von ihr. Sie sagte mir, dass du da gewesen seist.
    Du hast David ein Segelboot geschenkt.“
    Sebastian sah kurz auf, dann widmete er sich dem nächsten Huf. „Ich dachte mir, es würde ihm ein wenig helfen, das ganze Durcheinander besser zu verarbeiten. Wenn er etwas hat, das ihm während der letzten Monate vertraut geworden war.“
    „Das war … sehr nett von dir.“
    Er richtete sich auf und ging zum nächsten Lauf. „Manchmal habe ich eben so meine Momente.“
    Mel stellte einen Fuß auf die unterste Zaunlatte. „Rose erzählte mir auch, dass du kein Honorar annehmen wolltest.“
    „Ich denke, ich habe bereits deutlich gemacht, dass ich Geld nicht unbedingt brauche.“
    „Ja, das weiß ich inzwischen auch.“ Mel beugte sich vor und streichelte Eros über den Hals. Hier gab es keine Magie, wie sie sich beruhigte. Nur eine wunderbare Kreatur im Zenit ihrer Kraft. Genau wie ihr Herr. „Ich habe ein bisschen nachgeforscht, Donovan. Du hast deine Finger wirklich überall drin.“
    „Nun, wenn du es so ausdrücken möchtest …“
    „Wahrscheinlich ist es einfacher, Geld zu scheffeln, wenn man von zu Hause bereits einen netten Batzen mitbekommt.“
    Er kümmerte sich um den letzten Huf. „Ja, vermutlich. Aber unter diesen Umständen ist es auch sehr viel leichter, Geld zu verlieren.“
    „So gesehen hast du recht.“ Sie legte den Kopf schief und betrachtete ihn, als er sich aufrichtete. „Diese Sache in Chicago … War ziemlich schlimm, was?“
    Sie sah, wie seine Miene sich änderte, und es tat ihr leid. Weder nahm er es leicht noch hatte er es verwunden. „Es war schwierig, ja. Sind Misserfolge immer.“
    „Aber du hast ihnen geholfen, ihn zu finden. Ihn aufzuhalten.“
    „Fünf Menschenleben als Preis ist nicht das, was ich Erfolg nenne.“ Er schlug Eros mit der flachen Hand auf die Flanke, und der Hengst trabte davon. „Warum kommst du nicht mit rein? Ich muss mich waschen.“
    „Sebastian.“
    Es war das erste Mal, dass sie ihn mit seinem Vornamen ansprach. Es überraschte ihn so, dass er stehen blieb, eine Hand auf dem Zaun, sein Körper wie erstarrt.
    „Fünf Menschen verloren ihr Leben“, sagte sie leise. „Aber weißt du, wie viele du gerettet hast?“
    „Nein.“ Er sprang behände und geschmeidig über das Gatter. „Nein, aber es hilft, dass du danach fragst.“ Er nahm ihren Arm. „Komm mit hinein.“
    Es gefiel ihr hier draußen. Hier gab es ausreichend Platz für

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