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Die Drachenreiter von Pern 05 - Der weiße Drache

Die Drachenreiter von Pern 05 - Der weiße Drache

Titel: Die Drachenreiter von Pern 05 - Der weiße Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Benden-Wein, aber durchaus trinkbar, wenngleich ein wenig zu süß für seinen Geschmack. Wie kam es nur, daß fröhliche Feste so rasch verflogen und ein Ereignis wie dieses sich ewig hinzuschleppen schien?
    Der Wachdrache stieß einen Schrei aus, angsterfüllt und dumpf. Aber es war nicht das langgezogene Wimmern, das den Tod eines anderen Drachen ankündigte! Robinton spürte, wie der Druck in seiner Brust nachließ. Seine Erleichterung kam zu früh, denn im Gewölbe machte sich ein beunruhigtes Wispern breit. Einige der Weyrbewohner liefen nach draußen und schauten hinauf zu dem blauen Wachdrachen, der die Schwingen gespreizt hatte. Zair stieß ein paar eigentümlich kehlige Laute aus, aber Robinton konnte von seiner Echse keine klaren Bilder erhalten.
    »Einer der Bronzedrachen muß zurückgefallen sein.« D’ram schluckte nervös. Trotz der Sonnenbräune wirkte sein Gesicht aschgrau. Er starrte Robinton an.
    »Wetten, daß es eines dieser alten Tiere war!« warf Warbret ein, erfreut, daß sich seine Zweifel als berechtigt erwiesen.
    »Vermutlich«, sagte Robinton leichthin. »Aber der Flug war nun mal offen, und so mußte man sie zulassen.«
    »Dauert das alles nicht viel zu lange?« Warbret schaute mit gerunzelter Stirn zum Himmel, von dem man nur einen winzigen Ausschnitt sah.
    »Ach, das kommt einem nur so vor«, meinte Robinton. »Wahrscheinlich weil der Ausgang von so großer Wichtigkeit für den Weyr ist. Zumindest macht Caylith es ihren Anbetern nicht leicht.«
    »Ob diesmal ein Königin-Ei dabei sein wird?« fragte Warbret eifrig.
    »So früh wollen wir die Eier aber nicht zählen, Baron Warbret!« Der Harfner bemühte sich um einen lockeren Tonfall.
    »Ja, da haben Sie natürlich recht. Ich meine nur – es wäre eine Riesenleistung von Barnath, oder?«
    »Das wäre es in der Tat, aber nur, wenn Barnath es schafft, Caylith zu erobern!«
    »Das steht doch außer Frage, Harfner! Wo bleibt denn Ihr Sinn für Gerechtigkeit?«
    »Da, wo er immer ist. Ich kann mir vorstellen, daß Caylith im Moment an andere Dinge als Gerechtigkeit denkt.«
    Kaum hatte er diese Worte ausgesprochen, da stieß Zair einen ängstlichen, fast entsetzten Schrei aus. Seine Augen flimmerten in einem grellen Gelb. Mnementh tauchte dicht über dem Weyrkessel auf und trompetete besorgt.
    Robinton war aufgesprungen und rannte los. Unterwegs hielt er Ausschau nach Baldor. Der Harfner von Ista spürte die Gefahr ebenfalls. Er kam mit vier Reitern auf den Weyr zu.
    »Was ist geschehen?« fragte Warbret.
    »Bleiben Sie an Ihrem Platz!« rief Robinton ihm zu.
    Mit einemmal wimmelte es in der Luft von Drachen, die schrill klagten und heulten, während sie in gewagten Flugmanövern ihren Gefährten auswichen. Robinton lief, so schnell er konnte, ungeachtet der stechenden Schmerzen in der Seite. Das Gewicht, das auf seiner Brust lag, schien immer stärker zu drücken; es nahm ihm den Atem, den er so dringend zum Laufen brauchte.
    Zair begann über Robintons Kopf zu kreischen. Er übermittelte Bilder von einem stürzenden Drachen und von Männern, die kämpften. Leider konnte die kleine Bronzeechse nicht die Informationen liefern, die Robinton am notwendigsten brauchte: welcher Drache – und welche Männer ?. Sicher hatte F’lar damit zu tun, sonst wäre Mnementh nicht aufgetaucht.
    Der mächtige Bronzedrache landete auf dem Felsvorsprung des Königinnen-Weyrs und hinderte Baldors Leute, die Gemächer zu betreten. Sie preßten sich flach an die Felswand und versuchten den wilden Schlägen seiner breiten Schwingen auszuweichen.
    Mnementh! Hör mir zu! Laß uns vorbei! Wir wollen F’lar helfen.
    Robinton hastete die Stufen nach oben, vorbei an Baldor und den anderen Männern, und faßte Mnementh hart an der Flügelspitze. Er wurde beinahe zu Boden geschleudert, als der Drache sich losriß, den Kopf nach hinten drehte und laut zischte. In seinen Augen wirbelten grellgelbe Flecken.
    »Hör mir zu, Mnementh!« schrie der Harfner. »Laß uns vorbei!«
    Zair flog auf den Bronzedrachen zu und zeterte erregt.
    Ich höre. Salth ist nicht mehr. Helft F’lar!
    Der Bronzedrache faltete seine Schwingen und hob den Kopf. Robinton winkte Baldor und seinen Leuten, vorauszugehen. Er benötigte etwas Zeit, um Atem zu schöpfen.
    Als Robinton, die Hand gegen die Seite gepreßt, den Korridor betrat, flatterte Zair dicht vor ihm her und stieß ermutigende Schreie aus. Gleich darauf hörten sie aus der Schlafkammer der Weyrherrin Kampfeslärm. Der Vorhang am

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