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Die Drachenreiter von Pern 05 - Der weiße Drache

Die Drachenreiter von Pern 05 - Der weiße Drache

Titel: Die Drachenreiter von Pern 05 - Der weiße Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Abendessen fangen. Also kämpfte sich Jaxom zur Bucht hinunter.
    Vielleicht trug diese Überanstrengung die Schuld an seinem späteren unruhigen Schlaf. Der feuerspeiende Berg beherrschte seine Träume, durch die Scharen flüchtender Menschen strömten. Für Jaxom war das ganz folgerichtig, aber auch er gehörte zu den Fliehenden, und irgendwie hatte es den Anschein, als käme er nicht schnell genug vom Fleck. Der grellrot glühende Strom, der sich über den Rand des Gipfels in die Tiefe ergoß, drohte ihn zu verschlingen.
    »Jaxom!« Piemur schüttelte ihn. »Du redest im Schlaf! Du wirst noch Sharra wecken!« Das erste Grau des Morgens zog herauf; sie hörten, wie nebenan Sharra stöhnte. »Vielleicht wäre das sogar besser«, fügte der Harfner hinzu. »Sie scheint auch schlecht zu träumen.«
    Piemur schlug die Decke zurück, aber da seufzte Sharra noch einmal tief und schlief von da an ruhiger.
    »Ich hätte wohl nichts von dem Vulkan erzählen sollen. Wenn ich mich recht erinnere, geisterte er durch meinen Traum. Vielleicht habe ich auch schlicht und einfach zuviel gegessen.« Mit einem Seufzer rollte er sich zusammen.
    »Danke, Piemur!«
    »Wofür?« fragte Piemur gähnend.
    Jaxom drehte sich um, fand eine gute Lage und schlief ebenfalls wieder ein.
    Ruths Trompeten weckte sie alle drei am nächsten Morgen.
    »F’nor ist im Anflug!« erklärte Jaxom den anderen.
    Und er kommt nicht allein, fügte Ruth hinzu.
    Jaxom, Sharra und Piemur liefen zum Strand, da tauchten auch schon die Drachen in der Luft auf, drei jüngere Tiere, angeführt von Canth mit seinen mächtigen Schwingen. Mit lautem Gekreische flatterten die Feuer-Echsen auf, die sich um Ruth geschart hatten. Nur Meer, Talla und Farli blieben zurück.
    Canth setzte seinen Reiter am Strand ab, dann watete er gutgelaunt in das warme Wasser der Bucht, gefolgt von Ruth.
    »Ein schönes Zusammentreffen, Piemur!« rief F’nor und zog im Gehen seine Reitjacke aus. »Ich machte mir schon Sorgen um dich.«
    »Sorgen?« Piemur schaute ihn gekränkt an. »Typisch Drachenreiter! Ihr habt einfach keinen Respekt vor Entfernungen. Für euch ist so etwas ganz einfach. Schwupp – und ihr seid am Ziel – ohne jede Mühe.« Er schüttelte abfällig den Kopf. »Ich dagegen weiß, wo ich mich aufgehalten habe. Ich kenne jeden Fingerbreit Land, durch den ich mich gequält habe.«
    F’nor grinste und hieb dem jungen Harfner so kräftig auf die Schulter, daß Jaxom sich wunderte, weshalb Piemur nicht in die Knie ging. »Dann kannst du ja deinem Meister die Zeit mit herrlich ausgeschmückten Reiseberichten vertreiben…«
    »Sie bringen mich zu Meister Robinton?«
    »Nein. Er kommt hierher.« F’nor deutete auf die Bucht.
    »Was?«
    F’nor kramte in seiner Gürteltasche und zog ein gefaltetes Stück Papier hervor. »Das ist der Grund meines heutigen Besuches. Und die Echsen-Eier, versteht sich! Die darf ich auf keinen Fall vergessen.«
    Jaxom, Sharra und Piemur drängten sich um den braunen Reiter, als er mit wichtiger Miene das Blatt entfaltete. »Was ist das?«
    »Ein Entwurf für das Haus des Meisterharfners, das hier in der Bucht errichtet werden soll.«
    »Hier?« fragten die drei im Chor.
    »Aber wie soll er denn in den Süden gelangen?« erkundigte sich Jaxom. »Er darf doch sicher nicht ins Dazwischen fliegen, oder?« Seine Stimme nahm einen so gereizten Ton an, daß F’nor fragend die Augenbrauen hochzog.
    »Meister Idarolan hat dem Harfner sein schnellstes und größtes Schiff zur Verfügung gestellt. Menolly und Brekke begleiten ihn. Auf See gibt es nichts, das Robinton in Unruhe oder Sorge versetzen könnte.«
    »Er wird leicht seekrank«, gab Jaxom zu bedenken.
    »Nur auf kleinen Booten.« F’nor sah sie der Reihe nach an und klatschte in die Hände. »Ich schlage vor, daß wir uns gleich an die Arbeit machen. Ich habe Werkzeug und Helfer mitgebracht.« Er deutete auf die drei Jungreiter, die zu ihnen getreten waren. »Wir vergrößern die Schutzhütte auf der Lichtung und machen ein richtig bequemes Haus daraus.« Er tippte mit dem Zeigefinger auf die Skizze. »Zuerst einmal wird das ganze Gelände dort drüben abgeholzt…«
    »Dann schmort der gute Harfner in seinem eigenen Saft, und das kann sehr unangenehm sein«, warf Sharra kühl ein.
    »Wie bitte?«
    Sharra nahm ihm den Entwurf ab und betrachtete ihn mit kritisch gerunzelter Stirn. »Kleines Haus? Das ist ja die reinste Burg – und nicht im geringsten für unseren Kontinent geeignet.« Sie kauerte

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