Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Drachenreiter von Pern 05 - Der weiße Drache

Die Drachenreiter von Pern 05 - Der weiße Drache

Titel: Die Drachenreiter von Pern 05 - Der weiße Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
Vom Netzwerk:
sich den Schweiß von der Stirn. »Mal sehen, was Sharra für uns gekocht hat. Es riecht jedenfalls verlockend.«
    Sie hatten Zeit für ein Bad im Meer, ehe Sharras Mittagessen fertig war. Das Salzwasser brannte in den Blasen, und sie stöhnten, bis Sharra ihre Finger mit Heilsalbe behandelte. Nach einer üppigen Mahlzeit aus Fisch und gebackenen Wurzelknollen schärften sie noch einmal die Axtschneiden und setzten ihre Arbeit fort. Den Rest des Nachmittags verbrachten sie damit, die gefällten Stämme von Astwerk und Rinde zu befreien. Sharra beseitigte das Unterholz und schleppte mit Ruths Hilfe von den Küstenklippen schwarze Felsbrocken herbei, mit denen sie die Ecken des Fundaments markierten.
    Jaxom und Piemur sanken völlig erschöpft in den Sand, als F’nor mit seinen Helfern zum Weyr aufgebrochen war. Sie hielten sich gerade noch lange genug wach, um Sharras Abendessen zu verschlingen.
    »Lieber wandere ich noch einmal um die Große Bucht«, murmelte Piemur und rieb sich die verkrampften Schultermuskeln.
    »Es ist für Meister Robinton«, wandte Sharra ein.
    Jaxom betrachtete nachdenklich seine Blasen und Schwielen. »Wenn wir weiter so vorankommen wie heute, dann können wir nur hoffen, daß es Monate dauert, bis er hier eintrifft.«
    Sharra erbarmte sich ihres Muskelkaters und rieb sie mit einer Salbe ein, die aromatisch duftete und angenehm auf der Haut prickelte. Etwas erleichtert schliefen sie ein.
    Am nächsten Morgen weckte Sharra sie in aller Frühe mit der Ankündigung, daß F’nor eingetroffen sei und weitere Helfer mitgebracht habe.
    Ihr Tonfall, dazu die Rufe und Befehle, die vom Strand her kamen, hätten Jaxom warnen sollen. Aber er war völlig unvorbereitet auf den Anblick, der sich ihm bot, als er, steif von der Arbeit des Vortags, mit Piemur ins Freie trat.
    Die Bucht, die Lichtung, der Himmel – überall wimmelte es von Drachen und Menschen. Ruth stand ganz am Rand des Sandstreifens, hatte den Kopf erhoben und begrüßte jeden Neuankömmling mit einem freudigen Trompeten. Auf dem Dach der Hütte saßen Schwärme von Feuer-Echsen.
    »Flammen und Schwefel, sieh dir das an!« murmelte Piemur. Dann lachte er und schüttelte die Arme. »Eines steht jedenfalls fest – wir beide müssen heute keine Bäume fällen!«
    »Jaxom, Piemur!« Die beiden jungen Männer drehten sich um, als sie F’nors Stimme hörten. Der braune Reiter kam gutgelaunt auf sie zu, gefolgt von Meisterschmied Fandarel, Forstmeister Bendarek, N’ton und einem Geschwaderführer von Benden, den Jaxom nicht genau kannte.
    »Habe ich dir gestern abend die beiden Skizzen gegeben, Jaxom? Ich kann sie nämlich nicht finden… Ach, da sind sie ja!« F’nor deutete auf den kleinen Tisch. Da lag Brekkes Zeichnung und daneben ein Blatt mit den Änderungen, die Sharra vorgeschlagen hatte. Der braune Reiter nahm beides und begann mit den Gildemeistern zu diskutieren.
    Fandarel betrachtete die Skizzen genau. Dann schüttelte er mißbilligend den Kopf. »Gut gemeint«, murmelte er, »aber unzweckmäßig.«
    »Weyrführer R’mart hat mir genügend Reiter zur Verfügung gestellt«, warf Bendarek ein. »Wir können gut durchgetrocknetes Hartholz für den Rahmenbau einfliegen.«
    »Ich habe Rohre für die Wasserleitung und die sanitären Anlagen, dazu Metall für einen vernünftigen Herd, Küchengeräte, Fensterläden…«
    »Baron Asgenar gab mir einige seiner Maurer mit. Das Fundament und die Böden sind seiner Ansicht nach das Wichtigste…«
    »Erst müssen wir die Zeichnung hier ändern, Meister Bendarek…«
    »Da bin ich ganz Ihrer Meinung. Eine hübsche kleine Hütte, durchaus, aber absolut nicht die geeignete Behausung für den Meisterharfner von Pern.«
    Die beiden Gildemeister gingen daran, die Handskizzen zu verbessern und auszufeilen und vergaßen darüber die Umstehenden. Piemur konnte gerade noch den Blätterstapel retten, den er von Jaxom für seine Karten erhalten hatte.
    F’nor kniff ein Auge zu und grinste. »Ehrlich, Jaxom«, flüsterte er, »ich bat F’lar und Lessa nur um einige Helfer. Im Morgengrauen standen dann auf Benden ganze Drachengeschwader und nahezu alle Gildemeister von Pern bereit. Ramoth hat offenbar die Kunde auf Lessas Geheiß hin verbreitet…«
    »Das war die Gelegenheit, den Süden kennenzulernen«, meinte Piemur und betrachtete kopfschüttelnd das Gewimmel am Strand.
    »Ja, ich weiß, aber mit einem solchen Andrang hatte ich wirklich nicht gerechnet. Und schließlich konnte ich die Leute kaum

Weitere Kostenlose Bücher