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Die Doppelgaengerin

Die Doppelgaengerin

Titel: Die Doppelgaengerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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ihm bei der Scheidung überlassen. Es hatte sich in den vergangenen fünf Jahren praktisch nichts verändert; der Garten war ein bisschen weiter zugewachsen, aber mehr war nicht passiert. Es war ein zweistöckiges Haus aus rotem Backstein mit weißen Zierleisten und Fensterläden. Vom Stil her wirkte es modern, und es war mit interessanten architektonischen Details ausgestattet, aber es unterschied sich nicht wesentlich von den anderen Häusern in diesem Viertel. Ich habe den Verdacht, dass alle Architekten genau fünf Grundrisse und Stilrichtungen in ihrem Portfolio haben, weshalb Häuser, die nachträglich in mehrere Wohnungen aufgeteilt wurden, immer aussehen wie mit dem Kuchenmesser zerhackt. Das Garagentor war unten, demnach war Debra nicht zu Hause.
    Als ich in die Einfahrt bog, meinte ich nachdenklich: »Weißt du, vielleicht wäre es ganz schlau gewesen, woanders hinzuziehen, statt zu erwarten, dass Debra sich hier einlebt.«
    »Warum denn?«
    Wie gesagt: verblüffend schwer von Begriff. »Weil du hier mit mir gewohnt hast, als wir noch verheiratet waren«, erklärte ich mit Engelsgeduld. »Wahrscheinlich hat sie das Gefühl, dass es eher mein Haus ist als ihres. Sie braucht ihr eigenes Haus.« Schräg, aber zum ersten Mal spürte ich einen Funken Mitleid mit ihr.
    »An dem Haus ist nichts auszusetzen«, protestierte er. »Es ist ein schönes Haus, es ist komfortabel und modern.«
    »Jason. Kauf der Frau ein Haus!«, schrie ich ihn an. Manchmal kann man nicht anders zu ihm durchdringen.
    »Schon gut, schon gut. Du brauchst nicht gleich zu schreien«, schmollte er.
    Hätte ich eine Wand zur Hand gehabt, dann hätte ich den Kopf dagegen geschlagen.
    Wir gingen ins Haus und ich verdrehte die Augen, als ich sah, dass er immer noch dieselben Möbel hatte. Der Mann war wirklich unbeschreiblich blöde. Ihn sollte Debra umbringen.
    Also, ich wusste genau, dass die Kavallerie schon unterwegs war; schließlich würden Wyatt und seine Leute Jason zuallererst bei sich zu Hause suchen, oder? Sie wussten, dass Jason nicht auf mich geschossen hatte, aber Wyatt würde meine Notizen lesen und genau wie ich zwei und zwei zusammenzählen. Die Person, die auf mich eifersüchtig war, war die neue Frau meines Exmannes, nur dass sie gar nicht mehr so neu war, nachdem die beiden schon vier Jahre verheiratet waren. Konnte irgendwas noch offensichtlicher sein? Jason hatte nicht auf mich geschossen, aber er hatte am Morgen danach eine besorgte Nachricht auf meinem Anrufbeantworter hinterlassen – nachdem fünf Jahre lang absolute Funkstille geherrscht hatte. Vielleicht würde Wyatt nicht gleich erkennen, dass Wyatt meine Bremsleitungen durchgeschnitten hatte, aber das zählte nicht. Im Moment zählte einzig und allein, dass ich in spätestens fünf Minuten mit dem ersten Streifenwagen rechnen konnte.
    »So«, sagte Jason und sah mich dabei an, als müsste ich auf alles eine Antwort wissen, »und was machen wir mit Debra?«
    » Was soll das heißen, was macht ihr mit mir?«
    Ich machte vor Schreck einen Luftsprung, nicht nur, weil ich absolut nicht mit diesem Schrei gerechnet hatte, sondern auch, weil er bedeutete, dass Debra sehr wohl zu Hause war. Auf der Liste von Dingen, die ganz und gar nicht gut waren, stand das an allererster Stelle.
    Jason machte ebenfalls einen Satz und ließ die Pistole fallen, die aber – dem Himmel sei Dank – nicht losging, weil mir dann garantiert das Herz stehen geblieben wäre. Mein Herz blieb sowieso fast stehen, als ich mich umdrehte und der ehemaligen Miss Debra Schmale und jetzigen Mrs. Jason Carson gegenüber stand, der es mit ihrer Ehe offenbar todernst war. Sie hielt ein Gewehr im Arm, hatte den Schaft gegen die Schulter gedrückt und zielte über Kimme und Korn, als wüsste sie ganz genau, wie man schießt.
    Ich schluckte und setzte meine Zunge in Bewegung, obwohl mein Hirn immer noch die Handbremse angezogen hatte. »Er meinte damit, wie wir dich überzeugen können, dass du keinen Grund hast, eifersüchtig auf mich zu sein. Dies ist das erste Mal seit unserer Scheidung, dass ich mit Jason spreche, er wollte dir nämlich nur heimzahlen, dass du ihn eifersüchtig machen wolltest, und hat dich deshalb mit mir eifersüchtig machen wollen. Deshalb solltest du eigentlich ihn und nicht mich erschießen, weil das echt beschissen von ihm war, findest du nicht auch?«
    Unter den gegebenen Umständen fand ich das eine meisterhafte Ansprache, selbst wenn das nach Eigenlob klingt, aber sie blinzelte

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