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Die Drachen Der Tinkerfarm

Die Drachen Der Tinkerfarm

Titel: Die Drachen Der Tinkerfarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Beale , Tad Williams
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aber was konnte man daran ändern? Als Kind war das Leben zum Kotzen. Die Erwachsenen machten einfach, was sie wollten, und behaupteten auch noch, es wäre zu deinem Besten. Man konnte sich darüber grün und blau ärgern, oder man konnte sich mit spannenderen Sachen beschäftigen. Er griff in die Tasche nach seinem GameBoss, da stockte er.
    Er hörte das eigentümliche Geräusch schon eine Weile, ein Trappelditrapp, das ihn an irgendetwas im Fernsehen erinnerte. Western, alte Western, wie er sie anschauen musste, wenn sie am Wochenende ihren Vater besuchten, weil der glaubte, Tyler würde die auch gern sehen. Tat er nicht, doch es hatte keinen Zweck, darauf hinzuweisen, denn wenn er sagte, dass er die Filme nicht sehen wollte, würde Papa bloß mit ihm in den Park gehen oder sonst wohin, rauchend in der Gegend herumstehen und Tyler dabei zusehen, wie er aus reiner Gefälligkeit am Klettergerüst turnte, als ob er ein kleiner Junge wäre. Oder sie würden, schlimmer noch, zusammen essen gehen, und Papa würde so tun, als ob es ihn brennend interessierte, wer Tylers Freunde waren, und ihn mit Fragen danach traktieren, was er in der Schule lernte.
    Nichts als Theater.
    Trappelditrapp.
    »Da draußen ist ein Pferd«, sagte Tyler.
    »Was?« Lucinda blickte sich gereizt in dem winzigen Bahnhof um, als ob Onkel Gideon, der Mann mit den feuerspeienden Kühen, plötzlich aus dem Nichts auftauchen würde.
    »Ein Pferd. Draußen auf der Straße, denke ich. Ich höre ein Pferd.«
    »Du spinnst ja.« Doch sie folgte ihm nach draußen auf die Straße mit den wenigen heruntergekommenen Häusern und den verlassenen Geschäften.
    Es war in der Tat ein Pferd, ein kräftiges braunes Pferd, das jetzt vor dem Bahnhof auf der Straße stand, und es war vor einen großen Wagen gespannt, der hoch mit Säcken beladen war. Ein eigenartig aussehender Mann saß vorn auf dem Bock, hielt die Zügel und blickte sie unter der Krempe eines uralten Strohhuts an. Er hatte eine stark sonnengebräunte Haut, eine dünne Hakennase und einen grauen Kinnbart. Seine Augen waren im Schatten des breitkrempigen Hutes kaum zu erkennen.
    »Ihr seid Tyler und Lucinda?« Sein Akzent ließ die Worte an den falschen Stellen hüpfen, als ob er im Fernsehen einen komischen Ausländer spielte. »Steigt bitte auf den Wagen.«
    »Bist … sind Sie Onkel Gideon?«, fragte Tyler zögernd.
    Der Mann schüttelte bedächtig den Kopf. »Nein, nein. Ich nicht. Ich heiße Walkwell. Ich arbeite für ihn.« Er stieg ab und warf die schweren Koffer der Kinder hinten auf die im Wagen gestapelten Säcke, als ob sie Daunenkissen wären. Tyler fiel auf, dass dieser Mr. Walkwell sehr kleine Füße hatte. Er trug kleine altmodische Schnürstiefel, die aussahen, als gehörten sie einem Kind und nicht einem hochgewachsenen Mann. Er ging auch mit einem unbeholfenen beidseitigenHumpeln, als träte er barfuß auf Glasscherben. Hinzu kam, dass seine Stiefel bei jedem Schritt sonderbar knirschten. Tyler und Lucinda blickten sich an. »Da hat jemand wohl den falschen Namen«, flüsterte sie. Von »gut gehen« konnte man wirklich nicht sprechen.
    Mr. Walkwell schwang sich wieder auf den Bock und warf ihnen einen säuerlichen Blick zu, als wüsste er, was sie dachten. »Steigt auf.« Auch seine Augen waren seltsam, ganz rotgerändert, als ob er gerade vom Schwimmen käme. Sonst schienen sie eher gelb als braun zu sein.
    »Sollen wir uns neben Sie setzen?«, fragte Tyler.
    »Besser, denke ich, als wenn ihr euch auf die Futtersäcke setzt«, antwortete Mr. Walkwell mit einer Stimme, die so trocken war wie die Luft. »Sie rutschen.«
    Beim Hinaufkraxeln verlor Tyler das Gleichgewicht, aber der bärtige Mann schnappte mit seinen dünnen, braunen Fingern Tylers Handgelenk und hob ihn so mühelos hoch, als wäre er ein Laib Brot. Als Lucinda ebenfalls aufgestiegen war, schnalzte Mr. Walkwell dem Pferd zu, und der Wagen setzte sich in Bewegung. Das war der einzige Ton, den der Mann von sich gab, bis sie die Stadt weit hinter sich gelassen hatten.
    Der Typ war offenbar nicht nur gesprächig und leutselig, dachte Tyler, er roch auch. Wobei er nicht widerlich roch, bloß … kräftig. Er roch nach Schweiß und trockenem Gras und … und nach Tieren, entschied Tyler, unter anderem. Na ja, das war nicht verwunderlich bei einem, der auf einer Farm arbeitete, oder?
    Nachdem sie ungefähr eine Viertelstunde gemächlich an gelben Feldern vorbeigerollt waren, bogen sie von der Hauptstraße auf eine breite

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