Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Drachenreiter von Pern 02 - Die Suche der Drachen

Die Drachenreiter von Pern 02 - Die Suche der Drachen

Titel: Die Drachenreiter von Pern 02 - Die Suche der Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
Vom Netzwerk:
grünen Drachen unfruchtbar waren, weil sie Feuerstein fraßen. Aber sie übertrugen ihre Hitze auf die gesamte Umgebung. Herdentiere in der Nähe gerieten in Stampede, das Wild reagierte mit Hysterie. Selbst Menschen waren anfällig, und unter den jungen Bewohnern der Burgen oder Handwerkersiedlungen konnte es zu den peinlichsten Zwischenfällen kommen.
    Nur das Weyrvolk blieb unberührt von diesem besonderen Aspekt des Paarungsfluges, eine Folge davon, daß es auf den Weyrn in sexuellen Dingen weit mehr Freiheit gab, als anderswo. Nein, wenn ein Drache in der Hitze war, durfte er den Weyr nicht verlassen. F’lar fand es unwichtig, daß der zweite Verstoß von T’reb mit dem ersten in Zusammenhang stand. Von dem Augenblick an, da ein Reiter sein Tier ins Dazwischen steuern konnte, bleute man ihm ein, unbedingt Situationen zu vermeiden, die zu einem Duell führten, besonders da das Duell auf den Burgen durchaus erlaubt war. Jede Meinungsverschiedenheit zwischen Drachenreitern wurde innerhalb des Weyrs ausgetragen, ohne Waffen und in Gegenwart eines Schiedsrichters. Drachen begingen Selbstmord, wenn ihre Reiter starben. Und gelegentlich geriet ein Tier schon in Panik, wenn sein Reiter für längere Zeit das Bewußtsein verlor. Ein in Zorn geratener Drache war nicht zu halten, und der Tod eines Drachens brachte den gesamten Weyr in Aufruhr. So war das bewaffnete Duell, bei dem ein Reiter verletzt oder getötet werden konnte, streng verboten.
    Und nun hatte ein Reiter aus dem Fort-Weyr diese beiden Grundsätze in voller Absicht verletzt. Für F’lar bedeutete es keine persönliche Befriedigung, daß T’reb von Fort stammte, obwohl es T’ron in eine sehr peinliche Lage brachte. Der Weyrführer aus der Vergangenheit war nämlich stets der erste, der sich gegen irgendwelche Neuerungen von Benden sträubte und F’lars Vorschläge kategorisch ablehnte. Und er beschwerte sich am lautesten über die laxen – sprich: weniger servilen – Manieren, welche die Barone und Gildeangehörigen den Drachenreitern gegenüber an den Tag legten.
    F’lar war gespannt, wie der traditionsbewußte T’ron das Verhalten seiner Drachenreiter rechtfertigen würde.
    Mnementh glitt auf den Rand des Weyrkessels zu. Ein Wachtposten hob sich dunkel gegen die sinkende Sonne ab. Auf den Felsvorsprüngen kauerten drei Bronzedrachen, einer davon eine halbe Schwanzlänge größer als die beiden anderen. Das war sicher Orth; also hatte sich T’bor aus dem Südkontinent bereits, eingefunden. Aber nur drei Bronzedrachen? Wer fehlte noch?
    S’lath vom Hochland und Branth mit R’mart von Telgar, informierte Mnementh seinen Reiter.
    Keine Vertretung vom Hochland und von Telgar?
    Nun, T’kul kam vielleicht absichtlich zu spät. Merkwürdig allerdings, denn dieser Abend war sicher ganz nach dem Geschmack des sarkastischen Alten. Er würde Gelegenheit bekommen, Hiebe an T’bor und F’lar zu verteilen, und sich gleichzeitig an T’rons Niederlage weiden. F’lar hatte noch nie ein freundliches Wort von dem dunklen, mürrischen Weyrführer des Hochlandes gehört. Er überlegte, ob Mnementh T’kuls Namen deshalb nicht erwähnt hatte. Drachen ignorierten Menschen, die sie nicht mochten. Aber daß sie einen Weyrführer übergingen, war höchst ungewöhnlich.
    F’lar hoffte, daß R’mart noch kam. R’mart von Telgar und G’narish von Igen waren die jüngsten unter den Weyrführern der Vergangenheit. Obwohl sie sich in den meisten Dingen gegen F’lar und T’bor auf die Seite ihrer Gefährten stellten, war F’lar doch aufgefallen, daß sie einige seiner Vorschläge guthießen.
    Würde es ihm gelingen, diesen Vorteil heute auszubauen?
    Schade, daß Lessa ihn nicht begleiten konnte, denn sie besaß die Gabe, einen leichten Druck auf seine Gegner auszuüben. Allerdings mußte sie vorsichtig sein; Drachenreiter merkten rasch, wenn man sie zu manipulieren versuchte.
    Mnementh hatte den Weyrkessel erreicht und steuerte den Felsensims an, der zur Schlafhöhle der Drachenkönigin gehörte. T’rons Fidranth war nirgends zu sehen; vermutlich bewachte er seine Gefährtin. Oder Mardra, die Weyrherrin, war ausgeritten. Die Frau mäkelte und tadelte an allen Dingen herum wie T’ron. Anfangs war das anders gewesen. Es hatte sogar eine Zeit gegeben, da sie sich sehr eng an Lessa anschloß.
    Aber diese Zuneigung war bald in Haß umgeschlagen. Mardra war eine hübsche Frau mit einer üppigen, noch straffen Figur, und sie ließ sich von den Bronzereitern gern den Hof

Weitere Kostenlose Bücher