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Die Drachenreiter von Pern 05 - Der weiße Drache

Die Drachenreiter von Pern 05 - Der weiße Drache

Titel: Die Drachenreiter von Pern 05 - Der weiße Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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der Bucht, in der Piemur das Königinnen-Gelege entdeckt hatte. Dummkopf kam als Packtier mit, und Ruth kreiste dicht über ihnen. Einundzwanzig Eier waren in dem Nest, alle bereits mit gehärteten Schalen; man konnte damit rechnen, daß die jungen Echsen in ein bis zwei Tagen schlüpfen würden. Die Echsenkönigin hatte bei ihrer Ankunft die Flucht ergriffen; sie buddelten die Eier aus, verpackten sie und schichteten sie in die Satteltaschen. Jaxom bat Ruth, Canth zu verständigen, daß sie Echsen-Eier gefunden hätten.
    Canth sagt, daß sie morgen ohnehin hierherkommen, erwiderte Ruth. Der Harfner hat heute tüchtig gegessen.
    Den Rückweg zu ihrer Bucht legten sie durch den Wald zurück. Da sie die Rotfrüchte nahe der Lichtung bereits abgeerntet hatten, wollten sie für F’nors Besuch ein wenig frisches Obst sammeln.
    »Darf F’nor dich hier überhaupt sehen?« fragte Jaxom den jungen Harfner.
    »Warum nicht? Er ist in den Plan eingeweiht.« Piemur machte eine Pause und fügte hinzu: »Wißt ihr, was mich immer wieder wundert, wenn ich diesen herrlichen Kontinent betrachte? Warum unsere Vorfahren eigentlich in den Norden zogen…«
    »Vielleicht war der Süden so ausgedehnt, daß sie ihn nicht unter Kontrolle halten konnten, solange es noch zu wenige Würmer gab«, meinte Sharra.
    »Guter Gedanke.« Dann seufzte Piemur. »Diese alten Überlieferungen sind schlimmer als nutzlos, weil sie die wesentlichen Dinge weglassen. Sie befehlen den Bauern zwar, auf die Würmer zu achten, erwähnen aber mit keinem Wort, warum. Sie warnen vor dem Süden, nennen aber keinen Grund. Obwohl – wenn es damals nur halb so viele Erdstöße gab wie heute, dann kann ich unsere Vorfahren fast begreifen. Auf meiner Wanderung zur Großen Bucht wäre ich um ein Haar bei einem Beben umgekommen. Und Dummkopf ergriff vor lauter Hysterie die Flucht. Ein Glück, daß Farli ihn im Auge behielt – ich hätte den kleinen Idioten nie mehr eingeholt.«
    »Erdbeben gibt es auch im Norden«, widersprach Jaxom. »In Crom und im Hochland – gelegentlich sogar in Igen oder auf der Ebene von Telgar.«
    »Nicht die Beben, die ich miterlebt habe«, meinte Piemur. »Da sackt einem plötzlich der Boden unter den Füßen weg, und Wälle von einer halben Drachenlänge schieben sich in die Höhe.«
    »Wann war das?« fragte Sharra. »Vor drei, vier Monaten?«
    »Genau.« – »Bei uns in der Burg zitterten nur die Mauern, aber das war schon gespenstisch genug.«
    »Habt ihr je miterlebt, wie ein Vulkan aus dem Meer tauchte und glühendes Gestein oder Asche ausspie?« fragte Piemur.
    »Nein, und ich bin auch sicher, daß du uns jetzt ein Märchen auftischst, Piemur!« entgegnete Sharra und warf ihm einen mißtrauischen Blick zu.
    »N’ton war dabei – ihr könnt ihn fragen!«
    »Verlaß dich drauf, das werden wir.«
    »Wo war das, Piemur?« fragte Jaxom neugierig.
    »Ich zeige euch den Fleck später auf der Karte. N’ton will die Stelle im Auge behalten. Als er das letztemal dort war, hatte sich der Vulkan beruhigt und eine Insel gebildet – so gleichmäßig wie euer Berg da drüben.«
    »Trotzdem – ich würde ihn gern mit eigenen Augen sehen«, beharrte Sharra.
    »Vielleicht läßt sich das arrangieren«, erwiderte der junge Harfner gutmütig. »Ah, das ist ein Baum, wie ich ihn brauche!« fügte er im gleichen Atemzug hinzu, packte den untersten Ast und schwang sich geschickt in die Krone. Er begann Rotfrüchte zu pflücken und warf sie Jaxom und Sharra zu.
    Entlang der Küste hatten sie die Bucht mit dem Echsen-Gelege in zwei Stunden erreicht. Aber nun, da sie sich einen Weg durch das dichte Unterholz bahnen mußten, brauchten sie dreimal so lange. Jaxom bekam eine Vorstellung von Piemurs Wanderschaften, als er beobachtete, mit welchem Geschick der junge Harfner einen Pfad durch Schlinggewächse und harzige Sträucher hieb. Jaxoms Schultern schmerzten, und in seinen Armen und Beinen steckten Dornen und Schiefer, als sie endlich nahe der Hütte auftauchten. Er hatte längst die Orientierung verloren. Piemur dagegen fand sich mit unheimlicher Sicherheit zurecht und führte sie, unterstützt von Ruth und den Feuer-Echsen, auf einer schnurgeraden Linie heim.
    Nur der Stolz hielt Jaxom davon ab, sich sofort auf sein Lager zu werfen und zu schlafen. Piemur plädierte für ein Bad in der Bucht, um den Schmutz der langen Expedition herunterzuspülen, und Sharra war sofort einverstanden, weil sie meinte, die Männer könnten nebenbei ein paar Fische zum

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