Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Drachenreiter von Pern 02 - Die Suche der Drachen

Die Drachenreiter von Pern 02 - Die Suche der Drachen

Titel: Die Drachenreiter von Pern 02 - Die Suche der Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
Vom Netzwerk:
nicht einfach auf eigene Faust Boten los!«
    G’narish sah überrascht auf. Er war ein untersetzter junger Mann, einige Planetendrehungen jünger als F’lar.
    »Jeder Weyrführer hat das Recht, eine Versammlung einzuberufen, wenn es die Umstände rechtfertigen. Und das ist hier unbedingt der Fall.«
    Der Fort-Weyrführer sah ihn mit gerunzelter Stirn an, und er zuckte die Achseln.
    »Ihr Drachenreiter trägt die Schuld an allem, T’ron«, warf D’ram mit harter Stimme ein. Er war ein drahtiger Bursche, der jetzt im Alter fast ein wenig hager und knochig wirkte, aber seine erstaunlich dichte rote Haarmähne zeigte erst an den Schläfen einen leichten Grauschimmer.
    »F’lar befindet sich durchaus im Recht.«
    »Die Wahl von Zeit und Treffpunkt lag bei Ihnen, T’ron«, betonte F’lar.
    T’rons Miene verdüsterte sich zusehends.
    »Wann kommt Telgar endlich?« murrte er verärgert.
    »Einen Becher Wein, F’lar?« fragte T’bor mit einem boshaften Lächeln, denn eigentlich hätte T’ron dem Drachenreiter etwas anbieten müssen.
    »Natürlich, er stammt nicht von Benden, aber er ist wirklich nicht schlecht.«
    F’lar warf T’bor einen langen, warnenden Blick zu, als er den Becher entgegennahm. Aber der Weyrführer vom Südkontinent beobachtete T’rons Reaktion. Es war allgemein bekannt, daß die Burg Benden bei ihren Tributabgaben den eigenen Weyrs reichlicher mit ihrem berühmten Wein versorgte als die anderen.
    »Wann bekommen wird endlich die Weine aus dem Süden zu kosten, mit denen Sie so prahlen, T’bor?« fragte G’narish, der instinktiv versuchte, die aufkommende Feindseligkeit abzumildern.
    »Wir fangen bald mit dem Keltern an«, erklärte T’bor.
    »Wenn uns etwas übrigbleibt, verteilen wir es an euch Nordländer.«
    »Wie ist das gemeint – wenn euch etwas übrigbleibt?« fragte T’ron und warf T’bor einen prüfenden Blick zu.
    »Nun, wir vom Südkontinent pflegen sämtliche verwundeten Drachenreiter. Wir brauchen genügend Vorräte, damit sie ihren Kummer ertränken können. Wie Sie wissen, erhält sich der Südkontinent-Weyr selbst.«
    F’lar trat T’bor hart auf die Zehen, als er sich D’ram zuwandte und fragte, wie es auf Ista ging.
    »Ich kann nicht klagen«, erwiderte D’ram freundlich. F’lar wußte, daß auch dem alten Mann die Entwicklung des Gesprächs nicht gefiel.
    »Fannas Mirath hat fünfundzwanzig Eier gelegt, und ich garantiere, daß ein halbes Dutzend Bronzedrachen darunter sind.«
    »Istas Bronzedrachen sind die schnellsten auf Pern«, sagte F’lar ernst. Er spürte, daß T’bor neben ihm unruhig wurde, und gab rasch eine Botschaft an Mnementh weiter: »Orth soll T’bor ausrichten, daß jedes Wort genau überlegt werden muß. Wir dürfen uns D’ram und G’narish nicht zu Feinden machen.«
    Laut sagte er: »Ein Weyr kann nie genug gute Bronzedrachen haben, und sei es nur, um die Königin bei guter Laune zu halten.«
    Er lehnte sich zurück und beobachtete T’bor aus dem Augenwinkel. Der Weyrführer aus dem Süden zuckte leicht zusammen und warf dann F’lar einen rebellischen Blick zu.
    F’lar wandte sich wieder an D’ram: »Wenn Sie Kandidaten für grüne Drachen brauchen …«
    »D’ram hält sich an die Tradition, Benden«, warf T’ron ein. »Die Weyrbewohner sind die besten Partner für die Drachen. Besonders für die Grünen.«
    »Oh?«
    T’bor zog die Augenbrauen hoch.
    D’ram räusperte sich hastig und sagte ein wenig zu laut: »Zum Glück haben wir in den unteren Höhlen ein paar vielversprechende Jungen. G’narish half uns aus, als bei der letzten Gegenüberstellung in seinem Weyr einige übrigblieben. Aber vielen Dank für Ihr Angebot, F’lar. Es ist um so großzügiger, da in Benden auch Eier heranreifen.
    Und eine Königin, nicht wahr?«
    D’ram verriet keine Spur von Neid. Dabei hatte Fannas Mirath seit dem Sprung in die Zukunft kein goldenes Ei mehr gelegt.
    »Wir alle kennen Bendens Großzügigkeit.«
    T’rons Stimme verriet Spott.
    Seine Blicke schweiften durch den Raum, aber er vermied es, F’lar anzusehen.
    »Er bietet überall seine Hilfe an. Und mischt sich dabei oft in Dinge, die ihn nichts angehen.«
    »Das, was in der Gildehalle der Schmiede geschah, kann man wohl kaum als Einmischung bezeichnen«, widersprach D’ram mit ernster Miene.
    »Ich dachte, wir wollten auf T’kul und R’mart warten.« G’narish warf einen nervösen Blick zum Eingang.
    Mit Befriedigung stellte F’lar fest, daß die Ereignisse des Tages D’ram und

Weitere Kostenlose Bücher